Traurige Zahlen aus der Arbeitslosenstatistik auf den Kanaren
LAS PALMAS / (29.11.2010): Drei Jahre schon dauert die Wirtschaftskrise an, die die ganze Welt, Spanien allgemein und die Kanarischen Inseln konkret in ihren Grundfesten erschüttert. Und es scheint nicht besser zu werden, eher schlechter. Das Europäische Statistikinstitut Eurostat veröffentlichte Ende Oktober die europäischen Arbeitslosenquoten des Jahres 2009. Aus den Studien geht hervor, dass die Kanarischen Inseln mit einer Arbeitslosigkeit von 26,2% nicht nur die höchste Rate Spaniens sondern auch die zweithöchste der ganzen Europäischen Union verzeichnete. Nur Réunion mit 27,1% stand noch schlechter da. Die ebenfalls Ende Oktober vom Spanischen Statistikinstitut veröffentlichte Arbeitslosenquote für das dritte Jahresviertel 2010 beläuft sich auf den Kanaren derzeit sogar auf 28,67%.
Vor der Rezession beendeten jährlich um die tausend kanarische Unternehmen ihre Tätigkeit, doch allein zwischen Januar und August diesen Jahres zählte die Sozialversicherung bereits 1.444 Firmen, die ihre Türen dicht machen mussten. Damit wurde die Summe des ganzen letzten Jahres bereits vier Monate vor Jahreswechsel erreicht.
Dies erklärt auch, warum innerhalb der Neu-Einstellung von Arbeitslosen die Verwaltung führend ist. Die für das dritte Jahresviertel geführte Umfrage der arbeitenden Bevölkerung EPA ergab, dass innerhalb dieses Zeitraumes 13.000 Menschen von öffentlichen Institutionen und nur 1.300 von privaten Firmen angestellt wurden.
Die Dauer der Krise führt zum Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit und damit einhergehend auch zum Anstieg der unbeschäftigten Menschen ohne staatliche Unterstützung. Laut Daten des Arbeitsministeriums erhielten 30% der im September auf den Kanaren als arbeitslos gemeldeten Personen kein Geld vom Staat. In Zahlen: von 259.751 beim Arbeitsamt Eingetragenen bekamen 78.659 keine staatliche Geldhilfe. Allerdings wurden die Kanaren von anderen spanischen Autonomieregionen übertroffen – Melilla führte die Liste mit 55% an. Doch selbst diejenigen, die Unterstützung beziehen, bekommen mit durchschnittlich 769 Euro pro Monat in ganz Spanien am zweitwenigsten.
Obwohl die Kanarischen Inseln die Autonomieregion mit der höchsten Arbeitslosenquote sind, stehen die Kanaren laut Katalog für schwer besetzbare Stellen CODC gleichzeitig an erster Stelle der Liste unbesetzter Arbeitsplätze. Es fehlt insbesondere an Ärzten, Ingenieuren aller Fachrichtungen, Forstmeistern und Logopäden.
Wirklich erschreckend! Trotz der dramatischen Zahlen freue ich mich immer von Leuten zu erfahren, die mit ausgezeichneter Arbeit und guten, ehrlichen Geschäftsmodellen erfolgreich sind.
Wenn es denn leider auch die Minderheit ist - hoffen wir gemeinsam auf Besserung.
Mein damaliger Chef sagte immer: "Denken Sie nicht in Problemen, sondern in Lösungen"