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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 443 mal aufgerufen
 Tierschutz auf Gran Canaria und Flugpaten
zauberin60 ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2006 01:18
RE: Luchs in Spanien - hat nix mit Kanaren zu tun!!!!! Antworten

Häufchen vom Luchs als Politikum

Ein Häufchen, das ein Luchs in einem Wald gemacht hat, ist auf dem Festland zu einem Politikum geworden. Die vertrockneten Exkremente wurden von Wissenschaftlern in einem Waldgebiet südwestlich von Madrid entdeckt. Sie stammten, wie Laboranalysen zeigten, von einem Pardell-Luchs. Ein Exemplar der am stärksten vom Aussterben bedrohten Raubtierart der Welt in der Umgebung der spanischen Hauptstadt - dies wäre für sich genommen schon eine Sensation. Denn bisher waren die Experten davon ausgegangen, daß die Raubkatze nur noch im Süden Spaniens vorkommt.


Heikel wurde die Angelegenheit dadurch, daß das Häufchen in einem Waldgebiet gefunden wurde, in dem die Regierung der Region Madrid eine vierspurige Schnellstraße plant. Das Projekt ist eines der am heftigsten umstrittenen Vorhaben in Spanien. Die soziali-stische Umweltministerin Cristina Narbona appellierte an die Regionalregierung, den Kot-Fund zum Anlaß zu nehmen, das Straßenprojekt zu stoppen: „Wir tun im Umweltministerium alles, um den Pardell-Luchs vor dem Aussterben zu bewahren. Nun sollten wir uns zusammensetzen und die neu entstandene Lage erörtern.“
Die Chefin der konservativen Regionalregierung, Esperanza Aguirre, ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und erteilte wenige Tage später einem Firmenkonsortium den Auftrag zum Bau der Schnellstraße. Die entdeckten Exkremente tat die Politikerin ab mit der Bemerkung: „Vielleicht hat jemand den Kot von einem gefangenen Luchs im Wald deponiert.“
Der Pardell-Luchs (Lynx pardinus) kommt nur in Spanien vor und wird daher auch Iberischer Luchs genannt. Er ist etwas kleiner als sein Verwandter, der eurasische Luchs (Lynx lynx). Von der Art existieren heute weniger als 200 Exemplare. „Wenn es in dem Waldgebiet bei Ma-drid einen Pardell-Luchs gibt, muß es mehrere geben“, sagt der Ökologie-Professor Emilio Virgós. „Wenn sich das Vorkommen von Pardell-Luchsen bestätigt, sollte man auf das Bauprojekt verzichten.“
Der Wissenschaftler hatte bei einer Untersuchung der Wildtierbestände mit zwei Kollegen Proben gesammelt und die Luchs- Exkremente zufällig entdeckt. Die spanischen Umweltschützer sehen sich durch den Fund in ihren Protesten gegen das Straßenprojekt bestätigt. Sie hatten das Vorhaben bereits bei der Europäischen Union in Brüssel angefochten, weil nach ihrer Ansicht EU-Richtlinien verletzt wurden. Ein wissenschaftliches Gutachten hatte 1998 bescheinigt, daß der Bau der Schnellstraße verheerende Folgen für die Umwelt hätte. Aguirres Amtsvorgänger Alberto Ruiz Gallardón ließ das Vorhaben damals auf Eis legen.
Das von der Nachfolgerin neu aufgegriffene Projekt ist in Spanien unter dem Namen „Landstraße der Talsperren“ bekannt. Die Route führt von der Hauptstadt zu mehreren Stauseen, in denen die Madrilenen im Sommer Abkühlung suchen und deren Ufer die „Playa von Madrid“ genannt werden. Bisher gibt es dort nur eine Landstraße, die nun zur Autobahn ausgebaut werden soll. Sie verläuft durch ein Waldgebiet, das als eines der ökologisch wertvollsten in der Region gilt. Dort leben unter anderen Schwarzstörche und Kaiseradler. Daß dort auch Pardell-Luchse vorkommen, wurde immer wieder vermutet, konnte aber nie nachgewiesen werden.
Aguirre begründet das Autobahnprojekt damit, daß die zweispurige Landstraße zu unfallträchtig sei. Die Gegner wenden dagegen ein, der Bau der Schnell-straße werde einen Immobilien- und Bauboom in den Dörfern der Umgebung auslösen. „Die Folge wird sein, daß die Autobahn zehn Jahre nach der Fertigstellung überlastet sein wird“, prophezeit der Wissenschaftler Ignacio de la Riva.
Hubert Kahl, Madrid


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Manchmal kann aus einem Stück Scheiße doch noch was Gutes werden.

Barbara GC ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2006 08:10
#2 RE: Luchs in Spanien - hat nix mit Kanaren zu tun!!!!! Antworten


da hast du Recht Jutta,

man kann nur hoffen, dass die Umweltschützer sich durchsetzen können und dass das Bauprojekt gestoppt werden kann.

Vielleicht wäre es für La Palma auch eine Möglichkeit sich auf die Suche zumachen, vielleicht findet man dort auch so ein Häufchen ??oder von einer anderen bedrohten Tierart

Gruss
Barbara

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