Hallo ihr lieben, hab gerade eine Mail von meiner Freundin gelesen (gestern geschrieben), die z.Zt. auf La Palma Urlaub macht. Ihr Bericht lädt zum träumen ein und ist ein netter, lockerer kleiner Reisebericht - mit ihrer Zustimmung stelle ich ihn nun hier ein, in der Hoffnung, Euer Tagtraum wird genauso schön wie meiner :-)
ZitatLeider neigt sich unser schöner Urlaub so langsam dem Ende zu und ausgerechnet heute hängt die Wolkendecke so richtig tief bis ins Tal. Mal sehen ob sich die noch löst, damit wir unseren Vorletzten Tag am Strand verbringen können. Bisher war unser Urlaub traumhaft schön. Unser Bungalow ist richtig geräumig (75m2), die Ausstattung eindwandfrei und die Besitzer sehr freundlich und aufmerksam. Uns fehlt es an nichts auf der Anlage, v.a. nicht an Katzen.Anfangs haben wir eine gefüttert, dann waren es nach ein paar Tagen zwei, danach drei und jetzt stehen jeden morgen 7-8 hungrige Katzen vor der Tür und miauen um die Wette. Die Viecher weichen nicht mehr von unserer Seite :-) Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es sich rumgesprochen hat, dass es bei uns was zu essen gibt und dehalb jetzt alle Katzen von La Palma unsere Terasse belagert haben. Jeden morgen entdecken wir ein neues Gesicht :-).
Die Vegetation, die La Palma zu bieten hat, ist einzigartig. Es gibt hier Bananenplantagen soweit das Auge reicht. Beim Wandern kann man sich die Kräuter (Fenchel, Oregano & Lorbeer) fürs Abendessen am Wegesrand pflücken. Jeden morgen ernte ich mir meine Frühstücksfeigen frisch vom Baum.
Die schönsten Seiten der Insel kann man nur beim Wandern entdecken. Vorgestern waren wir auf dem "Dach der Insel", das war quasi Hochalpin (2400m) zur Sternwarte. Natürlich sind wir mit dem Auto da hoch und die restlichen drei Stunden zu Fuss gegangen.Wir konnte die Wolken von oben sehen, das war atemberaubend! Die Landschaft da oben war total abgefahren, es sieht so futuristisch aus, wie im Science Fiction Film. Im tiefsten Urwald sind wir auch schon gewesen, man hat praktisch darauf gewartet, dass King Kong,Tarzan und Co. um die Ecke biegen und Guerillakrieger aus dem Busch gestürmt kommen und einen gleich gefangen nehmen. Zum Glück gibt es keine gefährlichen Tiere und Guerillakämpfer auch nicht aber es war halt landschaftlich, so wie man es aus Dschungelfilmen kennt. Ich habe viele Photos gemacht aber diese Eindrücke kann man mit dem Photoapparat leider nicht einfangen. Die längste und anstrengendste Wanderung (6 Stunden, 18 km) haben wir im Herzen der Insel, der Caldera ein Vulkankrater gemacht. Wir sind die Strecke mit meiner Freundin S. und ihrem Freund M. das Orientierungswunder gelaufen. Der hat uns da Gott sei Dank wieder sicher rausgelotst - St. und ich hätten uns das alleine nicht zugetraut. Es wird eigentlich geraten diese Tour nur geführt zu machen, da anscheinend schon so mancher Wanderer in der Caldera gestorben ist. Ein falscher Schritt und man kann richtig tief stürzen. Auf dem Weg sind wir auch einer Stelle vorbeigekommen, wo eine Deutsche im Fluss ertrunken ist. Das Wasser steht im Winter anscheinend richtig hoch. Wir konnten im Flussbett laufen, weil die Taburiente weitgehend ausgetrocknet war. Diese Tour hat mir drei Tage lang ganzkörper Muskelkater beschert. Ich hätte es aber nicht für möglich gehalten, dass ich eine Wanderung auf solch schlechten Wegen und diesem Schwierigkeitsgrad mit meinem kaputten Rücken schaffen würde. Die schöne Landschaft, die man unterwegs zu sehen bekam hat alles entschädigt und irgendwie war ich auch anschliessend Stolz auf mich, dass ich durchgehalten habe. Jetzt habe ich aber genug vom Wandern und möchte ein bisschen das Meer geniessen, wobei das heute wahrscheinlich nichts wird bei diesem Wetter.