Die weiße Schildlaus, auf Spanisch Cochinilla, setzt sich auf den Blättern des Feigenkaktus fest. Dort lebt sie als Parasit vom Saft der Kakteen. Zerreibt man die weiße klebrige Masse, wird sie karminrot, der einzige natürliche Farbstoff von Tieren. Früher war er ein wichtiger Farbstoff, und man fand die Laus auch in Gummibärchen, Tortengüssen oder im Campari. Heute wird sie noch für Naturkosmetika und Textilien verwendet. Kultiviert wurde die Laus hauptsächlich auf Lanzarote. Inzwischen werden lediglich noch 200 Hektar angebaut, denn die Laus wird immer mehr von billigeren Farbstoffen wie Rote Beete- und Paprika- Extrakten, synthetischen Farbstoffen oder billigere Cochinilla aus Südamerika ersetzt, denn das Ablöffeln der Laus, wie es die Fachleute nennen, ist arbeitsintensiv und somit teuer. Aber nun kommt wieder Bewegung in den Markt der Läuse. 2 Firmen aus Dänemark und Deutschland haben insgesamt 19 Tonnen zum Preis von etwa 50 Euro pro Kilo bestellt.