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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Fluggesellschaften & Mietwagen
Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

02.10.2006 17:15
RE: Flugmedizin - Allgemeine flugmedizinische Fragen Antworten

Fliegen in der Schwangerschaft

Bei unkompliziert verlaufenden Schwangerschaften besteht bei Flügen bis zur 36. Schwangerschaftswoche kein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Bei Risikoschwangerschaften sollte man in jedem Fall von Flügen absehen. Während einer Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Thromboserisiko. Generell sollte man sich aber bei Flügen mit dem behandelnden Arzt absprechen.



Ohrenschmerzen

Beim Fliegen ist der Körper aufgrund der Höhenunterschiede, die während eines Fluges bewältigt werden, unterschiedlichen Druckverhältnissen ausgesetzt. Wenn der Druckausgleich zwischen Mittelohr und Umgebung nicht gewährleistet werden kann, kommt es daher zu Ohrenschmerzen.

Diesen Ohrenschmerzen kann vorgebeugt oder ihre Intensität kann gemildert werden durch Kaubewegungen (z.B. Kaugummi), die den Druckausgleich beschleunigen, abschwellendes Nasenspray oder durch das Pressen von Luft in den Rachenhinterraum bei zugehaltener Nase und geschlossenem Mund. Bei entzündlichen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen sollte vor einem Flug ein Arzt konsultiert werden.



Reisekrankheit

Als Reisekrankheit bezeichnet man die sich leicht einstellende Übelkeit auf Flügen. Gegen diese Übelkeit empfiehlt es sich, nicht mit leerem Magen zu reisen und vor Reiseantritt auf leichte Kost, wie Obst, Gemüse, Kekse, ... zu achten.

Darüber hinaus sollten Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, Nikotin und sehr fette Speisen gemieden werden. Zusätzlich kann auch Vitamin-B1 reiche Nahrung (z.B. in Fisch, Haferflocken, Artischocken, Reis, ...) diese Übelkeit lindern helfen, da hierdurch der Gleichgewichtssinn des Körpers gestärkt wird. Der richtige Sitzplatz im Flugzeug in diesem Fall ist im Mittelteil auf Höhe der Tragflächen zu finden, da hier die Bewegungen des Flugzeugs am wenigsten zu spüren sind.



Erhöhte Strahlenbelastung beim Fliegen (kosmische Strahlung)

Fluggäste sind während eines Langstreckenfluges höherer kosmischer Strahlung ausgesetzt als am Boden. Kosmische Strahlung setzt sich aus hochenergetischer Protonenstrahlung aus dem All und niederenergetischer Protonenstrahlung von der Sonne zusammen. Pro Flugstunde ist ein Langstreckenflugzeug einer kosmischen Strahlung von ungefähr fünf Mikrosievert (µSv) ausgesetzt. Bei Kurzstreckenflügen kann dieser Wert auch unter 1 µSv sinken.

Kritische Werte für den Menschen liegen bei 1mSv pro Jahr. Dies entspricht in etwa 200 Stunden auf Langstreckenflügen oder 1000 Stunden auf Kurzstreckenflügen pro Jahr. Bei erhöhter Strahlenbelastung von 5 mSv über einen Zeitraum von über 20 Jahren kann es zu Krebsbildung oder genetischen Veränderungen kommen. Dieses Risiko liegt für Menschen mit Strahlenbelastungen von 5 mSv über mehr als 20 Jahrebei 0,4% bzw. 0,1%. Insgesamt ist die Gefahr eines erhöhten Krebsrisikos durch Fliegen sehr gering.

quelle: aerorescure.de

bestofme Offline




Beiträge: 202

07.10.2006 16:23
#2 RE: Flugmedizin - Allgemeine flugmedizinische Fragen Antworten

Sanny, sehr interessant! ....und aus meiner Datenbank noch folgende Ergänzung:
Man nimmt an, dass etwa jeder fünfte plötzliche Todesfall an Bord eines Flugzeuges durch eine Pulmonalembolie ausgelöst wird. Dies ist eine Erkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel, das an einer anderen Stelle im Organismus entstanden ist, losreißt und dann auf seinem Weg durch das Herz in die Lunge gelangt und dort zur Verstopfung eines Gefäßes führt. Es hat die Häufigkeit der sogenannten Reisethrombose in den letzten Jahren deutlich zugnommen, so dass man sie heute bereits als eigenes Syndrom kennt: Das sogenannte "Economy-Class-Syndrom". Erkundigen Sie sich vor dem Buchen eines Langstreckenfluges beim Reisebüro oder auch direkt bei der von Ihnen gewünschten Fluggesellschaft nach den Maßen der Sitze. Buchen Sie bei derjenigen Airline, die Ihnen den größten Sitzkomfort bietet! Wenn (finanziell) möglich natürlich die bequemere Business Class! Bitten Sie beim Einchecken um einen Platz am Gang oder an den Notausgängen. Diese Plätze bieten Ihnen ein wenig mehr Beinfreiheit als die übrigen Sitze. Sicherer ist es natürlich, sich einen solchen Platz bereits bei der Flugbuchung reservieren zu lassen. Sollten Sie thrombose-gefährdet sein, weisen Sie darauf hin! Falsche Scham oder Hemmungen können in diesem Fall nur von Nachteil sein!
Als Folge einer Thrombose in den Beinen kommt es allein in Deutschland in jedem Jahr zu rund 100.000 Lungenembolien - natürlich nicht nur aufgrund von Langstreckenflügen. Etwa 30.000 der Betroffenen sterben daran - die dreifache Anzahl der jährlichen Verkehrsunfall-Todesopfer. Immerhin schätzt das britische Aviation Health Institute, dass allein in Großbritannien jährlich rund 30.000 Passagiere eine Reisethrombose erleiden (gilt für Flüge von mehr als vier Stunden Dauer).

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