Von der Insel La Palma geht in den kommenden 10.000 Jahren keine Flutwellengefahr aus. Zu dieser Erkenntnis sind Experten der Technischen Universität Delft aus den Niederlanden gelangt. Seit dem Tsunami 2004 wurden immer wieder die durch ein Abrutschen von Hängen des Cumbre Vieja entstehenden Flutwellen und deren Gefahren diskutiert. Die Bergkette ist nach Ansicht von Jan Nieuwenhuis von der Technischen Universität Delft und seinen Kollegen einfach noch nicht steil und hoch genug, sodaß ihre Hänge bislang sehr stabil bleiben werden. Unter gegenwärtigen Bedingungen lösten Eruptionen verschiedener Art und Stärke im Modell keine Bewegung des Hanges aus. Nur unter sehr extremen Voraussetzungen - beispielsweise überdurchschnittlich heftige Niederschläge während eines gleichfalls aussergewöhnlich starken Ausbruchs - könnte die südwestliche Flanke instabil werden. Selbst dann müssten noch 12 bis 28 Billionen Newton erreicht werden, um den Hang zu bewegen, so die Forscher. Nach dem Tsunami von Weihnachten 2004 wurden Befürchtungen laut, daß von La Palma eine noch grössere Gefahr ausgehen könnte. An der Cumbre Vieja klafft seit einer Eruption im Jahr 1949 ein rund zwei Kilometer langer Riss am Oberhang der Südwest-Flanke. Sollte es hier zu einem kompletten Bergsturz kommen, entstünden Tsunamis, die bis 300 Meter hoch ausfallen könnten. Gefährdet wären dann Küstenstädte wie New York, Boston, Lissabon oder Casablanca.