Die Insel stellt sich vor: Tejeda

Das 1.050 Meter hoch gelegene Bergdorf zählt zu den malerischsten Orten der Insel.
Tejeda mit seinen 1.000 Einwohnern (gesamtes Gemeindegebiet 4.000) liegt im Inselzentrum am Nordostrand der Caldera de Tejeda. Die weißen, terrassenförmig angelegten Häuser sind eingerahmt von Mandelbäumen und Obstgärten. Trotz einiger neuer Gebäude ist Tejeda ein typisch kanarisches Bergdorf geblieben. Der Ort wurde schon vor der Eroberung der Insel durch die Spanier von den Altkanariern bewohnt.
Bei einem Besuch sollten Sie ihr Auto am Ortsrand parken.
Beim Gang ins Ortszentrum haben Sie immer freien Blick auf die Caldera de Tejeda und eines der markanten Wahrzeichen der Insel, dem Berg „Roque Bentayga“.

Über eine Treppe kommen Sie auf den Dorfplatz mit der Kirche und dem Rathaus. Wenn Sie geradeaus weitergehen, kommen Sie in den ältesten Dorfteil. Das Viertel „La Tosca“ mit seinen winkeligen, teilweise noch steingepflasterten Gassen lässt Sie den Trubel in Playa del Ingles vergessen.

Landflucht Ein Großteil der Bürger lebt von den Mandelbaumanpflanzungen und den Obstplantagen. Die landwirtschaftlichen Erträge sind jedoch nicht mehr ausreichend um alle Einwohner zu „ernähren“. Auch der Ruf der Großstadt Las Palmas und die Verdienstmöglichkeiten in den Touristenzentren des Südens lassen viele junge Leute abwandern. In den letzten zehn Jahren reduzierte sich die Einwohnerzahl von Tejeda um fünfzig Prozent.
Das Durchschnittsalter der Bürger im Ort ist das höchste von Gran Canaria.

Das Mandelfest Das Zentralmassiv, insbesondere die Umgebung von Tejeda, ist das Hauptanbaugebiet für Mandelbäume. In den ersten beiden Monaten des Jahres bietet sich dem Besucher ein zauberhafter Anblick, wenn die weiß-rosa Blütenwolken in den Bäumen hängen und Blütenteppiche die terrassierten Felder bedecken.

Dies ist für die Bürger von Tejeda auch die Zeit zu feiern. Der Termin für das Mandelblütenfest – Fiesta del Almendra en Flor – wird vom Gemeinderat je nach Blütenstand jährlich neu festgelegt. Meistens ist das ländliche Volksfest im Februar. Im Rahmen dieser Fiesta präsentieren die Bewohner traditionelle Folklore mit Musik und Tanz, führen kanarische Ringkämpfe auf und bieten einheimische Handwerksprodukte zum Kauf an.
Im Mittelpunkt steht das ländliche Leben in den Bergen. Vieh wird durch den Ort getrieben und prämiert. Hirten zeigen ihr uraltes Fortbewegungsmittel, den Hirtenstab, mit dem sie springend Schluchten überqueren.

Kultstätte Überragt wird Tejeda von dem 1.412 Meter hohen Roque Bentayga. 5 Kilometer südlich des Ortes zweigt eine Straße zu dem Felsmonolithen ab, der spektakulär aus einer 600 Meter hohen Gesteinspyramide hochragt.
Neben dem Roque Nublo war dies der bedeutendste Berg der Altkanarier. Auf seinem Gipfel befindet sich eine Kultstätte der Ureinwohner.
Hier wohnten sie und zelebrierten ihre Opferrituale. Der gesamte Fels wirkt wie ein riesiger Altar.
Am Fuß des Roque Bentayga liegt eine der letzten, historisch gesicherten Zufluchtstätten der Ureinwohner. Durch ihre schwer zu bezwingende Lage war diese Zone eines der letzten Rückzugsgebiete. Eine der letzten großen Schlachten gegen die spanischen Eindringlinge fand an dieser Stelle statt.
Von den Kämpfen gegen die Konquistadoren zeugen Reste eines Befestigungsrings.
Nicht weit von hier befindet sich ein großer Höhlenkomplex, mit der Königshöhle (Cueva del Rey). An den Felswänden der Höhlen hat man mehr als 300 Steinzeichnungen entdeckt.
Außerdem sind kreisrunde Vertiefungen zu sehen, in denen Trankopfer dargebracht wurden.

Die gesamte Zone ist ein archäologischer Park. In einer ehemaligen Wohn- und Kultstätte ist das Archäologische Museum eingezogen. In der Ausstellung können Sie sich informieren über Siedlungen und Kultstätten der Altkanarier, Leben und Riten sowie Bestattungsformen.
Gezeigt werden auch archäologische Funde wie Werkzeuge, Kleidungsstücke und Hausgeräte. Von dem Standort bietet sich auch eine beeindruckende Aussicht auf das Zentralmassiv und die Caldera de Tejeda.

Aufgrund der einzigartigen Flora gehört die Landschaft um Tejeda zu einer der attraktivsten der Insel. Interessante Wanderwege laden Sie ein, sich selbst davon zu überzeugen. Nutzen Sie die einmalige Gelegenheit und machen Sie sich ein eigenes Bild.


Einmaliges Panorama Auch wenn Sie mittlerweile in Sachen Panorama schon verwöhnt sind, so wird Sie die folgende sieben Kilometer lange, kurvenreiche und von Eukalyptusbäumen gesäumte Straße zum Cruz de Tejeda nochmals beeindrucken. Die faszinierende Fernsicht über die bizarre und tausendfach gefaltete Gebirgswelt bezeichnete der spanische Poet Miguel de Unamuno als „versteinertes Unwetter“.
Sie haben nun mit 1.490 Metern den höchsten Punkt der Passstraße erreicht.
Ein Steinkreuz (Cruz de Tejeda) hat der Höhe ihren Namen gegeben. Seit Jahrhunderten ist dies die Wegkreuzung auf dem Pass zwischen dem Zentralmassiv und dem Norden der Insel. An diesem klassischen Aussichtspunkt erhebt sich ein Gebäude, der burgähnliche Parador.

Errichtet wurde das Bauwerk in den dreißiger Jahren im typisch kanarischen Baustil nach Plänen von Nestor de la Torre und seinem Bruder Miguel. Von der Terrasse des Restaurants bietet sich Ihnen ein beeindruckendes Panorama auf die südliche Vulkanlandschaft mit den Gipfeln Roque Nublo und Roque Bentayga.
Bei gutem Wetter sieht man am Horizont den schneebedeckten Gipfel des Teide auf Teneriffa


Informationen Informationsmaterial erhalten Sie im Rathaus an der Plaza.
Verbindungen Täglich fahren mehrere Busse (Linie 305) von Las Palmas. Sonntags fährt ein Bus (Linie 18) von Maspalomas.
Taxi Ein Taxistand befindet sich in der Calle Hernandez Guerra. Telefon: 646 39 05 55

Im Ort dreht sich alles um die Mandeln. Spezialitäten sind Mandeltörtchen, Marzipan und ein Honigmandelaufstrich mit dem Namen „Bienmesabe“.

Roque Bentayga Museum Centro del Parque Arqueologico Öffnungszeiten: Täglich 10 – 17 Uhr Eintritt: 1,50 Euro
Cruz de Tejeda Centro de Interpretacion Degollada de Becerra, Informations- und Besucherzentrum
Anschrift des „Centro“ 2,5 km vom Cruz de Tejeda entfernt auf der Landstraße nach Pico de las Nieves.
Die Ausstellung ist dem Bewohner von Gran Canaria und seiner Landwirtschaft gewidmet.
Außerdem wird der Besucher von dem mehrsprachigen Personal über das größte Naturschutzgebiet der Insel informiert.
In einem Geschäft werden die Produkte der Region zum Kauf angeboten.
Das Zentrum organisiert regelmäßig Wanderungen zu den landschaftlich und archäologisch interessantesten Punkten des Naturschutzgebietes.


www.hallograncanaria.com