GRAN CANARIA / SPANIEN (17.01.2011): Die Unwetter der letzten Monate und die ungewöhnlich hohen Temperaturen im letzten Dezember lassen immer mehr Menschen auf den Kanaren auch über den Klimawechsel nachdenken. Spätestens in Momenten von Hitzewellen oder Sturmfronten kommt es wieder – das Reizwort „Klimawandel”.
Auf den Kanaren wurde erstmals eine Studie zu diesem Thema in Zusammenarbeit mit der kanarischen Agentur für nachhaltige Entwicklung und Klimawandel erarbeitet.
Klimawandel bedeutet aber nicht nur Wetterveränderungen und -extreme, sondern viel subtiler und unauffälliger ändert sich auch die Fauna und Flora eines Landstrichs. Ökosysteme verschieben und wandeln sich. Erste Erkenntnisse der Forschung gehen von einer Verminderung des Niederschlags und einem Ansteigen der Temperaturen aus. Auch regelrechte Hitzeperioden sollen häufiger vorkommen und vor allem auch länger andauern. Dies wird sich direkt auf die Lorbeer- und Pinienwälder des Archipels auswirken. Vor allem die waldreichen Gegenden der Provinz Teneriffa werden davon betroffen sein. Lorbeerhaine in den mittleren Höhenlagen oder in den wasserreichen Barrancos und Feuchtgebieten rund um Quellen werden zurückgehen.
In den Pinienwäldern hingegen wird sich die Waldbrandgefahr, vor allem in den Sommermonaten, erhöhen. Strauchartige, wie Wolfsmilchgewächse und Kakteenarten hingegen, werden sich sehr wohl fühlen und weiter ausbreiten. Allerdings auf Kosten der bis dorthin vorherrschenden Vegetation. Aber nicht nur die heimischen Pflanzen erfahren den Wandel am eigenen „Leib“.
Hinzu kommt nämlich die Ausbreitung von Exemplaren, die bislang auf den Kanaren noch gar nicht vorkommen und aufgrund der veränderten Bedingungen plötzlich optimale Bedingungen vorfinden. Schon entdeckten die kanarischen Wissenschaftler auf den verschiedenen Inseln rund 30 Pflanzenspezies, die bis dato nicht auf dem Archipel heimisch waren. Manche Samen, die zum Beispiel mit den Afrikawinden auf kanarischen Boden fallen, gedeihen plötzlich wunderbar.