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-joschy- Offline



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25.06.2011 08:52
RE: Doktorarbeit über das Walsterben Antworten

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Doktorarbeit über Walsterben


LAS PALMAS / KANAREN / SPANIEN (25.06.2011): Bereits 2005 beendete die 28-jährige Yara Bernaldo de Quirós Miralda ihre Ausbildung als Biologin an der Universität Navarra. Den Wohnsitz hat die Festlandspanierin seit 15 Jahren auf Fuerteventura. Deshalb reichte sie ihre Doktorarbeit in diesem Jahr an der Universität Las Palmas de Gran Canaria ein und wurde anerkannt.

Ihr Thema war ein heikles, das unter Umweltschützern und Inselbewohnern bereits für viel Diskussionsstoff sorgte. Die Biologin untersuchte, ob das Stranden so vieler Wale und Delfine an den Kanarischen Küsten in den Jahren 2002 und 2004 tatsächlich auf Militäraktionen zurückzuführen ist. Sie sah dies in ihrem Fazit höchst wahrscheinlich an und bestätigte damit eine These, die auch andere Wissenschaftler weltweit favorisieren.

Zu Beginn des Jahrtausendwechsels fanden im Atlantik vor dem Archipel zwei große Manöver der NATO statt. Die Operationen „Neotapon“ und „Majestic Eagle“ standen damals in der öffentlichen Kritik. Innerhalb von 48 Stunden nach den Manövern tauchten an verschiedenen Küstenabschnitten der Kanaren unnatürlich viele verendete Wale und Delfine auf.

Die frischgebackene Doktorin untersuchte zwischen 2006 und 2010 insgesamt 93 Kadaver von Meeressäugern aus 18 verschiedenen Spezies. Sie stellte dabei fest, dass viele Tiere eine Art Gasembolie aufwiesen, die der menschlichen Taucherkrankheit sehr ähnlich ist. Bei der sogenannten Dekomprensionskrankheit taucht der Mensch zu schnell auf und verhindert so die Druckentlastung. Die Folge können die Bildungen von Inert-Gasblasen, meist aus Stickstoff, oder embolische Verschlüsse nach einem Lungenriss sein. Diese Symptome zeigten sich auch bei vielen Meeressäugern, die am Strand gefunden wurden. Das heißt, die Tiere wurden wahrscheinlich erschreckt und haben darauf mit einem unnatürlichen Verhalten reagiert. Vermutlich sind sie zu schnell aufgetaucht und haben dabei ihre inneren Organe geschädigt. Im Zuge ihrer Forschungen entwickelte die Biologin ein Schnellverfahren, mit dem eine Gasembolie als Todesursache schon am Fundort festgestellt werden kann.

Während der Manöver wurde mit starken Sonarwellen gearbeitet. Diese Wellen desorientieren und stören die Meeressäuger so sehr, dass sie eine blitzartige Flucht einschlagen und dabei auch wider ihre natürlichen Instinkte handeln können. Deshalb bearbeitete die Doktorandin in ihrer Studie genau diese Gasentwicklung als Todesursache. Die Diskussionen, die damals stattfanden, haben zu einem Verbot von derartigen Militäraktionen rund um den Archipel geführt. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass immer mal wieder Kadaver von Meeressäugern angeschwemmt werden, aber das massive Auftauchen toter Wale und Delfine während der Manöver war ganz offensichtlich unnatürlich und alarmierend. Darauf weist auch die Tatsache hin, dass sich der Normalzustand nach den Aktionen schnell wieder einstellte.

Quelle> Kanarenexpress

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