Teneriffa/Pamplona - Jedes Jahr kommen Tausende von Besuchern ins spanische Pamplona, um beim traditionellen Stierrennen- Spektakel „San Fermín” dabei zu sein. Dabei müssen die verängstigten Tierhorden gemeinsam mit betrunkenen Zaungästen und den so genannten „Stierläufern”, welche die Toros provozieren, durch die Straßen rennen. Was die Tiere anschließend abends beim Stierkampf in der Arena erwartet, ist an Grausamkeit kaum zu überbieten und endet unwiderruflich mit dem Tod.
Die weltweit größte Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals - Menschen für den ethischen Umgang mit Tieren) hat ein schriftliches Gesuch an die Bürgermeisterin Yolanda Barcina gestellt mit der Bitte, die grausame „San Fermín”-Fiesta durch andere unterhaltende Fest- Aktivitäten in den Straßen zu ersetzen. Das alljährliche Stierrennen wird vom „Haus der Barmherzigkeit” organisiert, dem auch die Arena von Pamplona gehört. 100 Prozent der Einnahmen der Stierkämpfe gehen an die „Casa de Misericordia”, um deren ansonsten ehrenvolle Aufgaben, wie beispielsweise Obdachlosenbetreuung, zu unterstützen.
Alljährlich veranstaltet PETA einen Tag vor dem ersten Stierrennen in Pamplona ein „Menschenrennen”. Angeführt wird die illustre Menschenparade dieses Mal von dem kanarischen Top-Modell Lilian Kimberly Jerónimo Morales. Die Taubstumme aus Santa Cruz de Tenerife wird am 5. Juli gegen die „San Fermín”-Tierquälerei protestieren: fast nackt, nur mit Plastikhörnern und rotem Höschen bedeckt, wird sie durch die Straßen Pamplonas flitzen. Wie das Modell sagt, könne sie sich zwar nicht schreiend einsetzen für die Stiere, die ebenso nicht angehört würden, dennoch könne sie mit ihrem Körper den Protest ausdrücken. Zum „PETA-Menschenrennen” am Mittwoch nächster Woche werden rund 1.500 Teilnehmer aus aller Welt in Pamplona erwartet. /ed