Dieses Forum finde ich eines der besten oder überhaupt das beste!
Vor allem, weil es eine Gayabteilung hier gibt. Sicher macht es manchen Menschen noch Magenschmerzen.
Ich akzeptiere aber jede Meinung. Wir leben in einem freien Europa. Ich selbst akzeptiere auch nicht alles.
Da wir nur ein paar Kilometer von Afrika entfernt leben, möchte ich heute mal einen Brief eines schwulen Mannes aus Marokko veröffenlichen. Der Brief wurde ins deutsche übersetzt.
Ich möchte hier damit nicht das Land "anprangern" oder sonst was aber ich möchte damit zeigen, wie es nur ein paar Meter weiter läuft...
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Erfahrungsbericht eines User aus dem Marokko (07-01-2009) Mein Name ist N. Ich lebe in Casablanca, und ich kann meine Situation mit einem Satz beschreiben: „Ich bin unglücklich!“
Homosexualität ist in meinem Land verboten. „Alle unmoralischen Handlungen zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts sind mit Geldstrafe oder Gefängnis zwischen sechs Monaten und drei Jahren zu bestrafen."
Jeder Versuch, eine Vereinigung zu gründen, die unsere Rechte vertritt, endet in Polizeieinsätzen, Razzien und Zerschlagung. Der Einfluss der Religion und „Moral“ in unserer Gesellschaft hält die große Mehrheit der Schwulen und Lesben davon ab, sich zu outen und offen zu leben. Wir sind dazu verdammt, heimlich zu leben. Ich bin Student, und ich habe keine Möglichkeit, andere zu treffen oder einen Partner zu finden, mit dem ich eine sexuelle Beziehung haben kann. Daher bin ich ständig nervös und angespannt, ich leide an Schlafstörungen und stehe kurz vor Depressionen. Selbst wenn ich einen Partner hätte, wäre es unmöglich, Hand in Hand auf der Straße zu gehen, ihn in der Öffentlichkeit zu küssen oder ihn beim Sonnenuntergang in den Armen zu halten. An der Uni lachen sie mich aus und machen mich fertig, auf der Straße werde ich angegriffen und beleidigt, zu Hause greifen mich meine Eltern an. Es gibt niemanden, der mich verteidigt. Ich bin allein gegen alle anderen und ich fange ernsthaft an, über Selbstmord nachzudenken.
Ich bitte Euch, durch Druck auf Eure Regierung uns zu unterstützen, um hier unsere Grundrechte zu erkämpfen. Ich habe ein enormes Risiko auf mich genommen, um Euch dies zu schreiben. Wenn man mich festnimmt, helft mir bitte. Vielen Dank an Mutti. Ihr seit momentan meine einzige Hoffnung. Dies zu schreiben hat mich zum Lächeln gebracht, ein Lächeln, das ich seit langem verloren hatte.