Gedanken eines dummen EDVlers Regierung schreit nach höherer Geburtenrate Tut aber nix dafür das die Mehrbevölkerung auch Arbeit hat und Geld verdienen kann. Im Gegenteil die Wirtschaft baut immer mehr Arbeitsplätze ab um noch mehr Gewinn zu machen, das kann nicht klappen, weniger Leute die Geld verdienen geben auch weniger Geld aus oder kann ich nicht rechnen?
Ich habe mal gelernt, mehr Gewinn macht man indem man den Umsatz steigert, Bedürfnisse weckt und den daraus entstandenen Bedarf durch die entsprechenden Güter abdeckt und nur Kosten senkt die der Produktivität nicht engegenwirken. Bedarf sind aber Bedürfnisse die mit der nötigen Kaufkraft abgesichert sind. Gewinnmacht man nicht durch Umsatz gleich halten und Personal entlassen und sich den eigenen Säckel füllen, ist das alles was die modernen Manager heute noch können? Haben die sonst während ihres Studium´s nix anderes gelernt? Wenn ich richtig informiert bin ist die arbeitende Bevölkerung in Deutschland prozentual gesehen doch qualitativ und qantitativ produktiver als das Millionenheer von Chinesen oder Koreaner! Die prduzieren doch nur noch Wegwerfartikel. Solange die Politiker hier auch das gemeine Volk noch weiterhin dahin erzieht „wo kann ich was zum unfairen Preis kaufen“ und den kleinen aber feinen Unterschied zwischen „Billig und Preiswert“ unbeachtet lässt, wird sich daran nichts ändern, im Gegenteil es wird noch schlimmer werden. Solange nicht wieder der Begriff „Deutsche Wertarbeit“ mehr in den Vordergrund gestellt wird, werden sich die Schichten der Bevölkerung noch schneller von einander entfernen bis zum großen Knall. Dann wenn keiner der einen Schicht mehr in der Lage ist den Menschen aus der anderen Schicht ihren Luxus zu finanzieren, also wenn die Kaufkraft des Volkes dazu nicht mehr aussreicht, dann werden beide Schichten wieder eins, nämlich zu der Schicht die nix mehr hat.
Wie kann ich als Unternehmer davon ausgehen, dass der Mitarbeiter den ich gestern entlassen habe, heute meine Produkte kaufen kann. Nur auf die neuen Märkte setzten? Der Schuß geht nach hinten los, wenn die Unterstützung für diese Länder ausbleibt, die ja zur Zeit noch von den derzeitigen Industrienationen aufgebracht wird, was diese durch den Rückgang der Kaufkraft und daraus resultierenden Mindereinnahmen an Steuern nicht mehr können, werden diese Märkte zusammenbrechen wie ein Kartenhaus. In den Ländern die auf diese Unterstützung nicht angewiesen sind fängt die Spirale sich doch auch schon an zu drehen, gut, dort dauert es noch einige Zeit bis die so weit sind wie in den Industrienationen, aber kommen wird es. Meine Folgerung daraus ist eine einfache Gleichung: Höhere Geburtenrate +immer weniger Arbeitsplätze =geringere Kaufkraft= weniger Steuereinnahmen= höhere Sozialaufwendungen durch den Staat= weniger Umsatz bei den Unternehmen= noch mehr Entlassungen= Die Spirale zunehmender Armut dreht sich von Tag zu Tag schneller Bis sie auch die Schicht erreicht die heute meint sie könnte sich noch alles erlauben. Wer zahlt denn die riesigen Gehälter der Manager im Endeffekt? Doch der kleine Mann/Frau den sie zur Zeit immer häufiger auf die Strasse setzen.
Würde mich interessieren wie ihr darüber denkt oder ob meine Gedanken/Ängste so abwegig sind!
zauberin60
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gelöscht
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25.10.2006 17:53
#2 RE: Gedanken eines dummen ausgewanderten EDV lers
Das Problem ist, das mittlerweile nicht nur "die kleine Frau/der kleine Mann auf der Straße steht, sondern auch Teile der Mittelschicht! Und viele Selbständige der oberen Mittelschicht sind konkurs, das kommt auch noch dazu. Was da für eine Kaufkraft verloren geht! Gerade die Mittelständigen haben ausgebildet, immer mehr Azubis verlieren im Moment mitten in der Lehre ihren Job!
Was macht die Regierung: sie erhöht das Rentenalter, die Mehrwertsteuer und die Sozialbeiträge?
Öh, bewirkt das nicht das Gegenteil?
Den Hammer finde ich, das die sogenannten Manager trotz ihrer Pleiten immer noch horrende Abfindungen bekommen. Die haben ja gar kein Anreiz, gut zu wirtschaften, und vor allem vorrausschauend, ihre Kohle bekommen die so oder so, das ist eine Sauerei!
Du hast Recht Koni, darüber kann frau sich ganz schön aufregen!
Ich gebe mal hier meinen Senf aus eigener, leidlicher Erfahrung dazu.
Schon 1984, mit 10 Jahren, hatte ich meinen ersten, eigenen Computer, einen Commodore 64. Klar, wegen der Spiele, aber auch wegen der Herausforderung, eigene, kleine Basic-Programme, wie z.B. "Zahlenraten" zu schreiben und die Computersprache zu verstehen. Eine Zahl zwischen 1 und X wird gesucht, wobei die Zahl X beim Start des Programms vom Anwender festgelegt werden kann. Dann geht es los. Der PC fragt: wie lautet die von mir erdachte Zahl? Man tippt etwas ein, und der PC antwortet wahrheitsgemäss "Niedriger" oder "Höher". Bis man das richtige Ergebnis hat. "Toll, Du hast X Versuche gebraucht, um an die Zahl zu kommen", und anstelle von X stand dann natürlich die Anzahl, die man gebraucht hat. Einfaches Basic halt. Später kam dann die "Maschinensprache" dazu, programmieren mit Zahlen- und Buchstabencodes, das Resultat waren kleine, grafisch ansprechende Animationen, vergleichbar mit dem heutigen "Flash" zu normalem "HTML".
In der Realschule habe ich natürlich auch an entsprechenden Informatik-Kursen teilgenommen, mich weiter mit Programmierung und Vektoren-Darstellung beschäftigt ("Turtle").
Dann, mit 16 Jahren, erster Kontakt mit dem Arbeitsamt. "Was wollen Sie beruflich machen? Gärtnern, Bäcker, Maurer, welche Ausbildung??" Ich: "Irgendwas mit dem Computer." Arbeitsamt: "Sowas GIBT ES NICHT als Ausbildungsberuf, Computer sind eine Spielerei und ein Hobby, haben aberr nichts mit der Zukunft oder dem Berufsleben zu tun!!" Ah ja. Dann habe ich mich verweigert, weil ich mir - ehlich gesagt - verarscht vorkam. Soviel zur "Weitsicht" der deutschen Ämter.
Jetzt ein grosser Sprung. 1999 bin ich aufgrund eines Jobangebotes einer grossen Mobilfunk-Gesellschaft aus dem Ruhrgebiet nach HH gezogen, habe Heimat und Freundschaften hinter mir gelassen, weil ich nach vielen unglücklichen Job-Jahren endlich die Arbeit gefunden hatte, die mir Spass machte, und auch noch gut bezahlt wurde: ein Arbeitsplatz am PC, mit telefonischem Kundenkontakt. Sehr anspruchsvoll, auf der einen Seite musste man bisweilen 7 - 10 verschiedene PC-Programme verstehen und gleichzeitig bedienen können, und auf der anderenb Seite technische Kundenanfragen beantworten.
5 Jahre warr ich bei dem Betrieb. 3 Jahre lang ging es gut. Die Mitarbeiter und auch die Kunden waren sehr zufrieden, und wir waren stolz auf uns. Dann fing die Kacke an. Trotz ungebrochen steigendem Quartalserlös wurde die Chefetage immer gieriger und meinte: "Wir müssen noch viel mehr Gewinn machen, wir wollen NOCH MEHR Gewinnsteigerung!" Und ab da ging das Unheil los. "Globalisierung" hiess das Schlagwort. Unternehmen aus den USA wurden "beratend" zu Hilfe gezogen. "VERKAUFEN" hiess es nun. Ich sollte vom Berater zum Verkäufer mutieren, obwohl ich doch als Berater eingestellt worden war...?! Ich sollte plötzlich meine liebgewonnenen Kunden betrügen, indem ich ihnen Tarife aufschwatze/einrichte, mit denen sie schlechter fahren/ mehr im Monat zahlen müssen.. und denen das aber als "Schmackhaft" verkaufen. Nicht nur, dass ich mich spätestens kurz nach Rechnungslegung dafür bei den Kunden rechtfertigen musste, nein, sollten die wiederrufen oder wieder in alte Tarife zurückwollen, habe ich mein "Ziel" verfehlt und das Team, bestehend aus 15 liebgewonnen Arbeitskollegen - verlor eine Jahresprämie von einigen Tausend Euro. Irgendwann reichte es mir, ich konnte nicht mehr in den Spiegel schauen, und mittlerweile ging die Gesellschaft dazu über, keine Festeinstellungen mehr vorzunehmen, sondern auf billige Zeitarbeitskräfte umzusteigen. Der Kollege neben mir verdiente also Netto knapp die Hälfte, als ich - wohlbemerkt für dieselbe Arbeit - und OHNE Festvertrag und Kündigungsschutz. Den interessierte es dann - verständlicher Weise - auch nicht mehr, was die Kunden von den Tarifumstellungen halten, es wurde einfach umgestellt - aus Angst, den Job zu verlieren. So verlor man etliche 1000 Kunden, die - wiederum durch Zeitarbeiter - von einer anderen Abteilung zurückgerufen wurden, um sie von den "Vorteilen" des neuen, teureren Tarifs zu überzeugen. Scheiterte das, wurden die dortigen Zeitarbeits-Mitarbeiter ebenfalls an die Luft gesetzt und durch andere ausgetauscht. Und das wurde schlimmer und schlimmer, der Druck wurde immer weiter erhöht. Und wenn man sich beschwerte, hiess es von oben "Ja, als ihr angefangen seid, das waren ja noch TRAUMSCHIFF-VERHÄLTNISSE, sowas trägt sich heute nicht mehr..bla bla" Irgendwann waren ´bereits 70 % der Leute/Kollegen durch Zeitarbeiter ersetzt worden, die alle paar Wochen wechselten und (u.a. durch mich) immer wieder neu angelernt werden mussten - völliger Schwachsinn.. Dann wurde ich vor die Wahl gestellt: entweder Wechsel zur Zeitarbeitsfirma oder Abfindung..
Da ich jetzt auf GC lebe, kann sich jeder ausrechnen, wie ich mich entschieden habe. Viele meiner ehemaligen Kollegen arbeiten dort für noch knapp ein drittel des damaligen Gehalts, knapp über HARTZ IV, als Zeitarbeiter, ohne Sicherung, und wenn sie aufmucken oder nicht immer mehr unsinniges Zeugs den Kunden aufschwatzen können, sind sie erledigt..
Und das ist in vielen Branchen so, die Bosse werden immer geldgeiler, trotz hoher Gewinne, und wollen immer mehr und gehen dafür über Leichen.
Es mag Ausnahmen geben, denen diverse Werte evtl. noch wichtig sind, aber allgemein möchte ich doch sagen: Deutschland, Du bist echt kacke, was ist nur aus Dir geworden?
Ich bin froh, dass ich nicht mehr dort bin. Und es ist LÄNGST Zeit für einen Volksaufstand, der sich gewaschen hat und HEFTIGSTE Sanktionen für Unternehmer, die nicht ausbilden und sich durch in Deutschland verdiente Knete, die sie dann aber im Ausland investieren oder in die eigene Tasche stecken, nen schönen Lenz machen..
[ Editiert von Mart am 25.10.06 19:46 ]
Ductreiber
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gelöscht
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25.10.2006 19:32
#4 RE: Gedanken eines dummen ausgewanderten EDV lers