Durch langes immobiles Sitzen in beengenden Flugzeugsesseln mit angewinkelten Beinen wird der Rückstrom des Blutes zum Herzen eingeschränkt und es kommt zu einem Blutstau in den Beinvenen. Dies kann zu Flüssigkeitseinlagerungen im Unterschenkelbereich führen. Im ungünstigsten Fall kann sich durch die eingeschränkte Blutzirkulation ein Blutgerinsel bilden. Der dadurch entstehende Pfropf, auch Thrombus genannt, kann weiterwachsen, bis er die gesamte Vene verstopft. Dies wird als Thrombose bezeichnet.
In sehr seltenen Fällen löst sich dieser Thrombus so unglücklich, dass mit ihm Blut in die Lunge gespült wird. In diesem Fall kommt es zu einer Lungenembolie, die lebensbedrohlich sein kann und die sofort im Krankenhaus zu behandeln ist. Eine Lungenembolie schränkt die Pumpleistung des Herzens dramatisch ein und es kann zu plötzlichem Herzversagen kommen. Anzeichen für eine Lungenembolie können plötzlich auftretende Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Herzgegend oder Abfall des Blutdrucks sein. Die Gefahr, dass sich der Thrombus löst, ist in den ersten drei Tagen nach Bildung am größten.
Ein Zeichen für einen Stau in den Beinen sind langsam zunehmende Schwellungen an den Fußknöcheln (Ödeme), die während der Reise auftreten. Hinweise auf eine Beinvenenthrombose geben Symptome wie Überwärmung der Haut im Bereich der Unterschenkel, eine Schwellung des betroffenen Gebietes, eine bläuliche Verfärbung der Haut und Schmerzen. Eine Beinvenenthrombose macht sich meist erst dann bemerkbar, wenn der Zielort bereits erreicht ist. Deshalb wird die Thrombose oft nicht mit dem Flug oder der Autofahrt in Verbindung gebracht.
Gefährdungsklassen
Grundsätzlich besteht für jeden Fluggast bei einem mehrstündigen Flug ein niedriges Risiko einer Thrombose. Eine Studie hat ergeben, dass jeder zehnte Fluggast während eines mehrstündigen Fluges bereits Vorstufen einer Thrombose entwickelt. Das Risiko einer Thrombose ist höher, wenn zusätzlich zum langen Sitzen eine Schwangerschaft besteht oder zwei der folgenden Punkte zutreffen:
Alter über 60 Jahre Herzerkrankung familiäre Thromboseneigung chronische Venenschwäche Übergewicht Einnahme der "Pille" oder Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren Ein sehr hohes Risiko besteht für Menschen, die zusätzlich zum langen Reisen
kurz zuvor einen operativen Eingriff mit hohem Thromboserisiko vornehmen ließen über gelenkübergreifende Ruhigstellung der unteren Extremität verfügen (z.B. Gipsverband) über anamnestisch bekannte venöse Thromboembolien verfügen
Wie kann ich Thrombosen vorbeugen?
Um einer Thrombose auf Langstreckenflügen vorzubeugen, empfiehlt es sich grundsätzlich
kleine Bewegungsübungen, z.B. Fusswippen zu machen vermehrt Flüssigket zu sich zu nehmen, aber Flüssigkeit entziehende Getränke wie Kaffee, schwarzen Tee und Alkohol zu meiden Fluggäste mit erhöhtem Thromboserisiko können zur Vorbeugung
mit Kompressionsstrümpfen die Flüssigkeitseinlagerung in den Beinen einschränken Fluggäste mit hohem Thromboserisiko können zur Vorbeugung
nach Absprache mit dem Arzt Heparin unter die Haut spritzen lassen, um die Blutgerinnung zu verhindern weitere nötige Massnahmen mit ihrem Arzt absprechen