1999 kam ich eher durch einen Zufall nach Gran Canaria. Ich flog davor in viele Länder aber Gran Canaria interessierte mich nicht wirklich. Es musste immer viel weiter sein. Man sagte mir dann entweder werde ich die Insel lieben oder hassen. Da Freunde von mir ständig nach GC flogen kam ich mit deren Kontakte auf der Insel in Verbindung und da wir ein Auto hatten fuhren wir in alle Richtungen. Ich war damals so begeistert. Ich fühlte mich einfach wohl. Das Jahr darauf ging es gleich wieder nach GC, 2mal gleich und dann ist es passiert... Liebe... ich hatte ein Gefühl mit dem ich Anfangs nicht umgehen konnte. Es war anders als bei meinen Reisen in andere Länder. Vielleicht lag es auch daran das ich nie in Hotels gewohnt habe sondern mit Residenten zusammen war. Man hatte einen anderen Einblick in das Leben als wenn man in Hotels steckte. Eines Nachts lief ich allein durch die Straßen und dachte nur, "Hier zu leben und zu arbeiten-das wärs". Es folgten noch viele Reisen nach Gran Canaria und ich lernte Leute kennen dir mir Arbeit anboten. Aber ich hatte zu viel überlegt und viel zu viel geplant. Eine Planung ist sicher wichtig aber für mich habe ich festgestellt, dass man auch alles kaputt planen kann. Nun gut... 2006 flog ich im September wieder runter... ich fand in der InfoCanarias eine Stellenanzeige eines großen Callcenters das neu in Meloneras war. Das gute für mich war, sie hatten bereits 15 Jahre in Deutschland ihre Geschäfte laufen und auch Erfahrung damit. Also rief ich dort einfach mal an. Es wurde immer besser... Der Hauptsitz war bei Hamburg wo ich auch wohne und ich sollte mich dort einfach mal vorstellen. Dies tat ich dann auch gleich bei meiner Heimkehr. Nach dem Vorstellungsgespräch habe ich sofort das ok bekommen. Das war der erste Schritt...
Jetzt können sich einige denken was kommt...
Aber vorweg: Callcenter wird es immer geben und muss es geben...
Das Callcenter arbeitete zu 99% für eine Klassenlotterie... Man musste Leute in Massen anrufen und und und... Ich hatte meine Erfolge und auch mal keine aber ich wollte nicht aufgeben. Also buchte ich gleich für November einen Flug. Denn da sollte die Arbeit auf GC beginnen. Es lief alles wie im Film ab... Ich hatte ja noch meine Wohnung... Also wollten meine Eltern mir helfen und sich um alles kümmern-darüber war ich so dankbar. Eine Wohnung bzw. vorläufige Unterkunft auf GC war auch nicht in weiter Ferne.
Aber als ich eines Tages zur Arbeit in Hamburg im Callcenter erschien und wir eine rauchten... meinte ein Mitarbeiter "Wer seine Quote nicht erreicht fliegt schnell raus auf Gran Canaria".
Da bekam ich einen Schock...
Ich habe überlegt und überlegt und meine Nerven waren am Ende... Aber ich wachte endlich auf! Ich rief meine Familie an und blas die ganze Aktion ab... Und das Produkt Klassenlotterie zu fast 100% zu verkaufen ist der größte Mist den man als Callcenterbetreiber machen kann. Wer gibt schon gerne Geld aus ohne Gegenleistung. Zumal den Leuten viele Lügen erzählt werden und auch ich ab einer bestimmten Grenze damit nicht mehr umgehen wollte. Aber da viele Callcenterbetreiber wohl über Nacht reich werden wollen verkaufen sie Klassenlotterie, weil dort noch gut gezahlt wird von den Unternehmen. Man könnte viel bessere Dinge mit einem Callcenter machen und wenn es die Produktberatung für "Du darfst-Teewurst ist"..
Aber nun war der Traum vom Auswandern geplatzt...
Ich fuhr nach Hause und warf mir vor aufgegeben zu haben...
Meine Eltern meinten dann ich sollte trotzdem im November nach GC fliegen.
Das tat ich dann auch.
In dieser Zeit habe ich für mich entschieden und festgestellt, dass es fast unmöglich ist von Deutschland aus einen Job auf der Insel zu finden und erst recht wenn nichts wirklich abgeschlossen ist.
Jetzt im Januar wird meine Wohnung in Hamburg renoviert, Im Februar fliege ich nach Gran Canaria zu Bekannten und miete mir eine Wohnung außerhalb des Touristengebietes, beanrage dann meine Steuernummer und kümmere mich um Arbeit. JA, ich habe noch keinen Job auf Gran Canaria! Zwar etwas in Aussicht aber noch keinen Vertrag.
Man muss einfach vor Ort sein und greifbar...
Was nutzt mir mein 2-3 Wochenurlaub? Nix. Ist ja alles in Deutschland noch da, Wohnung, Arbeit, sämtliche Behördengeschichten...
Also ziehe ich spätestens April/Mai nun endgültig nach GC! Es geht nicht anders und da ich ein Kämpfertyp bin habe ich große Hoffnung und ein "Skorpion" kämpft bis zum Schluss...
Es wird nicht einfach werden... aber ich mache in Deutschland nicht als Letzter das Licht aus... Niemals...
Hallo Mario. Sehr interessante Geschichte. Ich finde es gut dass Du es abgeblasen hast. Warte mal kurz, ich suche mal eben einen Beitrag von meiner Freundin, die bei dem Callcenter auch gearbeitet hat...
habe ich mir gerade durchgelesen. Oh man... ganz so schlimm war es bei mir zum Glück nicht aber Klassenlotterie würde ich nie wieder verkaufen. Da gehe ich lieber putzen und habe keinen Menschen den ganzen Tag belügen und betrügen müssen. Aber ich bin mir sicher das einige Callcenter zumachen können wenns weiter so geht. Habe da ja schon viele krasse Geschichten gehört. Nicht alle Callcenter aber eben doch viele und auf den Kanaren gelten andere Rechte und von Deutschland aus kann keiner wirklich etwas gegen diese machen. Aber das Thema werde ich mal im Auge behalten. Genau wie das eine Callcenter in Meloneras.Von wegen super Schulung... nix da. Einen Tag bekommst was erzählt und dann kannst die Leute nerven.
Da hole ich lieber Kunden von Vodafone und Co. zurück als Lose zu verkaufen.
Mann o Mann!! Was bist du denn fuer einer?? Nur weil du es nicht auf deine(geforderten) Umsatzzahlen gebracht hast,musst du jetzt nicht die Centers kaputt reden!! Umsatz wird in jeder Branche gefordert,wers nicht bringt muss gehen!! ist doch ganz normal!! sonst kostest du den Firmen ja nur Geld! Das etwas geschwindelt wird,zb."ach wir rufen sie an, direkt aus der zZentrale in Berlin,,fuer die und die gesellschaft)"ist auch normal!!Blabla Wichtig ist das die Leute dann auch ihre Lose bekommen!! Sonst wuerde es auch nicht funktionieren!! die Callcenter kriegen dann auch erst die Kohle von den "Los-Lotto-Unternehmen" (Zb.Lotto Guen...aahh,Namen soll man hier ja nicht nennen)*gg* Wenn der Kunde seine Lose hat u.vollstaendigt bezahlt hat!! Ansonsten verstehe ich nicht,wenn du schon hier warst und in der Branche nicht zurecht gekommen bist,warum du statt dich nach was anderen umzusehen,gleich wieder die Flucht ergriffen hast!! Naja,ist nicht mein Ding!!
Ich habe keine Flucht ergriffen! Und etwas gelogen ist wohl ein Witz. ich habe nicht von allen Callcentern gesprochen! Den Leuten wird der größte Mist über ihre Gewinnchancen bei den Klassenlotterien erzählt. Und die Betreiber, feige wie sie sind verpissen sich auf die Kanaren, da können sie ja machen was sie wollen mit den Leuten.
Ich weiß wohl was da abläuft und behalte das in den Augen.
Ich lass mir die Butter nicht so schnell vom Brot nehmen. Ich weiß was ich will.
NACHTRAG! Ich habe nicht auf GC im Callcenter gearbeitet sondern im Hauptstandort in Hamburg! Die Callcenter bekommen keine Lose zugesendet. Ich rede im übrigen nicht das Callcenter kaputt.
Es geht aber auch darum, dass die Leute schwarz eingestellt werden damit man sie wieder rausschmeißen kann. Das ist illegal!
Ja, Mann?? hab in der Branche auch schon gearbeitet! und?? Vielleicht biste halt an die Falschen gekommen!! Aber egal,hat nix mit dir zu tun, wollte dir auch nicht zu nahe treten!!
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dachte nur, "Hier zu leben und zu arbeiten-das wärs". Es folgten noch viele Reisen nach Gran Canaria und ich lernte Leute kennen dir mir Arbeit anboten. Aber ich hatte zu viel überlegt und viel zu viel geplant. Eine Planung ist sicher wichtig aber für mich habe ich festgestellt, dass man auch alles kaputt planen kann. Nun gut... 2006 flog ich im September wieder runter... ich fand in der InfoCanarias eine Stellenanzeige eines großen Callcenters das neu in Meloneras war. Das gute für mich war, sie hatten bereits 15 Jahre in Deutschland ihre Geschäfte laufen und auch Erfahrung damit. Also rief ich dort einfach mal an. Es wurde immer besser... Der Hauptsitz war bei Hamburg wo ich auch wohne und ich sollte mich dort einfach mal vorstellen. Dies tat ich dann auch gleich bei meiner Heimkehr. Nach dem Vorstellungsgespräch habe ich sofort das ok bekommen. Das war der erste Schritt... 
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