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 TENERIFFA FORUM
zauberin60 ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2006 14:39
RE: Garachico - Schmuckstück des Nordwestens Antworten

Garachico - Schmuckstück des Nordwestens

Der kleine, schöne Ort Garachico wurde vor über 500 Jahren von italienischen Kaufleuten gegründet und entwickelte sich bald zu einem blühenden Hafenstädtchen. Der Zuckerrohr - und Weinanbau in der Umgebung begünstigte die Entwicklung zum größten Handelsplatz zwischen den Kanaren, England, Holland und Amerika. Lange Zeit war Garachico der wirtschaftlich bedeutendste Ort der Kanaren. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche prächtige Stadthäuser und Klöster. Doch vor 300 Jahren anno 1706 brach der Vulkan "Montaña de Trebejo" aus und zwei rot glühende Lavaströme fraßen sich durch das Dorf bis hinunter zum Meer. Sie verschütteten das Hafenbecken und beendeten die Glanzzeit Garachicos als wirtschaftliches Zentrum der Kanarischen Inseln. Seinen Namen hat Garachico von dem Wahrzeichen des Dorfes, einem Felsen, der unmittelbar vor dem Ort im Wasser liegt. Er bedeutet "Kleine Insel" und leitet sich aus dem Guanchenwort "Igara" für Insel und dem spanischen "chico" (klein) ab. Ort der Klöster Von seiner wirtschaftlichen Blütezeit zeugen zahlreiche, liebevoll instand gehaltene historische Gebäude, die bei einem Rundgang durch die Altstadt besichtigt werden können. Nicht weniger als vier Klöster gab es in Garachico. Ein Augustinerkloster nahe dem Ortskern, ein Kloster der "Concepcionistas", das Dominikanerkloster "Ex-Convento de Santo Domingo" am Ortseingang, in dem sich heute ein Museum für zeitgenössische Kunst befindet, und das ehemalige Franziskanerkloster an der "Plaza de Juan Gonzalez de la Torre". In diesem sehenswerten Bauwerk sind heute das Rathaus und das Kulturzentrum untergebracht. Das Gebäude birgt ein Naturkundemuseum, Ausstellungen und mehrere hübsche, typisch kanarische Innenhöfe. An der Südseite der angrenzenden Plaza de la Libertad steht die dreischiffige Basilika "Iglesia de Santa Ana". Sie brannte im Jahr des Vulkanausbruchs bis auf das Portal nieder und wurde wiederaufgebaut, 1995 wurde sie restauriert. Auf der Plaza mit ihren hohen, Schatten spendenden Bäumen und der traumhaften Kulisse aus alten Stadtpalästen und Kirchen spielt sich das Dorfleben ab und auch viele Touristen besuchen die liebevoll restaurierte Altstadt dieser ältesten Hafenstadt Teneriffas.

Festung am Meer

Nur wenige Schritte von der Altstadt entfernt befindet sich an der Uferpromenade das Castillo de San Miguel. Der quadratische Bau wurde 1575 zum Schutz des damals florierenden Hafens errichtet. Von dem Vulkanausbruch wurde es verschont und ist bis heute gut erhalten Es beherbergt ein naturkundliches Museum. Gleich darunter haben die Lavamassen die natürlichen Schwimmbecken von El Caletón geformt, die mit Treppchen und Pfaden zugänglich gemacht wurden. So ergibt sich eine schöne und ungewöhnliche Badelandschaft zwischen den Lavamassen, die einst die Zukunft der aufstrebenden Hafenstadt zerstörten. Gleich daneben befindet sich ein Café. Die angrenzende Promenade lädt zum Spaziergang am Meer ein.

Mirador del Emigrante

Etwas außerhalb von Garachico befindet sich auf einer Anhöhe an der Landstraße ein Aussichtpunkt, der einen schönen Überblick über den Ort, die Bucht und die "kleine Insel" im Meer bietet. Hier ist den vielen Auswanderern, die in früheren Zeiten über den Hafen in die weite Welt aufbrachen, ein Denkmal gesetzt worden. Es stellt einen Mann mit vielen Koffern dar, der dem Meer zustrebt. In seiner Brust klafft ein großes, rundes Loch. Der Emigrant verlässt seine Heimat, doch er lässt sein Herz zurück.

Nach Garachico gelangt man, indem man von Puerto de la Cruz über die landschaftlich reizvolle Landstraße noch Icod de los Vinos fährt und von dort aus weiter an der Küste entlang über die TF-42. Vom Süden her muss man das Tenogebirge überqueren, eine wunderschöne Strecke, für die man jedoch viel Zeit einplanen sollte. Die Buslinie 363 fährt von Puerto de la Cruz aus stündlich nach Garachico, die 107 von Santa Cruz und Puerto aus alle zwei Stunden, am Wochenende seltener. (sh)

Quelle

Von der Bushaltestelle ist es noch ein mittlerer Fußweg, der sich aber lohnt.

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