29. August 2007 Bentor Ordoño schraubt an der Heliumflasche. Er faltet die Aluminiumfolien auseinander, hält sie ans Ventil - schon tanzen Mickymaus, Batman und Pinocchio an dünnen Fäden in der Luft. Die Schnüre halten die aufgeblähten Luftballons davon ab, in den klaren Himmel über Teror zu entweichen. Dieser Augenblick der Schöpfung gefällt Bentor Ordoño besonders gut, sagt er. Heute wird er diesen Augenblick oft genießen können. Denn heute ist für den Sechzigjährigen, der mit seinen Gasflaschen, Luftballons und Kinderträumen von einem Jahrmarkt zum nächsten zieht, einer der einträglichsten Tage des Jahres. Heute findet in Teror die "Romería Virgen del Pino" statt - die Wallfahrt der Jungfrau von der Pinie. Noch herrscht Ruhe in dem Bergstädtchen, das auf sechshundert Meter Höhe liegt. Es ist Mittag und angenehm warm im Schatten der Kathedrale Nuestra Señora del Pino, während das eine gute Autostunde entfernte Las Palmas und die Südküste unter der Spätsommerhitze ächzen. Nur eines Funkens bedarf es in der trockenen Jahreszeit, um die Wälder zwischen Tejeda und Mogán in Flammen zu setzen. Fast eine Woche lang musste die Feuerwehr Ende Juli gegen die Brände kämpfen, die ein Waldarbeiter gelegt hatte. Ascheregen ging über den Stränden nieder. Die Gegend um Teror aber blieb verschont.