Auto Einfuhr von DE nach GC

So, ich habe seit geraumer Zeit, mal wieder ein Auto aus Deutschland nach Gran Canaria importiert.

Da sich doch einige Abläufe gegenüber früheren Zeiten geändert haben, will ich mal kurz ein wenig von den gemachten Erfahrungen berichten.

Prinzipiell ist es kein Problem ein Fahrzeug hier einzuführen. Wichtig beim Kauf in De darauf zu achten,das das Fahrzeug die sog. COC-Papiere hat und wenn nicht, diese beim Hersteller anfragen. In der Regel dauert das max. 14 Tage, also bis das Auto in Gran Canaria angekommen ist, hat man auch schon diese Unterlagen.

Noch etwas, was nun wichtig geworden ist, wenn das Fahrzeug schon 5-6 Jahre und älter ist, darauf achten, das man einen Nachweis über den CO² Ausstoss des Autos hat. Dieser Wert ist jetzt Grundlage für die Berechnung der „Impuestos de Matriculacion“, diese Einführung einer gewissen Umweltsteuer ist das wirklich Neue. Also schon in Deutschland versuchen eine offizielle Bescheinigung vom Hersteller über den CO² Ausstoß zu bekommen, wenn man keinen Nachweis führen kann, wird bei der Berechnung der höchste Satz zu Grunde gelegt, was auch zu verschmerzen ist, denn im Gegensatz zu DE wird diese Steuer nur einmal erhoben, ist also keine jährlich wiederkehrende Steuer, aber ein paar hundert Euro kann es je nach Fahrzeug ausmachen.

Gut , daran hat sich in den letzten Jahren nichts geändert , sehr wichtig in De darauf zu achten , das man im Moment der Ausfuhr eine Zollabfertigung mit einem T2LF- Formular hat, so ein Formular kann einem ein Spediteur ausfüllen, der weiß in der Regel auch , welche Kennzahlen er wo im Formular einzusetzen hat. Wie man sein Fahrzeug dann Verschifft und von wo, das steht auf einem anderen Papier.

Ich will jetzt auch nicht zu sehr ins Detail gehen, denn es gibt zig Varianten ob mit Container, Ro-Ro-Schiff oder mit der Fähre, ich kann eigentlich aus meiner Sicht nur empfehlen, das Fahrzeug in DE mit Zollkennzeichen zu versehen und dann auf dem direkten Weg per Containerauf die Insel zu bringen. Ich betone , das alles was ich hier schreibe, sich auf eine definitive Einfuhr eines Fahrzeugs bezieht.

Nun gut, ist das Fahrzeug im Hafen von Las Palmas angekommen. Geht man mit seinem T2LF-Papier zu einem Zollagenten und läßt die Einfuhrpapiere ausfertigen, hab mich etwas gewundert, gegenüber früher ist das etwas teuerer geworden so um die 200 euro Gebühren für den Agenten, ich hab das auch schon mal selber gemacht, aber das ist wirklich lästig und der Zoll sieht es nicht gern. In diesem Moment wird auch die Einfuhrsteuer von 5% fällig bezogen auf den errechneten Wert des Fahrzeugs unter Zugrundelegung der aktuellen Liste gemäß B.O.E. plus den Wert des Transportes.

Wenn man diese Steuer bezahlt hat, kann man den Hafen verlassen.

Nun ist der nächste Schritt sein Fahrzeug beim ITV , dem hiesigen TüV vorzuführen und spanische Technische Papiere zu bekommen. Das ist absolut kein Problem, wenn man nun die COC-Papiere hat, dazu noch die Unterlagen, die man zum Zollkennzeichen vom deutschen Verkehrsamt bekommen hat , wenn man nun noch ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung kommt hat man die Papiere „Tarjeta de Inspeccion Technica de Vehiculos“ in drei Tagen.

Mit den Papieren vom ITV geht es nun zur Gemeinde, bzw ins Büro der Valora in der Gemeinde, in der man gemeldet ist, was heißen soll, das man bei der Valora auch nach dem „Certficado de Empadronamiento individual“ gefragt wird , ach ja, wenn man sich auf den Weg zu Behörden macht, ist es immer ratsam eine Anzahl von Fotokopien seines Passes , der Nie bzw des Residenz-Wisches dabei zu haben. Ok bei der Valora zahlt man die Autosteuer für ein Jahr. Das ist alles recht einfach.
Nun wird es etwas schwieriger, denn nun geht es nach Las Palmas; zu erst zur Hacienda, nicht mehr ins Hauptgebäude neben den Edificio Multiple nein , die sind jetzt ausgelagert in der Calle Louis Doreste , also etwa 500 m weiter Richtung Hafen.
Bei der Hacienda wird nun die schon zuvor angesprochene Steuer „ Impuestos de Matriculacion“ fällig. Der Knabe am Schalter 32 ist nicht so leicht zu verstehen, Lust zu arbeiten hat er offensichtlich auch nicht so übermäßig viel und er liebt Musik, denn ein kleines Radio auf seinem Schreibtisch dudelt auch die ganze Zeit. Auf alle Fälle wird er etwas davon erzählen, das man die Steuer per Internet zu zahlen hätte. Das ist zwar richtig und möglich, aber nicht jeder hat Internet und Onlinebanking, also man kann von diesem Knaben auch ein Papier bekommen mit den Bank- bzw. Einzahlungsdaten und dann auf jeder x-beliebigen Bank die entsprechende Überweisung vornehmen. Anschließend mit dem Einzahlungsbeleg wieder zur Hacienda und dem besagten Schalter32 mit seinem Musikfetischisten und man bekommt nun endlich auch die Bescheinigung der Hacienda

Jetzt sind alle Papiere beisammen, um zum Trafico zu gehen, Die „ Jefatura del Trafico“ ist neben dem Edificio Multiple und dem Hauptgebäude der Hacienda. An der Information das Papier zur Primero Matriculacion de Coche abholen, das Papier ausfüllen, zur Kasse schreiten und 90 euro zahlen , ist auch teurer geworden und Nummer entgegennehmen... warten das man drankommt und alle Papiere am Schalter vorlegen. Sorry, vorher sollte man natürlich wieder von allem Fotokopien gemacht haben( Einzahlungsbeleg Valora, Hacienda,Einfuhrbescheinigung,Pass, Nie,Unterlagen vom deutschen Verkehrsamt.....) sollte eine fehlen, macht der Beamte vom Trafico wohl eine Kopie, aber es stimmt ihn muffig, ja und dann ..... hat man glück bekommt man seine Kennzeichen Nummer gleich , sonst muß man bis zum nächsten Tag warten.
Aber damit ist das Auto zugelassen, jetzt fährt man noch zu einem Betrieb und läßt sich Nummernschilder machen und sucht sich eine Versicherung , denn auch die braucht man ja logischer Weise.

Genug geschrieben, ich hoffe, ich konnte mit diesem Bericht dem einen oder anderen ein wenig helfen.

Lg
Charly_gc

[ Editiert von charly_gc am 11.07.10 18:47 ]