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Dieses Thema hat 4 Antworten
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-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

04.12.2010 18:31
RE: Kommentar zu den spanischen Fluglotsenstreik Antworten


Gastkommentar:
Götz Middeldorf Chef der Duisburger Lokalredaktion der Neuen Rhein/Neuen Ruhr Zeitung.

Sa, 04/12/2010 - 12:24

In Deutschland ist man entsetzt über die Aktion der spanischen Fluglotsen. Auf diese Art und Weise reiten die AENA-Mitarbeiter ihr Land weiter in die Krise. Als Gerwerkschaftsmitglied und einst aktives Betriebsratsmitglied habe ich mich stets für Arbeitnehmer und ihre Rechte eingesetzt - und tue dies auch heute noch.

Mich und viele andere Deutsche nervt allerdings, dass man gerade in den südeuropäischen Ländern wie Griechenland und Spanien nicht erkennen will, dass Europa die Krise nur meistern kann, wenn man gemeinsam versucht, die Karre aus dem Dreck zu ziehen und auch persönliche Konsequenzen hinnehmen muss. Auch ich habe keine Lust bis 67 zu arbeiten, aber es führt kein Weg daran vorbei. Ich bin entsetzt, wie man sich in Spanien, Griechenland und auch Frankrich gegen notwendige soziale Einschnitte wehrt. Damit wird nicht nur Spanien weiter hinabgezogen - sondern ganz Europa.

Als überzeugter Freund, ja sogar Fan von Spanien hoffe ich nur, dass die vielen hunderttausend an den Flughäfen gestrandete Spanier nun endlich bemerken, dass es mit ihrem Land so nicht mehr weitergehen kann - und sie nicht darauf setzen sollten, dass sie irgendwann unter den Rettungsschirm des restlichen Europas schlüpfen können, der wesentlich von den Deutschen finanziert wird, die versuchen, durch Fleiß, Mehrarbeit und deftige Einschnitte bei Lohn, Arbeitszeit und Sozialversicherungsbeiträgen ihr Land und damit auch die anderen Ländern Europas aus der Krise zu führen.

Vilaflor ( gelöscht )
Beiträge:

04.12.2010 22:35
#2 RE: Kommentar zu den spanischen Fluglotsenstreik Antworten

Ein Kommentar von "ANTIGUA" aus dem Lanzarote Forum:

Zitat
Der spanische Staat hat bewiesen, welche Gefahren von ihm ausgehen.
Ausnahmezustand, Militärrecht!
Aufhetzen von Fluggästen!

Die haben in ihrer Krise die Kontrolle völlig verloren.
Das wird alles noch schlimmer werden.
Bald werden sie das Streikrecht in Frage stellen und nur noch Schnellverfahren mit Strafandrohungen von 15 Jahren durchführen wollen.

Das sind die Machthaber in alter FRANCO Tradition.
Nach AUSSEN tun sie so, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten, aber im INNEREN wird in KRISEN nach der Tradition der Franco Militärjunta gehandelt.

Ich erinnere mich noch daran, wie der spanische Innenminister den damaligen Innenminister der BRD wegen dessen Einstellung zum größten Friedhof im Nordatlantik - er liegt wischen Afrika und den Canarias - schulmeisterte.

Damals hatte man angeblich noch ein Wirtschaftswachstum von mehr als 5%.
Das war aber nur eine "spanische Melonen Superblase, wie sich jetzt zeigt.

Jugendarbeitslosigkeit: Rekord in Europa!
Chancen für junge Arbeitnehmer: Gleich NULL!
Krisenmanagement der herrschenden Klasse: UNTER NULL!
Machen wir uns nichts vor!
Die korrupte Politikerklasse in Spanien ist den Herausforderungen der anstehenden Krise nicht gewachsen.
Das muss ALLE in Europa höchst besorgt machen!

Der gute Herr Zapatero könnte mit einer anständigen PENSION nach Lanzarote ziehen und "Nach mir die Sintflut" rufen.
Letzteres wid er aber nur insgeheim beim 2OO EUR Rioja machen.

Danach wird ein Ultrarechter die Regierung übernehmen und gleich mal prüfen lassen, welche Ausnahmezustände FRANCO so erfunden hat.
Möglicherweise können sich die Menschen auf El Hierro auch wieder auf jede MENGE Regimekritiker freuen.
Vorher wird der Flughafen aber geschlossen, damit alles wie früher ist.
ÜBRIGENS: Auf El Hierro will man schon derzeit auf "fluglotsenfreie Automatik" umstellen.
Fragt mal den Cabildopräsidenten.

.... und was soll man zu Herrn Rivero sagen?

Machen wir alle POLITIKER auf den Canarias zu Fluglotsen, damit sie das Arbeiten mal lernen.
Dabei könnte man aber nur zwei Stunden Schichten pro Tag realisieren, denn anderenfalls würden DIE vor den Kontrollschirmen kollabieren.

Alles Satire?

Nö, aber vielleicht wird auch das Lanzarote Forum wegen dieses Beitrages unter "Militärkontrolle" gestellt und ich werde mit einem internationalen Haftbefehl wegen "subversiver Tätigkeit" gesucht.

PECH gehabt, ich bin schon mit dem U-BOOT in der Nähe der Villa Winter zur Walbeobachtung gestartet.
Keine Ahnung, wann ich wieder "auftauche"!

-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

06.12.2010 10:05
#3 RE: Kommentar zu den spanischen Fluglotsenstreik Antworten

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Diskussionen nach dem Fluglotsenstreik in Spanien


MADRID / SPANIEN (06.12.2010): Mit ihrem wilden Streik haben sich die Fluglotsen eine Menge Kritik und Empörung eingehandelt. Dass es aber zu dieser Eskalation kam, ist zum großen Teil auch die Schuld der Regierung.

Was waren das für Szenen, die sich die vergangenen Tage auf Mallorca und in Spanien abgespielt haben: 90 Prozent der Fluglotsen meldeten sich krank, verließen ihre Arbeitsplätze und stürzten das Land in ein bisher nicht gekanntes Chaos. Hunderte Flüge fielen aus, rund 250.000 Passagiere saßen fest. Dann verhängt die Zentralregierung erstmals seit dem Ende der Franco-Diktatur den Alarmzustand und zwang die Lotsen mit Militär- und Polizeigewalt in die Knie. Für Weihnachten wurde gleich prophylaktisch ebenfalls ein Streikverbot verhängt.

Und warum das Ganze? Der Konflikt zwischen Regierung und Lotsen zieht sich schon seit Jahren hin und dreht sich vor allem um Löhne und Arbeitsbelastung. Die Lotsen sind Angestellte der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft Aena, die vom spanischen Verkehrsminister kontrolliert wird. Eigentlich arbeiten die Flugkontrolleure nach einem alten Tarifvertrag aus dem Jahr 1999. Dessen Grundgehalt von 140.000 Euro ist im Laufe der Jahre durch vereinbarte und bezahlte Überstunden auf rund 330.000 Euro pro Jahr angestiegen.


Verkehrsminister José Blanco ordnete dann im April dieses Jahres per Gesetz an, dass die Arbeitszeit der Lotsen von bislang 1200 Jahresarbeitsstunden auf 1670 zu steigen hat. Dies bedeutete, dass die Lotsen inklusive von Überstunden auf ein jährliches Gehalt von rund 200.000 Euro kämen, de facto eine Lohnkürzung um rund 50 Prozent. Das Fass zum Überlaufen brachte dann die Ankündigung der unter massivem Spardruck stehenden Regierung, die Berechnung der Arbeitsstunden zu verschärfen und die spanischen Flughäfen zu privatisieren. Das war zuviel. Letzteres stieß sogar bei eigenen Parteifreunden wie etwa Balearen-Regierungschef Francesc Antich auf wenig Verständnis.

Insgesamt also eine Menge zu schlucken für die Lotsen, die seit einiger Zeit mit Flughafenbetreiber Aena über Löhne, Arbeitsbedingungen und Vergünstigungen verhandeln. Bei all dem muss berücksichtigt werden, dass die spanischen Luftraumüberwacher nach wie vor zu den Spitzenverdienern ihrer Branche in Europa gehören und zudem über eine Macht verfügen, das ihresgleichen sucht. Immerhin schaffen sie es, allein durch die Androhung von Streik die Tourismusbranche eines ganzes Landes und auch im damit verbundenen Ausland regelmäßig in Angst und Schrecken zu versetzen.


„Privilegierte Schurken“ nannte sie denn auch zum Beispiel die „Süddeutsche Zeitung“. Diese zollte der spanischen Regierung „Anerkennung und Respekt für ihr rasches und energisches Handeln, mit dem sie dem wilden Streik ein Ende bereitete. Dieser Ausstand bewegte sich am Rande des zivilen Putsches.“

Bei all dem bleibt außer acht, dass die spanische Regierung, der Umfragewerte seit Wochen und Monaten im Keller sind, gerade im Verhältnis mit den Fluglotsen äußerst ungeschickt agiert und die seit Monaten sowieso übersensiblen Lotsen mit ihren eigenmächtigen Vorstößen vor den Kopf gestoßen hat.

Und auch wenn der kollektive spontane Ausstand unüberlegt und kontraproduktiv für die Sache der Lotsen war, trägt die Regierung Zapatero zumindest Mitschuld an der Eskalation. Wer den großen Hammer herausholen muss, um Streikende in die Knie zu zwingen,entlarvt sich ein Stück weit selbst.

-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

13.12.2010 12:39
#4 RE: Kommentar zu den spanischen Fluglotsenstreik Antworten


Fluglotsen

Mo, 13/12/2010 - 10:06

Vor zwei Wochen hatten die spanischen Fluglotsen mit einem illegalen Arbeitsausstand
den gesamten Luftverkehr in Spanien lahmgelegt.
Inzwischen werden die Schäden genauer ermittelt.

Bei einem Treffen zwischen dem kanarischen Ministerpräsidenten,
Paulino Rivero, und dem Präsidenten des Hotelverbandes, Fernando Fraile, bezifferte
letzterer den Schaden für den kanarischen Tourismus auf etwa 100 Millionen Euro. Der
Verband plant nun Klagen gegen die spanische Regierung und die Fluglotsen, damit der
entstandene Schaden von den Verursachern erstattet wird.

-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

16.12.2010 17:58
#5 RE: Kommentar zu den spanischen Fluglotsenstreik Antworten

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Spanisches Parlament genehmigt die Verlängerung des Alarmzustandes


MADRID / SPANIEN (16.12.2010): Das spanische Parlament ist heute dem Antrag der sozialistischen Regierung Zapatero gefolgt und da die Verlängerung des Alarmzustandes bis zum 15. Januar genehmigt.

Das Kabinett hatte sich schon am Dienstag dieser Woche auf die Verlängerung verständigt. Nun sind Streiks der Flulotsen über die Weihnachtstage ausgeschlossen. Wer der gegen verstößt, riskiert harte Strafen, denn in diesem Fall kommt Militärrecht zur Anwendung.

Vom 3. auf den 4. Dezember hatten die Lotsen mit einem wilden Streik den Luftverkehr in ganz Spanien für rund 20 Stunden lahmgelegt und auch den Flugbetrieb in anderen Teilen Europas beeinträchtigt. Der Ausstand traf fast 700.000 Passagiere und verursachte Einbußen, die auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt werden.

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