Auszug aus einer Email Das Internet ist in der Regel sehr unterhaltsam und doch an der einen oder anderen Stelle nicht ungefährlich. Waren es am Anfang die E-Mails amerikanischer Banken, die einen stutzen ließen, weil man keine Konten in den USA hatte, so kamen bald ähnliche Mails für deutsche Kunden. Die vermeintlichen Banken machten sich in den Emails angeblich große Sorgen um die Sicherheit des Online-Bankings und verlangten prompt auf täuschend echt gefälschten Seiten die Tans und Pins der Kunden.
Als diese „Phishing-Mails“ bekannt waren und kaum mehr einer darauf hineinfiel, kamen so genannte Keylogger, die sich die Tastatureingaben der User merkten. Auch hier wurden Emails versendet, um die Nutzer auf entsprechend präparierte Seiten zu locken. Auf diesen wurden dann kleine Programme herunter geladen, die Ihrerseits kaum von Virenscannern entdeckt wurden und quasi über die Hintertüre alle Daten, die der User eingab in die virtuelle Welt schickten. Doch diese Keylogger können noch mehr. So verhindern Sie bei dem Versuch einen Überweisung auszuführen das Abschicken der Tans (Transaktionsnummern, die für jeden Überweisungsvorgang gebraucht werden) und täuschen einen Serverfehler auf der Bankseite vor. In dieser kurzen Zeit werden dann die Konten geplündert.
Der neueste Dreh ist der Versuch, den Kunden die Telefonbankingnummer zu entlocken (vor allem bei der Postbank sehr gebräuchlich). Mit dieser können die virtuellen schwarzen Schafe sogar per Telefon Überweisungen tätigen und noch weniger Spuren hinterlassen als im Internet.
Wohin mit dem Geld
Auszug aus einer Email gay-web.de Bei den beschriebenen Methoden gibt es nur ein Problem. Wohin mit dem Geld?
Überweisungen fallen auf jeden Fall auf, weil immer ein Kontoinhaber zu ermitteln ist. Doch auch hier werden wieder die User eingespannt. Man sucht einfach Mitarbeiter mit tollen Verdienstmöglichkeiten, ohne Bildungsanforderungen, ohne Startkapital, einfach nette unkomplizierte Kollegen, die mit 3-5 Stunden pro Woche im Nebenverdienst viel Geld verdienen wollen. Sie müssen nur ein Bankkonto besitzen.
Dabei sehen die verlinkten Internetseiten erst einmal sehr professionell aus. Die in einigen Exemplaren der Mails erkrankten Mitarbeiter dürften wohl eher den Staatsanwalt zu Besuch gehabt haben, denn was Sie wissentlich oder unwissentlich machen ist zumindest nach dem Geldwäschegesetz strafbar, wenn nicht sogar Beihilfe zum Betrug nachgewiesen werden kann.
Mit Versprechen von 8-10 % Provision werden die User geködert, meist nicht unter 500 Euro pro Woche. Dafür müssen Sie nur Geldüberweisungen weiterschicken an Western Union oder ähnliche Firmen, die überwiesenes Geld ohne große Überprüfung gegen Bares auszahlen. Das Geld stammt angeblich von internationalen Transaktionen und Schuld an diesem sehr irritierenden Geldweg sind die "unzuverlässigen" russischen Banken.
Lässt man sich auf einen solchen Deal ein, kann man durchaus mit mehreren Jahren Zwangsumzug in "betreutes Wohnen" rechnen, je nach Höhe des Schadens.
Wer also tolle Jobangebote ungebeten ins Email-Postfach erhält sollte diese unverzüglich in den virtuellen Papierkorb werfen.....
Tipps zum Umgang mit Emails Das Fazit, welches man aus solcherlei kriminellem Engagement ziehen sollte ist, dass man Emails mit dem Versprechen einer großen Rendite bei minimalem Einsatz einfach nicht beachten sollte, selbst wenn erst einmal alles sehr vertrauenserweckend aussieht. Warum sollte die eigene Email-Adresse plötzlich von wildfremden Menschen angeschrieben werden, die einem das Blaue vom Himmel versprechen. Seien es nun Nebenverdienste oder Tipps für riesige Aktiengewinne, die man aus ganz "zuverlässiger" Quelle von gänzlich unbekannten Emailversendern erhält. Solcherlei Emails gehören in den Papierkorb. Schnäppchen gitb es auch im Internet nur auf den einschlägigen Seiten von Aldi, Lidl, Penny, Plus, oder sonstigen Discountern sowie den großen Internetprotalen und Seiten, die sich auf solche spezialisiert haben. Bei unbekannten Versendern zahlen fast ausnahmslos alle, die reagieren drauf.
Und für alles weitere gilt. So sicher wie möglich surfen. Das heißt zumindest eine aktuelle Antivirensoftware, ein Betriebssystem mit den neuesten Sicherheitsupdates und eine funktionierende Firewall, die feststellt, ob unbekannte Programme ungewollt nach draußen "telefonieren" wollen. Zudem Emails von fremden Adressen mit abenteuerlichen Versprechen prinzipiell erst einmal nicht vertrauen und auf keinen Fall den darin enthaltenen Links folgen.
Wer beim Online-Banking auf Nummer sicher gehen will, der sollte sich mit seiner Bank einmal über die Möglichkeit von HBCI unterhalten. Dabei werden über eine Chipkarte und ein separates Eingabegerät die Daten verschlüsselt an die Bank geschickt. Da kommt auch kein Keylogger zum Zuge. Nur wird leider bei den meisten Banken lieber eine Mitschuld bei den betrogenen Kunden gesucht, als in sicherere Bankingsysteme bei den Kunden subventioniert.