Hunderttausende Lesben und Schwule haben auf ihren traditionsreichen Gay-Pride-Paraden am Samstag in vielen Hauptstädten Europas gleiche Rechte gefordert.
Zehn Monate vor den Präsidenten- und Parlamentswahlen in Frankreich verlangten Schwule und Lesben in Paris von der konservativen Regierung vor allem, wie Homosexuelle in Belgien, den Niederlanden und Spanien heiraten zu können.
Unter dem Motto «Für die Gleichbehandlung 2007» setzte sich der wie immer farbenfrohe Gay-Pride-Umzug, an dem auch Transsexuelle und Bisexuelle teilnahmen, ausserdem für ein Adoptionsrecht für die gleichgeschlechtlichen Paare ein.
An der Spitze des Zuges liefen der ehemalige sozialistische Kulturminister Jack Lang und der Grünen-Politiker Yves Cochet. Endlich habe die sozialistische Partei sich klar und deutlich dafür ausgesprochen, im Falle ihres Wahlsiegs Gesetze zur Homoxesuellen- Ehe und zur Adoption von Kindern durch Homosexuelle zu verabschieden, sagte Lang.
Auf den Umzugswagen sorgten ein Pariser Schwulenchor und eine Tanzgruppe für Stimmung. Vertreten waren auch ein schwuler Fussballverein, ein christlicher Homosexuellenverein sowie ein Verein Homosexueller aus Afrika und der Karibik. Nach Angaben der Organisatoren machten in diesem Jahr über 800 000 Personen bei der festlichen Parade mit.
Parade auch in Zagreb
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb marschierten am Samstag mehr als 200 Schwule und Lesben zum Klang von Trommeln und Trillerpfeifen durch die Stadt. «Lang lebe die Perversion», stand auf einem Transparent in Anspielung auf eine entsprechende Verlautbarung der katholischen Kirche Kroatiens.
Etwa genau so viele Polizisten wie Teilnehmer waren anwesend. Vereinzelt wurden Demonstranten angepöbelt; es kam jedoch nicht zu ernsten Zwischenfällen. Bei der ersten Gay Pride in Zagreb 2002 waren dutzende Teilnehmer angegriffen worden. Seitdem findet die Veranstaltung unter grossen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Gay-Pride-Paraden fanden unter anderem auch in Athen, Rom und Budapest statt.