Dokumentation Teneriffa – zwischen Bauboom und Naturschutz
Bis zum Mittelalter lag die "Insel der Glückseligen" jenseits der "Säulen des Heracles", der Meerenge von Gibraltar, und damit außerhalb der bekannten Welt. Die Einwohner - wahrscheinlich aus Afrika eingewandert - lebten ohne jeden Einfluss von außen - fast 1.000 Jahre lang. Erst im 15. Jahrhundert war die Einsamkeit vorbei. Die Guanchen hatten keine Chance gegen die Waffen der Conquistadoren. Die Kanaren wurden Vorposten Europas, Etappe auf dem Weg in die Neue Welt. Die bislang letzte große Invasion begann Anfang des letzten Jahrhunderts. Zuerst waren es einige wenige Briten, die sich der Gesundheit wegen im Dauerfrühling mit seinen 200 Sonnentagen im Jahr niederließen. Der erste große Bauboom kam in den 60er-Jahren. Da es keine Bebauungspläne gab, wurden ganze Küstenstriche zubetoniert. Hotelanlagen mit immensen Bettenkapazitäten entstanden. Teneriffa wurde die "Badewanne Europas". Heute kommen pro Woche 100.000 sonnenhungrige Gäste. Sechs Millionen sind es im Jahr. Dabei ist der Südteil der Insel um Playa de las America und Los Cristianos besonders betroffen. Der Norden, um Puerto de la Cruz, hat seine Bausünden schon länger hinter sich und hat inzwischen viel dafür getan, das Bild zu verbessern.