Die „Fiesta de Santiago“ wird in ganz Spanien gefeiert, da Santiago der Schutzheilige ganz Spaniens ist. Auf Gran Canaria sind besonders die Fiestas in San Bartolomé de Tirajana (lokal auch „Tunte“ genannt, Verwaltungsort der Costa Canaria mit Playa del Inglés und Maspalomas) und Gáldar hervorzuheben. Die Fiestas eines Schutzheiligen beziehen sich nie nur auf einen Tag, in diesem Fall dauert die Fiesta ca. eine Woche. Der zentrale Tag ist in diesem Fall der 25. Juli, der Namenstag des Heiligen.
Für geschichtlich Interessierte: In dem Begriff „Santiago“ versteckt sich der deutsche Name „Sankt Jakob“, der Heilige Jakob. Dieser Jakobus der Ältere war ein Jünger von Jesus, einer der 12 Apostel (Verbreiter des Evangeliums), ein Fischer, der Jesus nachfolgte und wohl 44 n. Chr. hingerichtet wurde. Sein Grab ist in der Wallfahrtskirche von „Santiago de Compostela“, im span. Nordwesten, Galizien, seit dem Mittelalter der zweitwichtigste Wallfahrtsort Europas nach Rom. Neuerdings bekannt durch Harpe Kerkelings Wander-Bericht „Ich bin dann mal weg“. Dieser Pilgerweg nach Santiago de Compostela ist seit Jahrzehnten Kult, nicht nur unter religiös Orientierten. Mit dem Schlachtruf „Santiago!!“ eroberten die Spanier im 16. Jh. Lateinamerika. Viele Städte dort nannten sie nach dem Namenstag des Heiligen: Santiago de Chile, S. de Cuba, S. del Estero (Argentinien), S. del los Caballeros (Dominikanische Republik), u. a.. Auch die südkalifornische Stadt San Diego führt den Namen auf diesen Heiligen zurück. Kalifornien gehörte lange Zeit zum spanischen Kolonialreich, wie andere Namensnennungen dort auch erahnen lassen: z. B. Los Angeles=die Engel -- oder San Francisco=Heiliger Franziscus, Gründer des mittelalterlichen Bettelordens der Franziskaner – San Jose etc. Bei Stadtgründung wurde der Namenstag des jeweiligen Heiligen beachtet.