In der Gemeinde Santa Lucía allein gibt es ca. 7000 Bürger islamischen Glaubens. Nach den Christen ist es die größte Zahl an Religionszugehörigen. Davon abgesehen, ist die Gemeinde auch wirklich multikulturell, denn hier leben Menschen aus 91 (!) Nationalitäten. Woher die Moslems kommen, sagt der Artikel nicht. Die dortige Moschee hat 2 Imane. Sie wollen jetzt die islamischen Gebräuche in den Schulen mehr vermitteln, um eine weitere Akzeptanz und Integration voranzutreiben. Es gibt zwar keine offene Ablehnung der muslimischen Einwanderer, diese habe aber in der sozialen Eingliederung Schwierigkeiten im Alltag.
Zitat. Sie wollen jetzt die islamischen Gebräuche in den Schulen mehr vermitteln, um eine weitere Akzeptanz und Integration voranzutreiben.
Das erinnert mich ein wenig an meine Töchter,die es momentan auch einfacher finden allen Bekannten Deutsch beizubringen als selber Spanisch zu lernen. Aber im Ernst,ob Integration so funktionieren kann ich glaub es nicht. LG Olaf
:gc1:Wenn Du etwas erleben möchtest, was Du noch nie erlebt hast, mußt Du etwas tun, was Du noch nie getan hast.:gc1:
oh - das ist ein sehr interessantes thema - intergation oder umwelt "zurecht biegen". gleich vorweg: ich bilde mir, ein sehr toleranter mensch zu sein, aber ich sehe auch mit offenen augen, was um mich herum geschied. (hier, das ist ja berlin und da gibt es viel zu diesem thema zu sehen)
also mehr information über leben und gebräuche kann nie schade, beidseitig bitte schön. je mehr man sein gegenüber kennt, desto mehr missverständnisse können vermieden werden. so weit so gut - aber denkt immer daran - das land, auf dem eine mosche steht, ist bereits "erobert". wozu also anpassen, wenn man sich auch nach seinen eigenen maßstäben häuslich niederlassen und einrichten kann?
ich weiß das toleranz oft mit gleichgültigkeit verwechselt werden kann. ich denke, die entwicklungen in den letzten jahren in den niederlanden haben sehr deutlich gezeigt, wo da die unterschiede sind. ich vermute, für eine gelungene intergration ist der zug in dtl. (und auch anderen großen europäischen ländern) bereits abgefahren. wie es auf den inseln aussieht, kann ich nicht beurteilen. ich denke aber, das es hier anders laufen kann. ich hoffe es.
Danke für deine Gedanken. Ja, es ist ein europäisches Thema und du hast durchaus Recht, wenn du andere Länder wie DE und Holland heranziehst, obgleich dort das Thema brisanter ist. Hier ging es allerdings nur um die kleine Gemeinde Santa Lucía, die sich bis Arinaga an die Küste erstreckt. 7000 Molems erscheint schon viel, die vielen Kinder natürlich eingedenk. Ich werde mich auch weiterhin erkundigen, wie viel Moslems es insgesamt auf Gran Canaria gibt, wäre mal interessant.
„Moschee“ (span. mesquita) heißt nicht unbedingt, dass es sich um einen Bau mit Minaretten handelt, es kann auch ein entsprechend eingerichtetes „Hinterzimmer“ handeln, wie auch oft in DE. Ich glaube nicht, dass die Moslems auf GC die finanziellen Mittel für einen Moscheebau haben. In Playa del Inglés gibt es auch so ein „Hinterzimmer“.
Ich widerspreche dir allerdings, wenn du meinst, die Einrichtung eines moslemischen Bet-Raumes sei eine „Eroberung“. Moslems sind halt sehr religiös und denken dabei nicht an islamistische Mission, sondern nur an ihre eigenen religiösen Sitten. Im spanischen Bereich mit noch weitgehend intakten christlichen Gebräuchen hätten sie auch keine Chance. Eine Konfrontation mit der christlichen Umgebung (das ginge der „Eroberung“ voraus) ist nicht beabsichtigt und würde ihrer Integration, die sie ja wollen, entgegenstehen.
Ich denke auch, dass in den europäischen Ländern, auch in DE, die Absicht der allermeisten Moslems ähnlich ist: Aufrechterhaltung ihrer religiösen Sitten, dazu gehören auch „Moscheen“, keine Konfrontation mit dem Christentum (von einigen Hasspredigern abgesehen, die der Staat im Auge behalten muss). Einwanderer wollen sich immer in erster Linie integrieren, was den Alltag anbetrifft, es kommt auch auf ihren Bildungsgrad an und auf die Hilfen, die der Staat ihnen gewährt und natürlich auf die Aufnahmefähigkeit der „Einheimischen“.
hi arno - du schriebst: "...Moslems sind halt sehr religiös und denken dabei nicht an islamistische Mission..."
oh, da hab mich mich wohl missverständlich ausgedrückt. nein, missionieren tun sie nicht so wie die christen. wenn ich nicht moslima bin, gehöre ich eben nicht dazu und hab auch nichts zu melden. aber egal wie, die zeit wird es zeigen. sicher ist nicht jeder so extrem und es gibt auch viele wirklich liebe familien, die froh sind, wenn ihre nachbarn ihnen nichts tun. aber ich finde den prozentsatz derer, die da etwas anders ticken, sehr bedenklich. ich bin auch der meinung, dass spanien und im besonderen die kanaren da wohl ein anderes pflaster sind. ich wünsche allen ein friedliches miteinander