Also ich kann auf jeden Fall einen Besuch der Villa Winter empfehlen!!
Hier eine kurze Geschichte:
Nach einer kurzen holprigen Anfahrt vom Ort Cofete nähert man sich der Villa, um sofort die erwähnte Ähnlichkeit der Außenmauer mit jenem Teil der Bar von Cofete zu entdecken, die ebenso von der Firma Lopesan S.A. aufgekauft wurde wie die Villa selbst.
Das angebliche Feriendomizil eines deutschen Generals, wie es von einigen Reiseführern genannt wird, zeigt sich massiv und beeindruckend zugleich, mit zwei Stockwerken die teilweise in den Hang gebaut sind und einem Turm in nordöstlicher Richtung, dessen Funktion bis heute trotz Spekulationen noch unklar geblieben ist.
Schon von außen fällt der enorme Aufwand auf, mit dem dieses Haus errichtet wurde. Große Rundbögen, schön ausgearbeitete Holzgeländer und zahlreiche Details im Inneren des Hauses, das über einen großzügigen Innenhof verfügt, zeugen von einem Gestaltungswillen, der ein großes Ziel vor Augen haben mußte.
Don Gustavo, wie Gustav Winter unter den Einheimischen genannt wurde, muß über große Geldmittel und viel Humankapital verfügt haben, um seine Vision zu verwirklichen. Einheimische Arbeiter, so wird erzählt, wurden vom großzügigen deutschen Bauherrn Don Gustavo nach Cofete gebracht um unter strengster Geheimhaltung zu arbeiten und mußten jeden Abend das Gebiet wieder verlassen. So wurde die gesamte Halbinsel Jandia zur Sperrzone erklärt und Francos Geschenk an die Deutschen somit zum idealen Testgebiet für Winter. Aber nicht nur Einheimische, auch deutsche Hilfskräfte wurden vermutlich nach Fuerteventura gebracht. Der am Strand gelegene misteriöse Friedhof bietet in diesem Zusammenhang anlass zu wilden Spekulationen. Der Turm der Villa diente vermutlich als Peilungspunkt für U-Boote oder für Flugzeuge, die das nahegelegene Flugfeld von Jandia aufsuchten.
Wozu diente nun die Errichtung dieser Villa, die inmitten von Einöde, unfruchtbaren Boden und an einem der längsten Strände der Kanarischen Inseln steht?
Vulkanisches Gestein läßt die Vermutung aufkommen, daß sich unter der Oberfläche ein Höhlensystem befindet. So ist es möglich, dass Winter die Villa, die auch wo anders hätte stehen können als dort, wo sie steht, auf eine bereits bestehende Grotte gebaut hatte. Was sich in diesem Gelände jedoch ausschließen läßt, ist eine unterirdische Verbindung zum Meer. Wer diese Küste kennt, weiß, daß sie in und um Cofete zu flach abfällt.
Wenn auch der Kegel hinter der Bar in Cofete seltsam erscheint, befindet sich darunter wohl bestenfalls eine weitere Art natürlicher Bunker und ein paar "hornos de cal" (Kalksteinöfen).
Noch was zum Schluss: Es ist von Vorteil, wenn man einen "Reiseleiter" oder jemanden der sich mit der Geschichte gut auskennt dabei hat. Vor allem hat man dann auch die Möglichkeit die Villa von innen zu besichtigen, so wie wir.
Hier ein Foto von Banenbäumen, die im Innenhof der Villa wachsen:
Uns hat es sehr gut gefallen, wir fanden es sehr beeindruckend!!!