Eigentlich waren wir seit 8 Jahren ohne Tiere und wir dachten auch nicht daran je etwas daran zu ändern. Doch es kam ganz anders!
Wir flogen 1997 im Sommer für 14 Tage in den sonnigen Süden. Unser Traum von einem schönen großen Bungalow platzte wie eine Seifenblase. Unser Haus war ein kleines Hexenhaus in einem Bungalowpark. Nach dem ersten Schreck und der ersten Nacht arrangierten wir uns und machten es uns gemütlich.
Das musste wohl auch eine kleine Katze gesehen haben. Das erste Frühstück auf unserer winzigen Terrasse musste sie wohl angelockt haben. Wir bekamen Besuch. 5 Katzen meinten mit uns frühstücken zu wollen. Doch die Kleinste jagte sie alle weg. Wir gaben ihr zu fressen und meinten, dass sie jetzt wieder verschwinden würde. Weit gefehlt! Sie blieb und machte es sich so richtig gemütlich. Wir gingen schwimmen und machten Ausflüge. Sie war immer da, wenn wir wieder kamen. Jetzt bekamen wir ein Problem! Sie war so klein, in der Sonne glänzte ihr Fell tiefbraun bis schwarz und wir nannten sie „Chico“ (der oder die Kleine). So ging es jeden Tag.
Sie war so anhänglich geworden, dass wir uns fragten, was ist, wenn unser Urlaub zu Ende ist? Der vorletzte Tag unseres Urlaubs kam. Wir hörten eine Sendung im Radio und wie schlecht es den Tieren im Ausland ergeht. Mir standen die Tränen in den Augen. Was tun? Mein Mann und ich sahen uns an; unsere Entscheidung stand fest. Wir nehmen sie mit. Aber wie? Wir wollten alles richtig machen und fuhren mit „unserer Katze“ erst mal zum Tierarzt. Sie wurde untersucht, war gesund, ca. 4 Monate alt, männlich; Bescheinigung, Halsband und Tasche waren schnell beschafft. Der letzte Tag brach an. Ich packte die Koffer und hatte immer noch die Angst, dass er es sich anders überlegen würde und nicht mehr wieder kommt. Aber er legte sich zwischen unsere Koffer und wir fuhren mit ihm zum Flughafen.
Bei der Autofahrt weinte er jämmerlich, wie wir glaubten. Hatten wir etwas falsch gemacht? Sollten wir ihn doch dort lassen? Wir waren voller Zweifel. (Was wir nicht wissen konnten, dass unser kleiner Schatz bis heute nicht gerne Auto fährt). Auf dem Flughafen schauten alle nach diesem stolzen Kater. Nur im Flugzeug musste er in die Tasche und so wurde es für uns alle noch einmal eine richtige Aufregung. Er hatte Angst und machte sich voll. Nun ja, da mussten wir ran. Ich habe noch nie im Flugzeug einen Kater notdürftig saubergemacht. Aber auch das ging vorbei. Todmüde kamen wir nachts in Düsseldorf an und fuhren mit dem Taxi endlich nach Hause. An Schlaf war noch lange nicht zu denken. Unser Kater roch ziemlich streng. Also musste der Kater gebadet werden. Mit viel Anstrengung und vielen Kratzern an meinen Körper haben wir dies auch geschafft. Gegen 4 Uhr nachts lagen wir alle friedlich und erschöpft im Bett und ein neuer Morgen konnte kommen.
Da ja nun unser Kleiner aus dem sonnigen Süden kommt und wir im Norden - sprich Deutschland wohnen - wie gewöhnt man ihn an dieses Klima? Erste „Gehversuche“ in unserem Garten scheiterten kläglich. Also ließen wir ihn erstmal ein halbes Jahr im Haus. Dann wurde aus unserem „Kleinen“ ein ziemlich „Großer“. Er wollte raus.
Nun ist er schon über 9 Jahre bei uns und unser Garten ist „sein“ Garten geworden. Keine andere Katze hat dort Platz. Vögel und Mäuse werden nicht geduldet. Sein größtes Glück ist es, mir diese tot oder lebendig vor meine Füße zu schmeißen. Von morgens bis abends ist er auf Trab. Natürlich nicht ohne nach ca. 2 Stunden zum Fressen nach Hause zukommen, und wehe, wenn keiner ist da, der ihm etwas zu Fressen gibt. Wenn er abends nach getaner Arbeit nach Hause kommt, gibt es erst mal wieder was zu fressen, dann wird das Fell abgewaschen (darauf besteht er!) und dann ab auf die Couch und später ins Bett. Wenn wir dann alle schlafen gehen, kuschelt er sich an mich und zeigt mir so seine Liebe, Dankbarkeit und Zufriedenheit.
Und nun zum Schluss meiner Geschichte: Auch wenn Sie meinen, ich spinne: aber wir haben mit unserem Kater viel gesprochen: er versteht unsere Sprache sehr deutlich: Er sagt „ja“ und „nein“, „Hunger“ und mit „runger“ ist gemeint, dass er in den Garten gehen möchte. Unsere Urlaube sind seit diesem Zeitpunkt anders geworden. Jetzt fahren wir wieder nach Holland. Wir nehmen ihn einfach mit, auch wenn er im Auto meckert; dort angekommen, ist wieder alles gut, denn er ist lieber bei seiner Familie und tobt wie wild durchs ganze Haus.
Nun wünschen wir uns von ganzem Herzen, dass er noch viele viele Jahre gesund und munter bei uns bleibt, denn er ist ein wertvoller Teil unserer „3-Mann-Familie“ geworden.
Lieb von Dir dass Du die Geschichte hier reingestellt hast. Habe Dir ja schon dazu was geschrieben, aber hier nochmal. Echt niedlich geschrieben und eine süße Gechichte. Ich wünsch Euch noch viele schöne weitere Jahre mit Chico
LG Sanny
zauberin60
(
gelöscht
)
Beiträge:
05.10.2006 13:07
#3 RE: Unser Kater Chico - 1997 Urlaub auf Gran Canaria
...sollte man auf jeden Fall honorieren, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, uns so eine süsse Geschichte aufzuschreiben!!!
Übrigens: Ich bin überzeugt davon, daß "unsere" Haustiere, wenn wir sie einige Zeit haben, auch unsere Sprache verstehen, genauso ist es bestimmt auch in anderen Ländern, dort können die Tiere dann ebend z. B. Spanisch.
Hallo Ihr Lieben, ich kenne mich hier noch nicht so gut aus. Hoffentlich setze ich meine Antwort an die richtige Stelle. Außerdem habe ich Schwierigkeiten, Bilder reinzustellen, aber ich bin ja lernfähig.
Habt vielen Dank für Euren netten Empfang. Wenn Ihr wollt, schreibe ich noch mehr über meinen Chico. Habt Ihr Lust? Also warte auf Antwort Eure Sica
natürlich wollen wir noch mehr lesen über euren gran canaria kater. ist ja auch das tierunterforum hier, also immer her damit. fotos wollen wir auch sehr gerne sehen. Hier findest Du schon mal eine Anleitung wie man Bilder ins Forum stellt: topic.php?id=298818
LG Sanny PS: Mit dem Antworten hast Du richtig gemacht. Ist im richtigen Beitrag gelandet