71 % der Deutschen würden lieber eine Arbeitsstelle im Ausland annehmen als in Deutschland auf Arbeitslosengeld oder Hartz IV angewiesen zu sein. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag von stern TV-Reportage hervor. Nur 17 % sehen die Chancen im Ausland noch schlechter als in Deutschland. 56 % der Deutschen überlegen ernsthaft für immer oder auf längere Zeit ins Ausland zu gehen, wenn sie in Deutschland keine Arbeit finden können. 68 % stimmten der Aussage zu: "Wenn ich die Chance hätte, mir im Ausland eine Existenz aufzubauen, würde ich sie nutzen". Immerhin 45 % würden sich überlegen, ins Ausland zu gehen, wenn alle bereits gezahlten Sozialbeiträge mit Zins und Zinseszins zurückgegeben würden.
Von den Deutschen, die sich grundsätzlich vorstellen können, im Ausland zu arbeiten, wollte das Meinungsforschungsinstitut Forsa wissen, welche Länder sie bevorzugen. Dabei konnten die Befragten mehrere Antworten geben. 63 % entschieden sich für das deutschsprachige Ausland, 48 % können sich Frankreich, Spanien oder Italien vorstellen. Die skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden kommen für 42 % der Befragten in Betracht. Die USA und Kanada wählten 39 %, Irland und Großbritannien nannten 35 %, nach Australien würden 29 % gehen.
Die Deutschen, die grundsätzlich nicht im Ausland arbeiten wollen, befragte Forsa nach ihren Gründen: 68 % nannten Partner oder Familie, 47 % gaben an, nicht bereit zu sein, das soziale Umfeld in Deutschland aufzugeben. Für 23 % ist der organisatorische Aufwand zu groß und 21 % können sich nicht vorstellen, sich in einem anderen Land heimisch zu fühlen. 11 % sagten, sie hätten Angst, im Ausland nicht anerkannt zu werden.
Forsa befragte im Auftrag von stern-TV Reportage vom 17. bis zum 19. Januar 1009 Personen.