Kanarische Inseln - Telefonkunden der verschiedenen Serviceanbieter mit Festnetzanschluss — Telefónica, Ono, Wanadoo, etc. — müssen derzeit auf einen üblen Telefonbetrug gefasst sein. Auf verschiedenen Inseln mussten schon einige Menschen bittere Erfahrungen machen, nachdem sie zu Opfern einer Abzocke geworden waren. Betroffen sind vor allem ausländische Residente mit Festnetztelefonen und Digitalleitung (ISDN, ADSL), aber auch Canarios hat die Methode schon getroffen, mit der die Betrüger sich Bargeld ergaunern.
Der billige "Trick" kommt in zwei Versionen vor, so berichtet das "Fuerte Fan Magazin" über den aktuellen Fall:
1. Ein Anrufer, der sich als "Servicio Técnico de Telefónica", als technischer Dienst der Telefónica oder von einer mit der Telefónica kooperierende Firma (ganz speziell wurde hier auf "ATT" hingewiesen) ausgibt, fordert Sie telefonisch auf, die Tasten-Kombination 90# einzugeben. Angeblich braucht der Techniker die zur Überprüfung der Telefonleitung, der Stabilität der Leitung, der Verbindung oder ähnliches. Danach wird das Telefon- Gespräch ganz schnell beendet, man bedankt sich und bekommt die gute Nachricht, dass alles in bester Ordnung ist. Aber genau da fängt das Problem erst an! Mit diesem Code haben Sie ihre Telefonleitung dem Anrufer "geöffnet", also er kann ab sofort auf Ihre Rechnung in der ganzen Welt herumtelefonieren. Sollten Sie darauf eingegangen sein, rufen Sie sofort die Service- Nummer Ihres Providers an und lassen Sie notfalls den Anschluss sperren!
2. Für die ganz normalen Standard-Telefonleitungen hat man sich eine andere Methode einfallen lassen. Die Telefónica hat für einige telefonische Operationen ihr System automatisiert, also der Angerufene spricht eigentlich mit einem Computer mit Spracherkennung. Um Ihnen eine Text-Nachricht zugänglich zu machen, fordert man Sie auf, eine bestimmte Tastenkombination über ihre Tastatur einzugeben – und somit haben Sie auch in diesem Falle Ihre Leitung dem Anrufer zugänglich gemacht. Vorsicht: Hier kann die Kombination variieren! Auch hierbei scheint die einzig effektive Lösung der sofortige Kontakt mit Ihrem Provider beziehungsweise eben die Stilllegung des Anschlusses.
Nach Auskunft der Telefónica selbst weiß man im Moment nicht, wie man diesen Betrug unterbinden kann, da diese programmierten Tastenkürzel Teil der umfangreichen Kommunikationssoftware des kompletten Festnetzes in Spanien sind. Vorsicht dringend geboten Die Telefónica oder jeder andere Anbieter ruft Kunden normalerweise nicht unter derartigen Aspekten an, wenn diese nicht vorher einen Defekt an der Leitung oder dem Telefon gemeldet haben. Man wird als Konsument nie aufgefordert, selbst das Telefon zu überprüfen anhand von Tastenkombinationen, sondern ein Mitarbeiter des technischen Dienstes wird in den betroffenen Haushalt geschickt, wenn der Fehler nicht außerhalb gefunden werden konnte. Nach Behebung eines etwaigen Defekts bekommt man per Kontrollanruf Bescheid, dass die Leitung wieder instand gesetzt ist.
Neuerdings hat die Telefónica eine Art "Zufriedenheitsumfrage" eingeführt, die im Anschluss an fast jedes Gespräch mit der Telefónica automatisch angesagt wird. Dazu fordert die Firma ihre Klienten auf, die "1" für "zufrieden" oder die "2" für sonstige Kommentare zu drücken. /vh