Mir wurde erzählt, dass der name von Canarus (oder so ähnlich), also lateinisch Hund kommt, da die Guanchen so viele Hunde hatten und die Inseln als Hundeinseln bezeichnet wurden.
Letztens bekam ich aber eine Präsentation (so ne Blondinenverarsche) und da lautete einen Frage, woher die Kanaren ihren Namen haben.
Antwortmöglichkeiten:
- Kanarienvogel - Känguru - Ratte - Seehund
Antwort: Der Name der Kanarieninseln stammt vom Seehund. Auf Latein bedeutet er "Insel der Seehunde"
Die Inselgruppe der Kanaren erhielt ihren Namen vermutlich vom Berberstamm der Canarii, der in mehreren Schüben den Archipel besiedelte. Der Bericht des römischen Historikers Plinius des Älteren, wonach auf den Inseln große Hunde (lateinisch canes) gesichtet worden seien und sich von ihnen der Name ableite, darf wohl getrost ins Reich der Legende verwiesen werden.
so ihr lieben hier habt ihr ein bißchen was zum lesen
AUS DER MYTHISCHEN GEOGRAPHIE DER ANTIKE
Unter den römischen Schriftstellern ist besonders Plinius der Ältere, der im 1. nachchristlichen Jahrhundert gelebt hat. Im 6. Buch seiner enzyklopädischen Naturkunde (Naturalis historiae) steht einiges von dem, was er über das Thema zusammengetragen hat.
Seine Entdeckung der Glückseligen hat Juba wie folgt geschildert: Sie liegen im Süden und fast im Westen. Von den Purpurinseln sind sie auf folgender Route etwa 625 Meilen entfernt, erst 250 Meilen nach Nordwesten und dann 375 Meilen nach Osten.
Die erste heißt Ombrios; auf ihr stehen keine Gebäude. In den Bergen liegt ein See und stehen Bäume, die wie Pfriemenkraut aussehen, und aus denen ein Saft zu gewinnen ist. Bei den schwarzen Bäumen schmeckt er bitter, bei den helleren ist er aber angenehm zu trinken.
Eine andere Insel heißt Junonia; auf ihr steht ein Tempel, der aus einem einzigen Stein besteht. In ihrer Nähe liegt eine weitere Insel, die man die kleine Iunonia nennt; dann kommt die Capraria, voll riesiger Eidechsen. In Sichtweite davon liegt Ninguaria, die diesen Namen vom ewigen Schnee auf ihr erhielt. Die nächste heißt Canaria, nach den riesigen Hunden, von denen Juba zwei mitgenommen hat; dort findet man Reste von Gebäuden.
Auf allen Inseln gibt es eine große Zahl von Obstbäumen und Vögeln aller Arten. Außerdem gibt es Honig; in den Flüssen wächst Roht, und es kommen Welse vor. Die Inseln sind voller verottender Schalen, die ständig ans Land gespült werden, und die von ungeheuren Tieren stammen. (nat. hist. 6. Buch 37. Kap. edd Rackham)
ZitatGepostet von gando Der Bericht des römischen Historikers Plinius des Älteren, wonach auf den Inseln große Hunde (lateinisch canes) gesichtet worden seien und sich von ihnen der Name ableite, darf wohl getrost ins Reich der Legende verwiesen werden.
Tja, das ist oder scheint der derzeitige Kenntnis-Stand zu sein. Mir persönlich fehlt da aber immer noch der letzte empirische Beweis für diese Theorie.
Diese neuerlichen Studien waren ja auch der Grund, warum man erst kürzlich aus dem kanarischen Wappen die flankierenden Hunde entfernt und das Wappen durch eine stromlinienförmige IMHO viel häßlichere Version ersetzt hat.
ZitatGepostet von ellenor85 So schade um das schöne Wappen!!!
Stimmt! Die spinnen doch. Pfff! :133:
Ich habe noch eine Tabelle zur Geschichte gefunden und setze mal einen Auszug rein - leider hat beim Kopieren der Zeilenumbruch etwas gelitten, hoffe man wird trotzdem draus schlau.
vor rund 20 Millionen Jahren Fuerteventura und "wenig" später Lanzarote entsteigen den Wogen des Atlantiks.
vor 2 oder 3 Millionen Jahren El Hierro vervollständigt das Kanarische Archipel.
um 850 v. Chr. Vermutlich sind die Elysischen Gefilde, die der griechische Dichter Homer im vierten Gesang seiner Odyssee beschreibt, mit den Kanarischen Inseln identisch.
vor rund 2000 Jahren Wahrscheinlicher Beginn der Besiedlung der Kanarischen Inseln. In mehreren Einwanderungswellen werden die später unkorrekterweise als Guanchen bezeichneten Ureinwohner von den Passatwinden zum Archipel getrieben.
24 n. Chr. Der in Rom erzogene König Juba II. von Mauretanien, ein Freund des Kaisers Augustus, rüstet eine Expedition unter dem Kommando seines Leibarztes Euphorbius aus, um die lückenhaften Kenntnisse über die geheimnisvollen Inseln zu erweitern.
um 100 n. Chr. Der Grieche Plutarch preist in seinem "Leben des Sertorius" das goldene Zeitalter, das auf den "Inseln der Seligen" herrsche. Die Fahrt zu den Inseln beschreibt er folgendermaßen: Man muss die Säulen des Herakles (Gibraltar) passieren und die Mündung des Betis (Guadalquivir) hinter sich lassen.
um 150 n. Chr. Der Mathematiker, Astronom und Geograph Ptolemäus legt den Nullmeridian an die westliche Grenze der damals bekannten Welt. Erst 1883 wird der Nullmeridian vom Westkap der Insel El Hierro (Punta de Orchilla) nach Greenwich verlegt.
999 Eine arabische Flotte unter Admiral Ben-Farroukh treibt mit der kanarischen Urbevölkerung Handel.
um 1312 Der Genuese Lanceloto Malocello landet auf Lanzarote und bleibt über 20 Jahre auf der Insel.
1344 Papst Clemens VI. verteilt als Gottes Stellvertreter in Avignon ein Stück der Welt an Luis de la Cerda, dem Urenkel König Alfonsos X. von Kastilien. Nur die Guanchen wissen nichts davon, daß sie und ihre Inseln für jährlich 400 Gulden in Gold zum erblichen Lehen geworden sind.
1402 Der normannische Ritter Jean de Béthencourt geht an den Papagayo-Stränden an Land und erobert im Namen der spanischen Krone Lanzarote, drei Jahre später auch Fuerteventura und El Hierro.
1447 - 1450 Unter Hernán Peraza, dem verhassten Grafen von Gomera, wird in San Sebastián der Torre del Conde, ein dreistöckiger quadratischer Befestigungsturm, errichtet. Der fünfzehn Meter hohe Turm gilt als das bedeutendste nichtkirchliche gotische Bauwerk auf den Kanaren.
1492 Christoph Columbus läuft vor seiner berühmten Entdeckungsreise die Inseln Gran Canaria und Gomera an, um sich ein letztes Mal mit frischem Wasser zu versorgen. Am 6. September bricht er vom Passatwind getrieben mit seinen drei Karavellen in San Sebastián auf.
1496 Nach zwei Jahren währenden Kämpfen gelingt es den Spaniern unter der Führung von Alonso de Lugo, Teneriffa als letzte Insel des Kanarischen Archipels zu erobern. Die Guanchen sind unterworfen, ihre Kultur verschwindet bis auf wenige Relikte wie die Pfeifsprache El Silbo.