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 Land und Leute, Kultur auf Gran Canaria
Barbara GC ( gelöscht )
Beiträge:

12.06.2006 11:03
RE: Die Kultur der Altkanarier Antworten

Kanarische Inseln: Historie

Die Kultur der Altkanarier
Mit dem heutigen Artikel beginnen wir eine Serie, in der wir Ihnen die Historie, Kultur, soziale Ordnung,
Glaube und Sprache der Kanarischen Inseln und seiner Urbewohner näher bringen wollen.Um die Kanarischen Inseln ranken sich seit Jahrtausenden zahlreiche Mythen. Wer die Kanarier waren, ihre Herkunft und wie sie vor der Ankunft der spanischen Eroberer lebten, ist in manchen Darstellungen immer noch mehr Gegenstand von Spekulationen als gesichertes historisches Wissen. Eine der bekanntesten Legenden im Zusammenhang der Kanarischen Inseln ist jene von Atlantis, dem versunkenen Königreich Die geographische Isolation der Kanarischen Inseln schuf eine Kultur, die selbst im ausgehenden Mittelalter noch der Steinzeit verhaftet war. Die Altkanarier, teilweise auch Guanchen genannt, waren ein Volk, das weder Metall noch das Rad kannte und als Werkzeuge Obsidian-Messer und Trachyt-Beile benutzte. Das Wort Guanche leitet sich aus der altkanarischen Sprache ab und bedeutet soviel wie „Sohn von Teneriffa“ (guan – Sohn; achinech – Bezeichnung für Teneriffa).Das heißt, das nur die Ureinwohner von Teneriffa als Guanchen bezeichnet werden dürften. Die Insulaner lebten auf allen Inseln in Höhlenwohnungen. Auf den drei östlichen Inseln (GranCanaria, Fuerteventura und Lanzarote) bauten sie jedoch auch schon Häuser Die Gebäude waren niedrig, aus großen Steinen und ohne Mörtel gebaut, doch abgedichtet mit Lehmerde. Sie kleideten sich in Felle und kämpften mit Keulen und Steinen. Sie waren Hirten und einfache Bauern. Auf gerodeten Feldern bauten sie Gerste, Weizen und Hülsenfrüchte an. Bestellt wurden die Felder ohne Pflug.Die Inselbewohner hatten nicht nur keine Verbindung zum rund 120 Kilometer entfernten afrikanischen Kontinent, auch die sieben Inseln pflegten untereinander keine Kontakte.

Erforschung der Inseln
Durch die Eroberung der Kanarischen Inseln durch die Spanier im 15. Jahrhundert wurden die Spuren der Altkanarier weitgehend ausgelöscht. Auch mangels mündlicher und schriftlicher Überlieferungen durch die Altkanarier selbst ist das Wissen über die Ureinwohner des Archipels begrenzt. Als die beiden wichtigsten historischen Quellen über die Kultur der Urbewohner sind die Texte des italienischen Baumeisters Leonardo Torriani (1560-1628) sowie des französischen Barons Georges Marie Bory de Saint Vincent (1780-1846) anzusehen. Torriani hielt sich zwischen 1582 und 1597 auf den Kanarischen Inseln auf, etwa 100 Jahre nach der Eroberung der letzten Insel. Zu jener Zeit gab es keine Augenzeugen der Eroberung mehr. Trotz der rasch voranschreitenden Assimilation der Altkanarier in die spanische Kultur muss die Erinnerung hinsichtlich Sprache und Lebensgewohnheiten noch ziemlich lebendig gewesen sein. Wesentlich später bereiste der junge Naturforscher Bory de Saint Vincent die Inseln. In seinem 1803 in Paris erschienenen, in lebendigem Schreibstil verfasstem Buch berichtet Bory über zahlreiche geographische, historische, botanische und sprachwissenschaftliche Details. Außerdem erzählte er auch über „mancherlei Merkwürdigkeiten“. Neben einigen wenigen anderen Chronisten trug in neuerer Zeit die ethnographische und anthropologische Forschung dazu bei, uns die Kultur der Altkanarier etwas näher zu bringen und verständlicher zu machen.
Herkunft und Besiedlung
Inzwischen setzt sich mehr und mehr die Theorie durch, dass die Altkanarier von Afrika aus auf die Inseln übergesetzt sind. Schädelfunde weisen Ähnlichkeiten mit nordafrikanischen Berberstämmen auf. Weitere Skelettfunde lassen auf kräftige, muskulös gebaute und für die damalige Zeit hochgewachsene Menschen schließen. Mit etwa 1,70 Meter waren die Insulaner im Schnitt 10 Zentimeter größer als die spanischen Konquistadoren. Dass die Ureinwohner, wie vielfach behauptet, blond und blauäugig gewesen sein sollen, lässt sich bis heute wissenschaftlich nicht belegen. Die Besiedlung der Kanarischen Inseln muss vor mindestens zweieinhalbtausend Jahren stattgefunden haben. Auf der Insel La Palma stammen die mit Hilfe der Radiocarbonmethode belegten frühesten Siedlungsreste aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert. Sie gelten derzeit als die ältesten menschlichen Spuren des Archipels. Keramikfunde deuten jedoch auf eine noch frühere Besiedlung der Insel hin. Es wird angenommen, dass die Einwanderung in mehreren Schüben verlief, bis schließlich auf bislang unerklärliche Weise alle Verbindungen zum Festland wieder abrissen und bereits weit vor der Zeitenwende eine Isolation entstand.

Quelle:

http://www.hallograncanaria.com/Magazin/04/17.pdf

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