Von SunRadio

Die Korruptionsfälle in den Gemeinden halten weiter an: gestern wurde der Ex-Bürgermeister von Santa Brigida, Carmelo Vega Santana, wegen Amtsmissbrauchs verurteilt. Der langjährige Bürgermeister hat den Abriss einer Mauer angeordnet, um dem Nachbarn, einem Freund von ihm, einen Gefallen zu tun. Vega Santana wurde zur Zahlung von 850 Euro verurteilt, das Gericht hat weiters ein Verbot der Ausübung eines politischen Amtes für die nächsten 9 Jahre verhängt. 4 weitere Mitangeklagte, alles Gemeinderäte, wurden freigesprochen

In Telde stockt das Ermittlungsverfahren gegen die Gemeinderätin Antonia Torres währenddessen ein wenig, der Grund: die vom Bürgermeister Jesus Valido angekündigte Untersuchungskommission scheint nicht zustande zu kommen. Die beiden Oppositionsparteien, Nueva Canarias und PSOE weigern sich mit einer Regierung unter Jesus Valido zusammenzuarbeiten, sie fordern den Rücktritt des Bürgermeisters.

Und auch der Rektor der Universität Las Palmas, Manuel Lobo, muss sich vor Gericht gegenüber dem Vorwurf von Amtsmissbrauch verantworten. Eine Mitarbeiterin hat dem Rektor vorgeworfen, den Posten des kaufmännischen Direktors der Uni mit einem "Wunschkandidaten" besetzt zu haben. Die Frau - die sich auch selbst um den Posten beworben hat - hat Klage gegen Manuel Lobo und 4 Mitglieder des Personalausschusses eingereicht

Die Policia Local in San Bartolome de Tirajana hat gestern abend einen Mann beim Versuch in die Markthalle einzubrechen verhaftet. Eine Polizeistreife hat den 40jährigen erwischt, als er sich am Seiteneingang zu schaffen gemacht hat.

Mehr als 1 Kilogramm Kokain wollten 4 Kolumbianer nach Lanzarote schmuggeln - und zwar im eigenen Körper. Die 4 - 2 Männer und 2 Frauen kamen mit dem Flugzeug aus Madrid in Arreceife an, jeder von ihnen hatte jeweils 25 "Päckchen" verschluckt. Der Drogenhund der Guardia Civil hat es trotzdem bemerkt, die 4 wurden direkt am Flughafen verhaftet.

Auch gestern Montag ist die Flüchtlingswelle nicht abgebrochen. 193 afrikanische Immigranten wurden im Meer vor den Inseln aufgegriffen, 5 "pateras" haben Teneriffa und Gran Canaria angesteuert. Die Flüchtlingslager auf den Inseln stehen mittlerweile vor dem völligen Kollaps, allein in den vergangenen 3 Monaten sind 2.754 Flüchtlinge auf den Kanaren angekommen, viele können wegen fehlender Papiere und ungeklärter Herkunft nicht wieder ausgewiesen werden. Die kanarische Regierung wird noch in dieser Woche mehrere Flüchtlinge aus Festland ausfliegen. Davon betroffen ist auch ein Teil der 84 Kinder und Jungendlichen, die eigentlich in einer Residenz in Tunte unterkommen sollten. Die Kinder wurden gestern vorübergehend in ein Landhotel in Guia gebracht, dort werden sie bis zum Sonntag bleiben, dann werden einige von ihnen die Weiterreise aufs Festland antreten, die anderen bleiben in Kinderheimen auf Gran Canaria und Teneriffa. Jose Manuel Soria, der Präsident der Inselregierung Gran Canarias, hat währendessen einen Antrag auf Überarbeitung des Flüchtlingsgesetzes gestellt. Nachdem derzeit gültigen Gesetz dürfen Minderjährige, die ohne Begleitung eines Elternteils auf die Inseln kommen, nicht aus dem Land ausgewiesen werden.

167 Millionen Euro Mehreinnahmen verzeichnet die Agencia Tributaria, das Finanzamt, im vergangenen Jahr - dank der massiven Steuerprüfungen. Das erklärte der Verantwortliche der Finanzbehörde auf den Kanaren, Fernando Rodriguez. Das Finanzamt freut sich damit über einen "Zuwachs" von 74 %, nicht ganz zurecht, denn allein 45 Millionen stammen aus der Steuerprüfung eines einzigen Unternehmens . Ein Schwerpunkt für die Steuerprüfer war im vergangenen Jahr der Immobilienmarkt, allein da wurden 8.730 Fälle eingehendst geprüft und "da und dort kleine Ungereimtheiten entdeckt" erklärte der Chef der Finanzbehörde. Auch in Zukunft will das Finanzamt genauer hinsehen, und die Steuerzahler mit mehr Prüfungen zur Ehrlichkeit erziehen