Die Nachricht des Tages kam gestern nachmittag aus dem spanischen Königshaus: Das Kronprinzenpaar erwartet wieder ein Kind. Im Mai nächsten Jahres soll das 2. Kind von Prinz Felipe und Prinzessin Letitia zur Welt kommen. Falls das 2. Kind ein Junge wird, könnte das die Diskussion um die Thronfolge wieder anheizen. Momentan sieht es danach aus, dass die spanische Verfassung geändert wird, damit z.b. die kleine Kronprinzessin Leonor Königin werden kann, viele Konservative im Land sind allerdings gegen eine Änderung der Thronfolge.
Am 23. Februar 1981 hallte um 18.23 Uhr ein Schrei im Plenarsaal des Parlaments: "Nieder auf den Boden!" Der Mann in Uniform, Oberstleutnant Antonio Tejero, zückte eine Pistole und schoss in die Decke des ehrwürdigen Saales. Die anwesenden Parlamentarier nahm er als Geiseln. Die Nachricht vom Putsch der Franco-Anhänger erreichte König Juan Carlos in der Zarzuela, seinem Palast am Rande von Madrid. "Die Anspannung war so groß", schreibt sein Biograph José Oneto, "dass der König in Tränen ausbrach".
Juan Carlos, der Oberbefehlshaber der Armee, reagierte prompt. Nachdem er sich der Loyalität der Armee versichert hatte, wandte er sich an die Putschisten: "Weder danke ich ab noch gehe ich. Ihr müsst mich schon erschießen." Sein Einsatz für die Demokratie zeigte Wirkung: Die Parlamentsbesetzer gaben auf. Juan Carlos hatte Spanien die Freiheit gesichert. Dabei war dieser Mann erst wenige Jahre vor dem Militärputsch von Diktator Franco als König eingesetzt worden. Es gab Befürchtungen, er sei nur der "Ziehsohn" des rigiden Generals, dessen Erbe er weiterführen sollte. Schon im Alter von zehn Jahren war Juan Carlos von seinen Eltern getrennt worden.
Während die königliche Familie im portugiesischen Exil bleiben musste, lebte der Kronprinz allein in Madrid unter der Kontrolle des Caudillo. In dem Maße, in dem Franco Einfluss auf seine Erziehung nahm, verschlechterte sich das Verhältnis zum Vater. Auch der tragische Tod von Juan Carlos jüngerem Bruder Alfonso belastete die Familienbande schwer: Beim Spielen mit einer der väterlichen Waffen hatte sich bei Juan Carlos ein Schuss gelöst, der den jüngeren Bruder in die Stirn traf. Heute ist der König von Spanien Vater von drei erwachsenen Kindern und stolzer Großvater. Streng nach der "Carta Magna" der Monarchie wird sein Sohn Felipe einmal Thronfolger werden.
Nach zahlreichen Affären hatte der Kronprinz 2004 die Fernsehmoderatorin Letizia Ortiz vor den Traualtar geführt und damit viele Konventionen gesprengt, denn die Braut war bürgerlich und überdies geschieden. Der Film erzählt die private und öffentliche Geschichte eines ungewöhnlichen Monarchen, der lange schwieg, um schließlich freie Wahlen auszurufen und seine eigene Macht zu beschneiden. Seltenes Filmmaterial und überraschende Einblicke von Freunden und Verwandten wie Placido Domingo und Konstantin von Griechenland skizzieren das Porträt des Juan Carlos von Spanien.