ist es denn nun dingfest dass es einen atombombentest geben soll?
Nach meinen Infos (stand Ende August) wurden nur verdächtige Fahrzeugbewegungen gesichtet in der gegend einer unterirdischen anlage. kabelrollen verlegung wurde wohl auch beobachtet.
US-Regierungsbeamte sagten aber die infos seien nicht überzeugend. also nur eine vermutung. oder habe ich mal wieder was verpasst?
letztes jahr wurden ja auch schon verdächtige aktivitäten an den testanlagen beobachtet in nordkorea, da wurde ja auch schon ein atombombentest vermutet. aber es ist nichts passiert. nordkorea berichtete ja selber das sie über atomwaffen VERFÜGEN aber von Tests war nicht die rede.
klär mich doch bitte mal auf franco. dann kreuze ich auch eine antwort an ;-)
ZitatMit seinem ersten Atomwaffentest hat das kommunistische Nordkorea am Montag die Internationale Gemeinschaft trotz Sanktionsdrohungen herausgefordert. Weltweit wurde das Vorgehen des kommunistischen Regimes in Pjöngjang als Provokation und Gefährdung der Sicherheit auch weit über die Region hinaus verurteilt.
Der Weltsicherheitsrat hat Nordkoreas Atomwaffentest am Montag in einer Dringlichkeitssitzung auf das Schärfste verurteilt. Das höchste UN-Entscheidungsgremium rief Pjöngjang eindringlich auf, keine weiteren Tests durchzuführen und unverzüglich zu den Sechs-Parteien-Gesprächen über sein umstrittenes Atomprogramm zurückzukehren. Der Sicherheitsrat wollte noch am selben Tag auf Expertenebene mit Beratungen über Sanktionen gegen Nordkorea beginnen. Die USA wollen dem Rat einen Resolutionsentwurf vorlegen. Die Vetomächte USA, Großbritannien und Frankreich sprachen sich für Sanktionen nach Kapitel VII der UN-Charta aus, das im Extremfall auch militärische Maßnahmen vorsieht. China und Russland erwähnten Kapitel VII nicht, waren aber für ein "striktes Vorgehen".
Zweiter Atomtest in Planung?
Nach südkoreanischen Angaben bereitet das kommunistische Nachbarland möglicherweise sogar einen zweiten Atomtest vor. Auf einem weiteren mutmaßlichen Testgelände im Nordosten des Landes seien verdächtige Personen- und Fahrzeugbewegungen entdeckt worden, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap den südkoreanischen Geheimdienstchef Kim Seung Kyu.
"Atomwaffentest beglückt Nordkorea"
Nordkorea hatte den Atomtest am vergangenen Dienstag angekündigt, ohne ein Datum anzugeben. Das international weitgehend isolierte Regime hatte die Testpläne mit der angeblichen nuklearen Bedrohung, den Sanktionen und dem Druck der USA begründet. Russische und südkoreanische Experten registrierten am Montag eine starke unterirdische Explosion im Nordosten Nordkoreas. Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete, der erfolgreiche Test "beglücke" die nordkoreanische Volksarmee und die Bevölkerung und entspreche ihrem Wunsch nach einer "machtvollen selbstständigen Verteidigungskapazität".
"USA weiter der Diplomatie verpflichtet"
Nach den Worten von US-Präsident George W. Bush bedeuten die nuklearen Anstrengungen Nordkoreas eine schwere Bedrohung für die internationale Sicherheit. Der Atomtest in Nordkorea, der allerdings noch nicht bestätigt sei, erfordere eine "unverzügliche Antwort des UN-Sicherheitsrats". Die USA seien weiter der Diplomatie verpflichtet. Nach Meinung von Experten versucht die nordkoreanische Führung, die USA abseits von den festgefahrenen Sechs-Länder-Gesprächen über ihr umstrittenes Atomprogramm zu direkten bilateralen Verhandlungen zu zwingen.
Die Europäische Union und die NATO verurteilten den nordkoreanischen Atomwaffentest ebenfalls in scharfer Form. "Das ist eine Bedrohung für den Weltfrieden", sagte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Brüssel, wo die NATO-Botschafter zu einer Sondersitzung zusammenkamen. Die finnische Ratspräsidentschaft erklärte, die EU werde mit der Staatengemeinschaft an einer "entschiedenen Antwort auf diesen provokativen Akt" arbeiten.
"Irrweg in die Selbstisolation"
Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, der Atomtest füge dem System der Nichtverbreitung von Atomwaffen "großen Schaden" zu. Die Bundesregierung sprach von einem "unverantwortlichen Schritt" und "Irrweg in die Selbstisolation". Auch die Atommacht China, die bisher gute Kontakte zum Regime in Pjöngjang pflegte, äußerte scharfe Kritik.
Südkorea stellte seine eigene Annäherungspolitik zum kommunistischen Nachbarland in Frage. Angesichts der internationalen Forderungen nach Sanktionen gegen Nordkorea verliere Südkorea den Impuls für einen fortgesetzten Dialog mit dem Nachbarland, sagte Staatspräsident Roh Moo Hyun nach einem Treffen mit Japans neuem Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Seoul. Abe erklärte, seine Regierung werde unverzüglich harte Maßnahmen gegen Nordkorea erwägen. Japan werde zudem die Kooperation mit den USA für eine Raketenabwehr und andere Verteidigungsbereiche verstärken.
Moskau bestätigt Atomtest
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte einen Atomtest in Nordkorea. Russische Nuklearkontrollsysteme hätten um 5.35 Uhr Moskauer Zeit (3.35 Uhr MESZ) eine unterirdische Atomexplosion in Nordkorea registriert. Die Regierung in Seoul berichtete unter Berufung auf das staatliche Geologie-Forschungszentrum, dass in einer abgelegenen Gegend der Provinz Nord-Hamgyong im Nordosten Nordkoreas eine Erderschütterung mit einer Stärke von 3,7 gemessen worden sei.
Laut Experten war die Explosion in einer künstlichen horizontalen "Bergröhre" jedoch von vergleichsweise geringem Ausmaß. Die Explosion habe einer Sprengkraft von 550 Tonnen des herkömmlichen Sprengstoffes TNT entsprochen, zitierten US-Medien die südkoreanische Geologiebehörde. Die von den USA auf Hiroshima abgeworfene Atombombe hatte eine Sprengkraft von 12.500 Tonnen TNT, bei der Nagasaki-Bombe waren es 21.000 Tonnen TNT.
US-Medien berichteten, Nordkorea habe China weniger als eine Stunde vor der Zündung über die bevorstehende Aktion informiert. Die Regierung in Peking habe dann die dortige US-Botschaft unterrichtet, die sofort US-Außenministerin Condoleezza Rice kontaktiert habe.
Das geht eh wieder aus wie das "Hornberger Schießen" Aber etwas mulmig wird mir bei dem Gedanken schon, wenn die das dürfen, warum dann nicht auch der Iran? Vor denen hab ich mehr bammel... Da wird wieder ewig verhandelt und geredet und im Endeffekt führen die alle an der Nase rum, wie der Iran auch... Dieser UN-Sicherheitsrat ist doch meiner Meinung nach nur ne Geldvernichtungsmaschine. Was haben die denn überhaupt schon mal auf die Reihe bekommen. Der Irak-Krieg war doch auch nur ein Alleingang einiger Staaten ohne direktes Mandat des Sicherheitsrates soweit ich weiß. Und derart halbherzig ausgeführt, das Ergebnis sieht man jetzt. Hätten die das Land richtig zugeschissen, dann wüßten andere "so geht´s nicht", aber so wie es jetzt läuft ist es doch nur ne Ermunterung für andere... Genau wie in Afghanistan, erst "befreien" sie das Land und dann lassen sie es im Stich....
Der amerikanische Geheimdienst glaubt nicht an einen Atomwaffentest Nordkoreas. Vielmehr ist er der Ansicht, daß eine große Menge konventioneller Sprengstoff zur Detonation gebracht wurde. Ferner glaubt der US Geheimdienst nicht, daß Nordkorea in absehbarer Zeit in der Lage ist, Raketen mit nuklearen Sprengköpfen zu bestücken.
Das Nordkorea zahlreiche Raketen besitzt, zweifelt niemand mehr an. Ein Typ ist sogar in der Lage, Alaska zu erreichen. Auf jeden Fall scheint es dem nordkoreanischem Staatschef zu gelingen, Teile Asiens zu destabilisieren. Tokio will auf Grund der Ereignisse seine Bewaffnung ausbauen, wann Süd-Korea dem folgt, ist nur eine Frage der Zeit.
Das Ziel von Kim Jong II ist wohl ohne Zweifel, den äußerst schmerzhaften Folgen der internationalen Sanktionen für sein Land, hier sei an erster Stelle die Einfrierung aller ausländischen Konten genannt, zu entgehen. Eine Steigerung der Sanktionen würde zweifellos in erster Linie die Bevölkerung treffen. (So oder so, werden wieder Zehntausende an Unterernährung und mangelnder ärztlicher Versorgung sterben)
Ich persönlich glaube das Imperator George Dabbeljuh aus Washington, nur dadurch abgehalten wurde, härtere Bandagen an Nordkorea anzulegen, weil man sich im Pentagon nicht sicher war, ob N-Korea, über nukleare Bewaffnung verfügt.
Es gibt jetzt ein Angebot Nordkoreas, die 6-Partner-Gespräche (USA, Japan, Südkorea, Rußland, Vermittlung durch China) wieder aufzunehmen, wenn Amerika weitreichende Zugeständnisse macht. An erster Stelle wird eine Sicherheitsgarantie für Nordkorea stehen.
Ich glaube daß es nur mit Hilfe der Chinesen möglich ist, diesen Konflikt mit diplomatischen Mitteln zu beenden.
Franco, der Weltsicherheitsrat kann nur auf Verhandlungen setzen, zu groß ist die Gefahr das Kim Jong II so viel Schaden wie möglich anrichtet, bis er selbst untergeht.
Danke für Deinen sehr fundierten und sachlichen Beitrag, Hannes!
ZitatGepostet von Merkosh [b]Der amerikanische Geheimdienst glaubt nicht an einen Atomwaffentest Nordkoreas. Vielmehr ist er der Ansicht, daß eine große Menge konventioneller Sprengstoff zur Detonation gebracht wurde.
Jau, habe ich mir auch schon gedacht. Aber die gemessenen Erdbebenaktivitäten im nahen (Süd-Korea) und ferneren Umkreis lassen dies eher unwahrscheinlich erscheinen.
ZitatIch glaube daß es nur mit Hilfe der Chinesen möglich ist, diesen Konflikt mit diplomatischen Mitteln zu beenden.
Da sprichst Du mir aus der Seele und ich frage mich, warum nicht schon längst auf diplomatischem Wege via China MEHR unternommen wurde - oder wir wissen nur nicht davon, kann ja auch sein. Trotzdem: PEKING ist der Schlüssel dazu, gar keine Frage!
ZitatFranco, der Weltsicherheitsrat kann nur ...
Warum sprichst Du mich persönlich an? Ich bin doch wie wir alle nur Beobachter/Kommentator/Fehl-Interprentator *g* und letztendlich das Häschen, dass in Starre verfallen hofft, daß die Schlange nicht zubeißt ...
Nach dem von Nordkorea verkündeten Atomtest hat in Japan ein führender Vertreter der Regierungspartei eine Debatte über eine eigene Nuklearbewaffnung gefordert. "Wir müssen einen Weg finden, um einen Angriff auf Japan zu verhindern", sagte der Vorsitzende des Strategierats der Liberaldemokratischen Partei (LDP), Shoichi Nakagawa, am Sonntag im Fernsehen. Es gebe die Ansicht, dass eigene Atomwaffen eine Möglichkeit dafür wären. Er selbst vertrete diese Auffassung zwar nicht und Japan halte sich an seinen grundsätzlichen Verzicht auf Atomwaffen, betonte der Politiker. "Aber wir müssen eine lebhafte Diskussion darüber führen."
Ministerpräsident Shinzo Abe hat die Möglichkeit rundweg abgelehnt, mit einer eigenen Nuklearrüstung auf den angeblichen Atomtest Nordkoreas zu reagieren. Japan ist das einzige Land der Welt, das unter einem Abwurf von Atombomben zu leiden hatte. Bisher haben sich japanische Politiker an das selbst auferlegte Verbot gehalten, Nuklearwaffen herzustellen, zu besitzen oder zu importieren. LDP-Politiker Nakagawa sagte weiter, die Verfassung verbiete aber nicht den Besitz von Atomwaffen. Ein eigenes Nukleararsenal könne das Risiko eines Angriffs mindern oder ausräumen.
Bisher galten Diskussionen über eine atomare Rüstung in Japan als Tabu. Politiker, die den Verzicht nur in Frage stellten, wurden heftig kritisiert. 1999 trat ein Vize-Verteidigungsminister zurück, nachdem er in einem Zeitschrifteninterview eine Parlamentsdebatte über Atomwaffen angeregt hatte. Doch seit Nordkorea am vergangenen Montag einen Atomtest verkündet hat, bröckelt das Tabu in der Öffentlichkeit.
Nordkorea bereitet möglicherweise einen zweiten Atomtest vor. Entsprechende Informationen bestätigte der japanische Außenminister Taro Aso vor Reportern in Tokio. Er bezog sich damit auf US-Medienberichte, wonach die USA auf Satellitenaufnahmen neue Anzeichen für einen möglichen zweiten Atomtest ausgemacht hätten. Die US-Sender ABC und NBC hatten unter Berufung auf nicht näher genannte Regierungsquellen berichtet, dass US-Spionagesatelliten Bilder von verdächtigen Aktivitäten an der Atomanlage nahe der Stadt P'unggye aufgenommen hätten, in der schon am 9. Oktober der erste Atombombentest durchgeführt worden war.
"Wir haben solche Informationen erhalten, aber ich kann keine Einzelheiten mitteilen", wurde Aso von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. Auch von südkoreanischer Seite wurde bestätigt, dass es Anzeichen eines möglichen zweiten Atomtests in Nordkorea gebe. Diese Anzeichen könnten jedoch auch Teil "normaler militärischer Aktivitäten sein", die nicht mit der Vorbereitung auf einen Atomtest im Zusammenhang stünden, berichtet die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Regierungssprecher.
USA bestätigen Atomtest
Die US-Regierung hatte erst am Montag bestätigt, dass Nordkorea vor einer Woche tatsächlich einen Atombombentest unternommen hat. In Luftproben, die ein US-Flugzeug zwei Tage nach dem Test genommen habe, sei Radioaktivität nachgewiesen worden, teilte das Büro des Nationalen Geheimdienstdirektors John Negroponte mit. Die Sprengkraft habe bei weniger als einer Kilotonne TNT gelegen, hieß es.
Der Atomtest war weltweit scharf kritisiert worden. Der UN- Sicherheitsrat beschloss Sanktionen gegen Nordkorea.