Auf einem spanischen Marineschiff ist gestern ein hochrangiger Offizier spurlos verschwunden. Das Schiff Juan Sebastián de Elcano, ein Schulschiff der spanischen Marine, befand sich rund 17 Seemeilen südlich Gran Canarias, als das Verschwinden des Ersten Offiziers gemeldet wurde. Der Stützpunkt der Armee in Las Palmas hat die Suche nach dem Vermissten unterstützt, mehrere Patrouillenschiffe, Flugzeuge und Super-Puma-Helikopter wurden eingesetzt, die Suche blieb allerdings erfolglos. Lt. ersten Angaben nimmt man an, dass der Offizier über Bord gefallen und ertrunken sei. Das Militärschiff hat am Montag den Hafen von Las Palmas verlassen und befindet sich auf dem Weg nach Salvador de Bahia. 227 Marinesoldaten befinden sich an Bord des Schiffes.
Der Verein Pro Derechos Humanos de Andalusia hat gestern seinen Jahresbericht für 2006 veröffentlicht. Ein wichtiger Punkt des Berichtes sind die Statistiken über den Flüchtlingsstrom aus Afrika, gegen den sich der Verein seit Jahren aktiv einsetzt. Lt. Angaben des Vereinspräsidenten muss man damit rechnen, dass im Vorjahr mehr als 7.000 Menschen, bei dem Versuch auf dem Seeweg von Afrika auf die Kanaren zu kommen ihr Leben verloren haben. Experten rechnen damit, dass die Dunkelziffer noch weit höher ist. Die meisten Flüchtlingsschiffe starten von Mauretanien aus, durch starke Stürme oder einfach wegen fehlender Orientierung treiben die Boote weit ab und der Besatzung bleibt auf dem offenen Atlantik oft keine Chance auf Überleben.
Auf Teneriffa hat die Guardia Civil gestern einen Mitarbeiter eines Juweliergeschäftes festgenommen. Der Mann hat vor zwei Wochen einen Überfall vorgetäuscht, und wollte den gestohlenen Schmuck unter der Hand verkaufen. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei den gesamten Schmuck im Wert von 120.000 Euro und 1.900 Euro Bargeld, die vermutlich auch aus dem Überfall stammen. Der Täter hatte außerdem bereits ein Flugticket nach Venezuela zu Hause, dorthin wollte er sich nach dem Verkauf der Schmuckstücke absetzen.
In einem Skandal endete die Gemeinderatssitzung am Montag in Maspalomas. Die Vertreter der Nueva Canarias und der PP haben sich gegenseitig beschimpft, dem PP-Vorsitzenden Marco Aurelio Perez, wurden nach eigenen Angaben sogar Schläge angedroht. In der Sitzung sollte endgültig über die zukünftige Nutzung der Grundstücke rund um die Markthalle verhandelt werden. Die Pläne der Gemeinderegierung gehen darauf hinaus, die Grundstücke für den Bau eines Großkaufhauses oder Einkaufszentrums umzuwidmen, diese Pläne werden von der Opposition blockiert, da lt. Angaben der PP die Eigentumsverhältnisse nicht eindeutig geklärt sind. Marco Aurelio Perez, der Chef der PP in Maspalomas, hat nach dem Streit die Sitzung verlassen, eine Einigung, die letztendlich auch die endgültige Abstimmung über den Bebauungsplan der gesamten Gemeinde bedeuten würde, scheint jetzt völlig ausgeschlossen.
Auf Teneriffa ist der Generalsekretär der PSC in Santa Cruz de Tenerife zurückgetreten. Floretino Guzman wurde in letzter Zeit immer wieder mit dem Korruptionsfall "caso Terasitas" in Verbindung gebracht. In einer Pressekonferenz gestern Nachmittag hat er zwar wieder seine Unschuld beteuert, er trete aber zurück, um dem Ansehen seiner Partei nicht zu schaden, so Guzman. Ob gegen den Politiker überhaupt je Anklage im caso Terasitas erhoben wird, ist bislang unklar.
Neue Entwicklungen gibt es im "caso eolico" im Korruptionsfall um die Vergabe der Windpark-Lizenzen. Ein Bauunternehmer hat gestern in seiner Aussage vor Gericht die Gemeinderegierung von Maspalomas schwer belastet. Der Mann gab an, eine Zusage betreffend einer Lizenz erhalten zu erhaben, wenn er im Gegenzug 10 % der Einkünfte an die Gemeinderegierung bezahlt hätte. Der Bauunternehmer Jose Artiles besitzt mehrere Grundstücke im Gebiet von Juan Grande. Er wollte sich ursprünglich an der offiziellen Ausschreibung um die Lizenzen beteiligen, eine Information, dass die Lizenzen aber vorzugsweise an Grundstücke erteilt werden, die sich in Gemeindebesitz befinden, hätten ihn bewogen, sich erst mit dem zuständigen Gemeindeamt in Verbindung zu setzen, gab der Bauunternehmer vor Gericht an. Die Staatsanwaltschaft will jetzt noch mal prüfen, inwieweit die Gemeinderegierung von Maspalomas in die Vergabe der Lizenzen verwickelt war.
Die Gewerkschaft CCOO will Anklage gegen die Geschäftsleitung der La Caja de Canarias erheben. Die Gewerkschaft wirft der Bank vor, 14 Mitarbeiter gemobbt zu haben. Die 14 leitenden Angestellten wurden am 11. Januar ohne Angabe von Gründen von ihren Posten enthoben und in andere Abteilungen versetzt, immer zum Nachteil der Bediensteten. Grund für das "mobbing" war, dass die Angestellten einen Prozess gegen die Bank gewonnen hatten. Sie hatten ihre Arbeitgeber auf Bezahlung einer Pensionsvorsorge geklagt und den Prozess gewonnen. Die Caja hat diese Pensionsvorsorge in den ursprünglichen Verträgen zugesagt, die Dienstverträge wurden aber nachträglich verändert. Die Versetzung war lt. Aussage eines Gewerkschaftssprechers eine offensichtliche Rache an den Dienstnehmern.