"Corralejo" ist ein einstiges Fischerdorf. Wenn man bedenkt, daß diese Stadt in den 50ern gerade mal 200 Einwohner hatte... Und heute umfasst es ca. 13.500 Hotelbetten und mehr als 8.500 Einwohner. Der Umbruch hier begann 1968 durch den Bau des Hotels Tres Islas.
Aber mal ganz ehrlich! Es ist eine geniale Stadt! Eine große Hauptstraße, an der sich alles abspielt. Jeweils ist diese Flaniermeile nur durch eine Querverbindung vom Strand entfernt. Man kann dort gut einkaufen und auch gut essen. Wenn einem langweilig wird im Hotel, man aber nicht zu den extremen Sonnenanbetern gehört, die - von morgens früh bis abends spät - den Tag am Strand verschlafen, und man außerdem den Mietwagen gerade mal stehen lassen will. Zu Fuß ist dort wirklich alles erreichbar.
Was mir auch immer seeehr gut gefällt, ist "El Cotillo". Mit dem Auto ist man in maximal einer halben Stunde drüben. Mittlerweile entwickelt sich hier auch immer mehr das Leben. Doch was mir so gut daran gefällt, es ist nicht so überlaufen wie die Playas de Corralejo. Noch fast urtypisch kanar(r)isch. Einst galt Cotillo als Kriegs- und Handelshafen. Trotz oder wegen des vorgelagerten Riffs, welches die Dünung bricht.
"La Oliva" liegt eher mittig zwischen der West- und der Ostküste oben im Norden.
Am ehesten fällt einem dort die dreischiffige Kirche auf, die mitten quer und breit und doch eindrucksvoll in der kleinen Stadt steht.
Das Rathaus in La Oliva verwaltet den Norden, wie z.B. Corralejo und El Cotillo.
Dann gibt es dort einen Herrensitz, "Casa de los Coroneles", der im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Aber Anfang des 18. Jahrhunderts, nach dem Machtfall der Senores, zog die Militärverwaltung dort ein.
Als nächstes fahre ich dann gerne weiter, durch das Landesinnere.
Irgendwann muß man sich entscheiden, ob man Richtung "Antigua" will oder Richtung "Betancuria"...
Am liebsten nehme ich die westliche Abzweigung Richtung Betancuria.
Gegründet 1404 von Jean de Béthencourt, der die Insel für die kastilische Krone eroberte, ist es der geschichtsträchtigste Ort.
Seither war es die Hauptstadt von Fuerteventura und Regierungszentrum. Bis 1834 Antigua an dessen Stelle rückte. Und seit 1860 "Puerto de Cabras" (Hafen der Ziegen), die heutige Hauptstadt "Puerto del Rosario" (Hafen des Rosenkranzes).
Wie auch immer. Der Ort ist nicht sonderlich groß. Eine enge Hauptstraße, ein paar wenige "Geschäfte". Und dann ist da noch die Kirche "Santa Maria de Betancuria", die 1410 errichtet wurde. 1424 wurde jene Kirche zur ersten Kathedrale der Kanarischen Inseln umgewandelt.
Auf dem weiteren Weg in Richtung Süden kann man hier nur eine Ortschaft ansteuern. "Pájara".
Um nach Pájara zu gelangen, muß man eine Straße entlangfahren, die sehr kurvenreich ist und einen Gebirgspaß entlangläuft. Für Motorradfahrer vielleicht sogar eine tolle Strecke.
Pájara ist im Gegensatz zu Betancuria viel größer. Dort ist es für mich bereits Tradition immer in ein bestimmtes Café einzukehren, als erster "Brotzeit-Zwischenstopp". *kicher*
Witziger Dings bedeutet Pájara im andalusischen Dialekt "Rebhuhn". Und der Name der Stadt wurde abgeleitet von "Barranco de Pájara"...
1612 taucht der Name erstmals in einem Dokument über Betancuria auf. Bereits danach profitierte man von Landbau, Viehzucht, Fischfang und dem Handel, der über die Häfen von "La Pared" und "Peña Horadada" betrieben wurde.
Weiter von hier aus, kommt man in jede Richtung, die man auf der Insel einschlagen will. Ich fahre dann gerne weiter nach "Ajuy"...
"Ajuy" ist ein kleines abgelegenes Fischerdorf an der schroffen Westküste. Schwarzer Lavasand und ein paar nette kleine Gaststätten machen den Großteil aus.
Unweit des Ortes ging der "Jean de Béthencourt" an Land. "Puerto de la Peña", ein heutiger Ortsteil von Ajuy war lange Zeit der Hafen von Betancuria. Auf Grund blutiger Piratenangriffe, trägt der schwarze Strand den Beinamen "Playa de los Muertos" - "Strand der Toten".
Nach einem kurzen Aufenthalt geht es dann weiter. Über Pájara nach "Tuineje"...
Dafür hab ich eine Textstelle über die Historie gefunden:
ZitatDas heutige Fest in Tuineje, das auch als Jurada de San Miguel (Rache des Heiligen Michael) bekannt ist, hat folgenden Hintergrund: Bei einem weit zurück liegenden Überfall der Engländer verlor eine Statue des Heiligen einen Arm, und aus Rache soll der Heilige Michael den Bürgern des Ortes im Oktober 1740 zu ihrem Sieg verholfen haben. Bei der Schlacht von Tamacite rückte ein britisches Expeditionkorps beim heutigen "Gran Tarajal" plündernd nach Tuineje vor. Mit Hilfe von wenigen Dromedaren als lebende Schutzschilde, und mit wenigen Gewehren bewaffnet, gelang es einigen von ihrem Bürgermeister gewarnten Bauern, am Montaña de Tamacite die Hälfte der zahlenmäßig überlegenen, gut bewaffneten Eindringlinge zu schlagen und in die Flucht zu treiben. Dabei wurden neben anderen Waffen auch zwei Kanonen erbeutet, welche heute den Eingang des Inselmuseums von Betancuria zieren. Dieses Ereignis ging als Schlacht von Tamacite in die Geschichte ein.
hast du bei deinen Urlauben dort auch Fotos gemacht???
wir würden uns freuen wenn du welche hier reinsetzt, Danke
lieben Gruss Barbara
:ppp: barbara
muß zu meinem bedauern sagen, daß ich alle bilder, die ich früher mal gemacht hab, in einem fotoalbum klebend hab. und ich hab hier keinen scanner. sonst hätte ich SOFORT bilder mit bei gefügt.
hi das ist ein schöner bericht über die insel! ich war 1998 auf fuerte und war auch total begeistert von dem unglaublichen strand und den dünen. ich wäre damals gerne sofort auf der insel geblieben, musste aber leider wieder zurück nach D. liebe grüsse jürgen