Santa Cruz, 19.05.2008: Die Haftanstalten auf den Kanarischen Inseln sind überfüllt, zum Teil mit mehr als doppelt soviel Insassen wie Kapazitäten. Diesen Zustand hat Bernardo Fernández, Vorsitzender der Beamtengewerkschaft CSIF, gestern kritisiert. Das Gefängnis Teneriffa II ist ursprünglich für 600 Häftlinge gebaut worden. Im April saßen 1200 Gefangene ihre Haftstrafe in diesem Gefängnis ab. Viele Häftlinge müßten laut Fernández ihre Strafe auf dem spanischen Festland absitzen. Regelmäßiger Besuch durch die Angehörigen wird damit unmöglich. Kritik schickte Fernández gestern in erster Linie in Richtung Kanarische Regierung. Laut Fernández sei das Problem zwar bekannt, aber die Politiker reagieren nicht. 12.000 Hafturteile warten auf den Kanarischen Inseln auf Vollstreckung. Allerdings ist in den völlig überfüllten Haftanstalten kein Platz mehr für neue Straftäter. In Spanien sitzen zur Zeit 70.000 Personen in Haft. 92% davon sind männlich. Auf den Kanarischen Inseln warten verurteilte Täter bis zu 10 Jahre auf die Vollstreckung des Urteils.