4 Flüchtlingsboote mit mehr als 200 Immigranten an Bord sind allein letzten Sonntag auf der Nachbarinsel Teneriffa angekommen. Besorgt über die Entwicklung zeigen sich mittlerweile nicht nur Politiker sondern auch die Tourismusverantwortlichen. Der Tourismusminister der kanarischen Regierung erklärte gestern in einem Zeitungsinterview, die Aufmerksamkeit der Medien in Mittel- und Nordeuropa werfe ein schlechtes Licht auf die Kanaren. Auch der Vorsitzende des Hoteliersverbandes FEHT drängt die Regierung auf eine rasche Lösung des Problems im Hinblick auf den Tourismus der Inseln.
Am Sonntag morgen wurde die Leiche eines der vermissten Besatzungsmitglieder des Betonfrachters Portland gefunden. Das 82 Meter lange Schiff, das mit 2.000 Tonnen Zement beladen war, ist am Freitag abends auf dem Weg von Gran Canaria nach Teneriffa gesunken, 2 der insgesamt 9 Besatzungsmitglieder galten seitdem als verschollen. Die Ursache für das Unglück ist weiterhin unklar. Ein Maschinist bleibt weiter vermisst, die Suche wurde gestern früh offiziell eingestellt.
Bei einem Motorradunfall ist am Wochenende in Arinaga ein Mann ums Leben gekommen. Der 33-jährige Geschäftsmann aus Telde war mit seinem Motorrad gegen einen Randstein gefahren und lt. Zeugenaussaugen etwa 40 m durch die Luft geschleudert. Der Familienvater verstarb nach Angaben der Einsatzkräfte noch an der Unfallstelle.
Die politische Landschaft der Kanaren wird sich vermutlich nach den Wahlen im kommenden Jahr etwas verändern. Aktuelle Umfragen - von den beiden größten Tageszeitungen der Inseln in Auftrag gegeben - zeigen, was wäre, wenn die Inselbewohner bereits letzten Sonntag gewählt hätten: die Sozialisten liegen weit vorn und würden ein historisches Ergebnis auf den Kanaren erzielen. Mehr als 33,6 % der Befragten würden die PSC wählen, hochgerechnet könnte das für die Sozialisten im nächsten Parlament 23 bis 25 Sitze geben, statt der derzeit 17. Die PP bleibt - trotz der aktuellen Korruptionsvorwürfe in einigen Kommunalregierungen - gleich und damit auch weiterhin die zweitstärkste Kraft, an den 17 Parlamentssitzen würde sich derzeit nichts ändern. Anders sieht es für die Coalicion Canaria aus: die Nationalisten sind auf einem historischen Tiefpunkt, lt. Umfrage würden sie derzeit mindestens 5 bis 6 Sitze verlieren und wären damit hinter der PP nur mehr drittstärkste Kraft. - Man darf gespannt sein.
Die Energiepolitik auf den Inseln muss dringend geändert werden, das fordern mittlerweile nicht nur Umweltexperten, sondern die gesamte Politik: derzeit werden auf den Inseln pro Tag 115.000 barrell Petroleum verbraucht, das ergibt einen Konsum an nicht erneuerbaren Brennstoffen von 3.500 Liter pro Kopf und Jahr. Die Inseln sind immer noch zu 90 % von Erdöl abhängig. Mit neuen Konzepten und strengeren Verbrauchsauflagen soll dieses Problem jetzt in Angriff genommen werden. Eine Lösung ist der Ausbau der Windanlagen. Der Süden Gran Canarias gilt in der kanarischen Regierung dabei als Vorbild.
Im Parque Santa Catalina werden derzeit die neuen Überwachungskameras installiert und getestet. Wie die Stadtverwaltung am Wochenende bekannt gab, sollen die Kameras bereits ab 1. Juli offiziell in Betrieb genommen werden. Der Parque Santa Catalina ist damit der 1. lückenlos überwachte Platz auf den Kanaren, die Kameras sind auf eine Initiative der Anrainer und Geschäftleute des Gebietes zurückzuführen. Rund um den Parque Santa Catalina werden derzeit pro Jahr etwa 3.300 Diebstahlsdelikte angezeigt.