Hotel im Schwulenviertel nicht länger bundeswehrtauglich - „Negative Auswirkungen auf das Ansehen der Bundeswehr sollen vermieden werden“
Ein kleines Hotel in der Kölner Innenstadt ist für die Bundeswehr offenbar ein zu heißes Pflaster. Seit neuestem hat man die Herberge an der Hohe Pforte von der Liste der Dienstreisehotels gestrichen. Grund für diese Maßnahme: Das Quartier liegt inmitten der Kölner Schwulenszene und in diesem Ambiente fühlten sich Soldaten in Uniform offenbar nicht recht wohl. Das Verteidigungsministerium stärkt der Bundeswehr bei dieser Entscheidung den Rücken. "Negative Auswirkungen auf das Ansehen der Bundeswehr sollen so vermieden werden", heißt es in einem Schreiben an den Petitionsausschuss des Bundestages, aus dem das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zitiert. Das Hotel hatte sich wegen der Streichung aus der Liste der Dienstreisehotels protestierend an den Petitionsausschuss des Bundestages gewandt.
Wieso sollen DIE denn nicht bei uns übernachten?!? :-) Auch wenn Homosexualität für die Bundeswehr kein Thema ist, lässt das Ministerium verlauten, so sei es nicht zumutbar, wenn sich die von der Bundeswehr gebuchten Hotels in einem Viertel befänden, "das der homosexuellen Szene zuzuordnen" sei, noch dazu in der Nähe "einschlägiger Lokale". Vor diesen hatten die Soldaten des öfteren ihre Dienstfahrzeuge parken müssen, wenn die Parkplätze vor dem Hotel nicht ausreichten.
Soweit der Bericht von koeln.de. Der LSVD äußerte sich sogleich mit einer Stellungnahme unn fordert: "Die Anordnung des Ministeriums ist kulturell rückschrittlich und undemokratisch. Es ist lächerlich anzunehmen, dass Soldaten Schaden nehmen, wenn sie an einer Schwulenbar vorbeigehen oder ein Hotel benutzen, das wenige Schritte davon entfernt ist. Wir fordern das Verteidigungsministerium auf, die peinliche Anordnung zurückzunehmen. Sie schadet dem Ansehen der Bundeswehr. Friedberg Pflüger, der sich am Samstag auf dem CSD in Berlin deutlich für den Respekt gegenüber Lesben und Schwulen ausgesprochen hat, könnte seinen Worten am Montag Taten folgen lassen. Als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung sollte er sich für die Rücknahme der Maßnahme und eine Entschuldigung gegenüber den Betroffenen einsetzen.