Morgen, Samstag 6. Maerz 2010, findet auf den meisten der Kanarischen Inseln die erste grosse Protestaktion statt, gegen das Vorhaben der Regierungspartei Coalición Canaria, einer kompletten Aenderung des derzeitigen Artenschutzkataloges. Ich nehme an, besagtes Vorhaben, bei dem etwa die Haelfte der Arten der einheimischen Flora und Fauna ihren Schutz verlieren wuerden, ist zumindest den Residenten hier bekannt, da in den letzten Monaten viel darueber geschrieben wurde. Zu weiterer Information siehe u.a. hier:
Im Januar 2010 wurde die “Plataforma por la Biodiversidad Canaria” gegruendet eine Initiative von Freiwilligen gegen die, von der kanarischen Regierungspartei “Coalición Canaria”, geplante Aenderung des Artenschutzkataloges der Kanarischen Inseln. Wir wuerden uns freuen, dieses Thema der - von der kanarischen Regierungspartei - eilig angestrebten "Anpassung" des Artenschutzes auch in den deutschen Medien publik zu machen. Leider bin ich eine der wenigen residenten Auslaender hier, die sich in dieser Hinsicht engagieren und aus zeitlichen Gruenden ist es mir nicht moeglich mehr zu tun (und zu schreiben) als es jetzt schon der Fall ist.
Auch moechte ich noch darauf hinweisen, dass ich eine woechentliche Radiosendung (spanisch) habe, bei der exklusiv ueber Themen des Tierschutzes gesprochen wird. Zu hoeren via Internet unter http://www.radioguiniguada.com SONOTECA RADIO ANIMAL und regional unter FM 105.9 zu den angegebenen Programmzeiten. Programmwechsel jeweils Mittwoch abends. Ab dem 10.3. gibt es wieder ein Programm bzgl. des Artenschutzkataloges.
Anbei Info und auch einige Links mit ausfuehrlicher Information (bebildert, leider nur spanisch) zum Thema des perversen, neuen gesetzlichen Artenschutzkataloges der Kanaren. Wir bitten darum alles aufmersam zu lesen und uns dringend Hilfestellung zu geben bei dem Widerstand gegen dieses Attentat auf die derzeit (noch) geschuetzte Artenvielfalt der Kanarischen Inseln. Die Tage sind gezaehlt. Das Gesetz soll am Mittwoch, den 19. Mai 2010 verabschiedet werden.
Montag, 17. Mai 2010 ab 20:30 Uhr Mahnwache vor dem Gebäude der Kanarischen Regierung in Las Palmas, Plaza O´Shannahan (zwischen San Telmo Park und Yachthafen)
Wenn moeglich bitte ein Fax an die Regierung der Kanarischen Inseln senden, Amt fuer Umweltschutz. Bitte bringt Euren Unmut zum Ausdruck bzgl. dieser absurden neuen Einstufung der betroffenen, vom Aussterben bedrohten Arten.
Herzlichen Dank fuer die Kooperation und Unterstuetzung, Plataforma por la Biodiversidad Canaria Bürgerinitiative zum Schutz der Biodiversität der Kanarischen Inseln
NEIN zum neuen Artenschutzkatalog der Kanaren
NEIN zu einem Gesetz, bei dem mehr als 50 % der derzeit aufgelisteten, bedrohten Arten der Fauna und Flora der Kanarischen Inseln nicht weiterhin entsprechend geschützt werden.
NEIN zum Bau von neuen Häfen, Golfplätzen, Fabriken, Autobahnen etc. bei Vernichtung der einheimischen Flora und Fauna.
Gobierno de Canarias auf Teneriffa Avenida de Anaga, nº 35 Edificio de Usos Múltiples I, planta 5ª 38071 Santa Cruz de Tenerife Teléfono: 922 476 271 Fax: 922 476 240
Gobierno de Canarias auf Gran Canaria C/ Prof. Agustín Millares Carló, nº 18 Edf. Usos Múltiples II, Planta 5ª 35071 Las Palmas de Gran Canaria Teléfono: 928 30 65 50 Fax: 928 455 402
Das kanarische Archipel ist mit ca. 4000 endemischen Arten, die es sonst nirgendwo gibt, für seine biologische Vielfalt des Ökosystems weltweit bekannt und geschätzt. Unter Naturschutz stehen momentan nur 450 Arten. Die Kanarische Regierung beabsichtigt nun 50 % von der Liste zu streichen, sowie den Schutz von weiteren 30 % zu verringern, ohne angesehenen Experten Gehör zu schenken und ohne wissenschaftliche Grundlage.
Die Meeresschildkröte "Caretta caretta" ist nur eines der Tiere, welche von dem neuen Gesetz betroffen werden, ebenso Seepferdchen, der Drachenbaum und viele andere Arten der Fauna und Flora.
Die Kanarische Regierung erstrebt denjenigen Arten den Schutz zu entziehen, die Bauprojekte behindern, z.B. Bau des Handelshafens in Granadilla, Teneriffa, derzeit wegen der Seegraswiesen auf Gerichtsbeschluss gestoppt.
Das Ziel - dieses von der Regierungspartei Coalicion Canaria dem Parlament vorgelegten Gesetzentwurfes - ist Behinderungen zu umgehen, die auf gemeinschaftlichem Artenschutz beruhen und somit Makroinfrastrukturprojekte ausführen zu koennen, welche von der gleichen Kanarischen Regierung (CC und PP) als "öffentliches Interesse" bezeichnet werden.
Das könnte man "Gesetz nach Bedarf" nennen. Das aktuellste Beispiel sind die Seegraswiesen. Sie bilden autentische Unterwasserweiden voller Leben. Der derzeitige Schutz erklärt: "Seegras reagiert empfindlich auf Veränderungen des Umfeldes". Das hatte zur Folge, dass das Oberlandesgericht der Kanarischen Justiz (TSJC) die Bauarbeiten des neuen Handelshafens von Granadilla gestoppt hat. Der neue Gesetzesvorschlag würde "Seegras" in die Kategorie geringer Schutzbedürftigkeit einstufen und dadurch den Baustopp des Grosshafens aufheben.
50 % der bedrohten Arten würde der Schutz entzogen
Auch Du kannst etwas dagegen tun, sage: "NEIN zum neuen Artenschutzkatalog der Kanaren" !!!
04.02.2010 - Kanarische Inseln - Sowohl Naturschützer als auch Wissenschaftler beider Universitäten (La Laguna und Las Palmas) übten heftige Kritik an dem Vorhaben, vor allem weil der Entwurf nicht, wie sonst üblich, auf breiter Ebene wissenschaftlich diskutiert worden war, sondern von anonymen Autoren „klammheimlich“ zusammengestellt wurde. Auf Einladung der Tageszeitung „El Día“ diskutierten verschiedene Wissenschaftler und Naturschutzexperten über die Situation an einem besonderem Ort: Cruz del Carmen im Mercedes-Wald. Hier findet man auf kleinstem Raum die größte Artenvielfalt von Fauna und Flora von ganz Europa. Einig sind sich die Fachleute in ihrer Kritik, dass viele Arten nur noch innerhalb ausgewiesener Schutzgebiete geschützt werden sollen, außerhalb aber gewissermaßen „Freiwild“ sind. Auch eine neu einzuführende Kategorie „von Interesse für das kanarische Ökosystem“ bleibt schwammig und ist nicht mit dem nationalen spanischen Artenschutzkatalog kompatibel. Am schwerwiegendsten ist aber die geplante Herabstufung vieler Tier- und Pflanzenarten in weniger geschützte Kategorien. Gerade dieser Punkt erhitzte die öffentliche Diskussion, denn viele vermuten darin die Absicht, den Weg für weitere Großbauprojekte freizumachen, wie etwa für den geplanten Hafen von Granadilla. Das Projekt wurde von Gerichten gestoppt, weil ihm geschützte Seegraswiesen zum Opfer fallen würden. Während die kanarische Regierung jeden Zusammenhang mit dem Bauvorhaben rundweg abstreitet, sehen fast alle Kritiker gerade darin den Grund für das schnelle und heimliche Erarbeiten des umstrittenen Kataloges. Zusammenfassend wurde die Forderung laut, das Dokument gründlich zu überarbeiten, und zwar unter Einbeziehung der Fachleute sowie aktueller Daten. Denn die zugrundeligenden Studien über Populationen, Ökosysteme und somit Gefährdungsgrad verschiedener Spezies stammen weitgehend aus dem Jahr 2004 und sind somit veraltet. „El Día“ charakterisiert daher den neuen Artenschutzkatalog so: „Noch nicht einmal geboren und schon reif für die Rente“.
MADRID taz | Was tun, wenn der Artenschutz die Bauwut der Tourismusindustrie stört? Die konservative Regionalregierung der Kanarischen Inseln hat eine einfache Antwort gefunden: Sie will per Gesetz und gegen die Opposition von Wissenschaftlern und Umweltschützern den Artenschutzkatalog verkleinern.
Rund 5000 Demonstranten manifestieren sich gegen den neuen Artenschutzkatalog der CC
Unas 5.000 personas rechazan en la calle el nuevo catálogo propuesto por CC
EFE wurde von Sprechern der Organisatoren darüber informiert, dass etwa 5000 Menschen heute in der Hauptstadt von Gran Canaria "auf Grund der Bedrohung für die Umwelt" gegen den Antrag des neuen Kanarischen Artenschutzkataloges demonstriert haben, der von CC (Coalición Canaria) ausgearbeitet wurde und von der PP (Partido Popular) unterstützt wird.
Alberto Martin, Sprecher der "Bürgerinitiative zum Schutz der Biodiversität der Kanarischen Inseln" (Plataforma por la Biodiversidad Canaria) hat die Demo als "Erfolg" bezeichnet, in Anbetracht der erreichten Zahl an Teilnehmern.
Martin bestätigte, dass diese Kundgebung beweist, dass die Bürger die umweltfeindliche Politik der CC leid sind.
Der Artenschutzkatalog der vom Kanarischen Parlament verabschiedet werden soll, und gegen den sich zahlreiche Mitglieder der Gemeinschaft kanarischer Wissenschaftler ausgesprochen haben, "entspricht einer Vernichtung", an Stelle des Schutzes der endemischen Arten der Inseln, "um dadurch Bauprojekte wie den Handelshafen von Granadilla in Tenerife voranzutreiben", sagte Martin.
Ein grosses Transparent mit der Aufschrift "Für den Artenschutz, NEIN zum neuen Register" führte den Demonstrationsmarsch an, bei dem es auch andere Spruchbänder gab, mit Parolen wie "Berriel Feind der Kanaren", in Anspielung auf den Minister für Umweltschutz und Regionalpolitik der Kanarischen Regierung.
Auch war ein Pappkopf von Berriel zu sehen und eine leere Arche Noah, als Symbol der Zukunft des Archipels, "sofern mit dieser destruktiven Politik fortgefahren wird", erklärte Martin.
Die Bürgerinitiative wird von zahlreichen Vereinen und Organisationen unterstützt, von Biologen und Tierärzten. Sie wurde gebildet auf Grund des neuen, von der CC vorgelegten Artenschutzkataloges, sowie weiteren Initiativen anlässlich des Jahres der Biodiversität 2010.
Die Kanaren sind eines der Gebiete mit der weltweit groessten Artenvielfalt, weshalb es notwendig ist daran zu arbeiten und Vorschläge zu machen, um den Verlust bedrohter Arten zu verhindern, was nach Ansicht von Martin "sehr besorgniserregend" ist.
Der Demonstrationsmarsch begann um die Mittagszeit im San Telmo Park und endete vor dem Regierungsgebäude der Kanarischen Regierung mit musikalischen Darbietungen, die bis in die frühen Nachmittagsstunden dauerten, u.a. mit Unterhaltung von Künstlern wie Aristides Moreno, Yeray Rodriguez und Gen Renegados.
Ich kann dir ganz gut nachfühlen das du frustriert bist, das sich anscheinend keiner darum kümmert das die Insel vor die Hunde geht. Zumindest was die Natur betrifft.
Wundern tue ich mich schon lange nicht mehr darüber. Die Gier nach noch mehr Kohle steht inzwischen über allen anderen Interessen. Schön, das ist ist jetzt wirklich keine neue Sache. Ist eigentlich überall auf der Welt zu beobachten. Mich persönlich interessiert diese Geschichte durchaus, wie aber sehr viele bekomme ich meinen Hintern nicht mehr so richtig hoch um dagegen an zu gehen. Ich glaube das es da sehr viele ähnlich geht wie mir. Ist traurig, stimmt schon!
Zudem erscheinen mir die Kanaren auf politischer Ebene wie ein kleiner Bananenstaat. Korrupt bis ins Mark. Wen kümmert schon ein paar lausige Meeresschildkröten oder ein paar abgetakelte Drachenbäume wenn es um Geld und Macht geht. Also ehrlich....
Ich denke da u. a. an das Herzchen von Bürgermeister in Mogan. Geht in Knast wegen Korruption im Amt, wird wiedergewählt und kann nahtlos da weitermachen wo er vorher aufgehört hat.
Das in ein paar Jahren kein halbwegs "vernünftiger" Touri auf die Insel kommen will braucht keinem mehr zu wundern. Qualitätstouristen wollen "sie". Ja genau! Wer`s glaubt. Mit Delfinbecken und Golfplätzen: aber sicher. An Ballermänner wird es nicht fehlen, aber das wird es mittelfristig auch sein. Und großes Heulen und Wehklagen wird (wieder mal) losbrechen.....
Renata, ich wünsche dir viel Kraft!! (keine Ironie!!)
Hasta Luego
Vilaflor
(
gelöscht
)
Beiträge:
17.05.2010 18:21
#7 RE: Schutz der Fauna und Flora der Kanarischen Inseln
ZitatTraurig, dass sich hier anscheinend niemand fuer der Erhalt der kanarischen Fauna und Flora interessiert
Es stimmt nicht, aber es ist leider nur eine Minderheit. Das ist aber ganz normal! Wer die Insel nur als Pauschalo kennengelernt hat, der weiss nichts von kanarischer FAUNA und FLORA!
Der kennt meist nur den Pool und die Flora und Fauna von Thomas Cook, TUI, Alltours oder Rewe Touristik.
Zitat Ohne meinen ALLTOURS sage ich gar nichts!
..... und das sind halt die ALLERMEISTEN.
Man brauch andere Gäste! Das hat man auf MALLE schon realisiert.
Nicht verzagen, in diesem Sommer werden so wenig Touristen ankommen, dass sie sich vielleicht überlegen, was langfristig wichtig ist.
Der schwerste Schlag gegen den Naturschutz auf den Kanaren. So bezeichnen Umweltschützer den neuen Katalog geschützter Arten, den das kanarische Parlament vorgestern gegen die Stimmen der Opposition verabschiedete. 10 gefährdete Arten wurden neu aufgenommen, 122 blieben im Katalog enthalten, aber sage und schreibe 226 Arten wurden herausgenommen, sind also nicht mehr geschützt. Die Naturschützer sind entsetzt. Besonders geschützt wird im neuen Katalog der rote Milan, den es seit 40 Jahren auf der Inselgruppe gar nicht mehr gibt. Herausgenommen aus dem Katalog der geschützten Arten wurden die „Sebadales“, Unterwasserwiesen, eine wichtige Nahrungsquelle für Algen und Fische. Große Sebadales liegen vor der Küste der Nachbarinsel Teneriffa bei Granadilla. Dort soll ein großer Hafen entstehen. Bisher waren die geschützten Seewiesen ein Hindernis, jetzt nicht mehr.
Nun ist es geschehen. Wie nicht anders erwartet, wurde in der Parlamentssitzung der Regierung der Kanarischen Inseln am 19. Mai 2010 das neue Gesetz des Artenschutzkataloges der Kanaren verabschiedet. Heute ist der "Internationale Tag der Biodiversitaet 2010". Welch ein Hohn! Wo sind sie alle, die uns helfen koennten und sollten gegen dieses Gesetz auf der Basis der Korruption vorzugehen??? Countdown 2010, IUCN, WWF, Greenpeace... Dank Internet habe ich eine Uebersetzung ins Deutsche gefunden, mit Detailles aus dem Jahre 2003 bezueglich dem geplanten Handelshafen in Granadilla, Teneriffa. Die Situation bzgl. der Zerstoerung der Fauna und Flora dort ist heute praktisch gleich. Dieses Makroprojekt war und ist die Basis fuer die Ausarbeitung des neuen Gesetzes mit der Artenschutzliste nach der jetzigen Einstufung. Wie allgemein bekannt, wurde durch einen Baustopp die Verwirklichung dieser Umweltzerstoerung voruebergehend gerichtlich gestoppt. Nun aber kann gebaut werden, denn das "oeffentliche Interesse" an dem besagten Handelshafen praedominiert das Interesse an dem Schutz des Oekosystems laut der neu erfundenen Einstufung "von der Bedeutung fuer die Kanaren". Alles Getier oder Gestruepp was irgendwelchen derzeitigen oder zukuenftigen Bauprojekten im Weg steht, liegt, sitzt oder schwimmt kann jetzt legal ausgerottet werden. Da haben sie mal wieder geniale Arbeit geleistet, die korrupten Politiker der Kanarischen Regierungsparteien Coalición Canaria und Partido Popular. Die negativen Auswirkungen des neuen Artenschutzkatalog-Gesetzes werden sich auf allen Inseln zeigen, auch wenn hier nur von Teneriffa die Rede ist. In diesem Sinne: Packen wir es an. Es gibt noch viel zu tun!
Viiiel Werbung wird in letzter Zeit gemacht mit sehr interessanten Wahlplakaten. 'Eine saubere Insel wollen wir', 'eine grüne Insel wollen wir', eine 'Isla sostenible...'. Die Politiker sind sich einig: nur mit ökologischen Slogans kann man die Wähler heute gewinnen. Unter der Führung und vor allem der Förderung der Europäischen Gemeinschaft werden dementsprechend allerhand Projekte zum Schutz der Waale, der Schildkröten, der Seegraswiesen und der Umwelt im allgemeinen eingeleitet und durch Schutzgebiete ergänzt. Viel wird geredet von diesen Naturschutzgebieten, die mehr als 40 % der Fläche der Insel ausmachen.
Gleichzeitig werden aber Aufträge verteilt für eine endlose Zahl von Bauwerken, der Löwe Bauindustrie will seinen Hunger stillen. Auch Golfplätze bis direkt an die Küste, Sporthäfen in jeder grösseren Küstensiedlung und drei neue Häfen sind dabei. Einer soll in Garachico gebaut werden, einer in Playa de San Juan und einer vor dem Industriegebiet von Granadilla in der Nähe von El Medano. Zurecht bemängeln die Umweltorganisationen weiterhin Raubbau an der Natur. Ein charakteristisches Beispiel für die Vorgehensweisen und vor allem für die tatsächlichen Werte der Naturschutzgebiete kann vielleicht mit Hilfe eines sehr aktuellen und heftig diskutierten Projektes gegeben werden.
Granadilla Der Hafen selber soll auf einer Breite von etwa 4,5 km und einer Tiefe von 1,8 km bis in eine Meerestiefe von 200 m gebaut werden. Dabei soll ein Grossteil der Ladefläche dem Meer abgerungen werden. Diese Grösse erfordert ein Volumen von 750.000 m3 Blockmaterial für die Molen und 21.000.000 m3 Füllmaterial!!!!!!!!! Bei Studien dieser Grössenordnung muss nach europäischem Recht eine UVP eine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht werden.
Im nördlichen Bereich des geplanten Hafenbeckens gibt es eine Seegraswiese, die bis jetzt nicht in die Europäische Schutzzone mit aufgenommen wurde, da sie nicht bekannt war. Man sollte in Betracht ziehen, das diese Ökosysteme hauptsächlichen Primärproduzenten dieses Meeres sind.
Die in der direkten Einflusszone des Hafens befindlichen Seegraswiesen des LIC ES 7020116 (Gebiet gemeinschaftlichen Interesses wird später zu Schutzgebiet für bestimmtes Biotop) sind für viele der für die Fischerei wichtigen Fischarten Ruhe, Reproduktions und Nahrungszonen. Ausserdem spielen sie eine wichtige Rolle in der Stabilisierung der Küstensedimente, in der Konservierung der chemisch-physikalischen Charakteristiken der Wassersäule und beherbergen einen grossen Ateil an Epiphyten. Deswegen glauben wir, dass man die Sicherheit der LIC garantieren muss. Vier geschützte Arten werden ausserdem in Mitleidenschaft gezogen: Cymodosea nodosa, Cystoseira abies-marina, Sargassum filipendula und Sargassum vulgare
-------Äusserungen des obersten Zoologen auf Bitte des Umweltministeriums Der Hafen würde die angrenzenden Ökosysteme in ausserordentlichem Masse beeinflussen. Nicht nur die Vernichtung der Seegraswiesen in der Schutzzone, sondern auch die der Algengemeinschaften in der gesamten Umgebung sind zu befürchten. Ausserdem belegt der Hafen selbst bereits einen breiten Küstenstreifen, in dem sich ebenfalls eine grosse Seegraswiese befindet und, abgesehen vom Bau selber, würde das Aussbaggern von jährlich etwa 25.000 m3 Feinsedimenten zusätzlich für eine Belastung der Umgebung sorgen.
----------Weiterer Zoologe der Uni und Sedimentbodenspezialist: Sowohl wegen der Lage in einer sehr empfindlichen Zone von grossem biologischen Wert als auch wegen seiner gigantischen Grösse steht bereits von Vorneherein fest dass sich hier irreversible Schäden der benthischen Ökosysteme einstellen werden, nicht nur in den angrenzenden Gewässern, sondern in der ganzen Zone, da die Strömungsverhältnisse und die Sedimentationsdynamik gestört werden. Selbst dünne Schichten von Feinsedimenten würden wegen der fehlenden durchlüftung der Bodenbereiche zum Verschwinden der Seegräser führen. Die Folge wäre eine sehr starke Verarmung des Systems sowohl an Arten als auch an Biomasse. Unsere Küsten sind kurz, vielfach verändert durch grosse Bauprojekte, vor allem im Osten und Südwesten der Insel. Ausserdem besitzt Teneriffa bereits einen grossen internationalen Hfen der vielleicht besser ausgebaut werden sollte, wenn es denn nötig wäre. Im weiteren Verlauf nennt er einige Arten aus dem Artenschutzkatalog, eine sogar endemisch in der Zone des geplanten Hafens.
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Kanaren sind ein riesiges Naturschutzgebiet was geschützt werden muss
LAS PALMAS / (26.11.2010): Es ist an der Zeit, dass die Kanarische Regierung endlich einen Planung zur Verwaltung iher Naturschutzgebiete aufstellt. Vor allem geht es um den Schutz vom aussterben bedrohter Arten.
Auf dem kanarischen Archipel gibt es über 40 Prozent Gebiete, die irgendeinem Schutz unterliegen. Das heißt es gibt ca. 146 Naturschutzgebiete. Was jedoch fehlt ist eine Strategie der Regierung zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Die endemische Flora- und Faunawelt sind ein großer Anziehungspunkt für Wissenschaftler und Forscher. In Anbetracht dessen, daß das Jahr 2010 von den Vereinten Nationen als internationales Jahr der Biodiversität ausgerufen wurde, müssen wir uns klar machen, das es Zeit zum Handeln ist. Denn laut Schätzungen geht man davon aus, das jährlich zwischen 20.000 bismehr als 50.000 Arten in der marinischen und terrestischen Welt verschwinden