Nun ist sie also da, die vielgepriesene „Verkehrsberuhigung“ auf der GC-500 in San Agustín. Vielgepriesen daher, weil die Stadtplaner sich allen Ernstes eine Belebung der Tourismuswirtschaft durch kürzere Wege versprechen. Dass die bisherige Schnellstraße für einige Touristen den gefahrlosen Weg zum Strand bislang erschwerte, ist unbestritten. Doch was hier für einen Betrag von über 2,6 Millionen Euro „hingepflastert“ wurde, grenzt schon an groben Unfug.
Schlecht verlegtes Kopfsteinpflaster wechselt sich mit einer Asphaltdecke ab. Zahlreiche Fußgängerüberwege, die wie man es auf Gran Canaria kennt, relativ wenig Beachtung durch einheimische Autofahrer, noch durch Touristen erfahren, bieten den Unmengen an Urlaubern nun eine Verkürzung der Wegstrecke Richtung Strand von rund 200 Metern. Aber da war doch noch was…? Oh ja, ich erinnere mich. Die meisten touristischen Anlagen des in die Jahre gekommenen Örtchens liegen ja ohnehin in direkter Nähe des Strandes.
Genauso in der Nähe des Strandes, um genau zu sein auf dem öffentlichen Parkplatz am Hotel IFA Beach, auf der Rückseite des Restaurants El Capitan, befindet sich eine öffentliche Toilette. Na ja, zumindest das, was davon übrig ist. Seit Oktober des vergangenen Jahres ist diese Toilette nun schon außer Betrieb. Nun sind an diesem Strandabschnitt ohnehin schon sträflich wenig Toiletten vorhanden, was erahnen lässt, wo denn nun die „Reste“ der Strandbesucher „entsorgt“ werden. Da kann man nur hoffen, dass einem beim Bad im Meer nichts entgegenschwimmt. Der Ekelfaktor würde schon reichen, wenn diese defekte Toilette nicht noch einen ernsteren Aspekt mit sich bringt – einen drohenden Verlust der sogenannten „Blauen Flagge“.
Die „Blaue Flagge“ ist eine Öko-Kennzeichnung, die jedes Jahr an Strände und Marinas vergeben wird, an denen in der vorangegangenen Saison ein konstant hoher Standard der Badewasserqualität und der Serviceeinrichtungen – und dazu zählen ebenso Toiletten in ausreichender Anzahl -eingehalten wurde. Die „Blaue Flagge“ wird von einer unabhängigen Institution namens Foundation for Environmental Education an Strände in mehr als 30 Ländern in Europa, Südafrika, Neuseeland, Kanada und der Karibik vergeben.
Die Auszeichnung mit dieser Flagge erfordert nicht nur die Erfüllung genau festgelegter Kriterien für die Wasserqualität, es müssen auch strenge Sicherheitsstandards, Serviceleistungen und andere Umweltauflagen, welche die umliegende Natur betreffen, eingehalten werden. Die „Blaue Flagge“ wird daher oft als Aushängeschild bestimmter touristischer Regionen verwendet. Wird ein Strandgebiet mit der Flagge ausgezeichnet, weist das auf einen sehr hohen Standard der Sauberkeit des Meerwassers und der umliegenden Natur hin. Also ein klares Plus für die touristische Verwertung eines Urlaubsgebietes.
Leider blieben alle Anfragen bei der Herstellerfirma bezüglich der Reparaturkosten für diese Toilette „aus datenschutzrechtlichen Gründen“ unbeantwortet. Als Laie kann ich nicht beurteilen, was eine solche Reparatur kosten könnte – wahrscheinlich aber weniger, als die (gefühlt) hunderte Sitzbänke, die an der neuen verkehrsberuhigten Straße installiert wurden.
Übrigens, mehrfach täglich fahre ich diese Straße. Ich habe noch nie auch nur einen Menschen dort sitzen sehen. Wozu auch, die Autos kann man auch, aufgrund der hohen Abrollgeräusche auf dem Kopfsteinpflaster, aus sicherer Entfernung zählen und sonst gibt’s da ja nun nicht wirklich viel zu sehen.
die verkehrsberuhigung finde ich super wir haben jetzt kaum noch autolärm und abgase und es entwickelt sich eine echte flaniermeile was ein gegensatz dazu ist wie vorher wo man immer das gefühl hatte neben einer autobahn langzulaufen.
[ Editiert von Administrator -Admin- am 08.06.12 14:00 ]
Ich muss auch sagen das mir die neue GC500 an der Stelle gut gefällt. Das wurde wirklich schön angelegt. Mit dem Kopfsteinpflaster müssen die Spanier aber scheinbar wirklich noch ein bisserl üben, das hat man schon besser gesehen, aber wo wird in Spanien auch schon mal Kopfsteinpflaster verlegt. Ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. An dem Punkt wurde auch in meinem Augen in eine echte Aufwertung investiert, das passt schon. Die Toilette wird sicher auch noch gemacht werden. Vale!
@wannadu bitte lies , bevor du dich solcher wortwahl bedienst und den "einsteller" dieser nachrichten damit angreifst, doch bitte zu erst die unterschrift, die sich am ende des artikels befindet. Hier im Forum stellt Joschy freundlicherweise jeden Tag die Nachrichten ein, aber damit ist er nicht automatisch verantwortlich für deren Inhalt.
was deine sichtweise der dinge angeht....das ist deine sache und ich kommentiere sie nicht.
Ich bin die Tage mal darüber gerumpelt - im Schritttempo hinter anderen Autos. Das Kopfsteinpflaster ist saumässig verlegt und es wird wohl nicht lange dauern, bis die ersten Löcher da sind.
Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Opa .... nicht so heulend und schreiend wie sein Beifahrer ....
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Verkehrsberuhigung San Agustín – Wieder Ärger mit dem Kopfsteinpflaster
Schon bei Baubeginn im März 2011 beschlich einen das Gefühl, dass die neue Verkehrsberuhigung zwischen dem Shoppingcenter und der Clinica Roca in San Agustín die Gemüter für einige Zeit erregen wird. Und so hat dieser Streckenabschnitt seit seiner Eröffnung im Juni 2012 immer wieder für Ärger und Diskussionen gesorgt.
Stein des Anstoßes war dabei immer wieder die Fahrbahndecke, die in zwei Teilbereichen mit Natursteinen belegt, für eine Beruhigung des Verkehrs sorgen sollte. Dieser Plan ging so weit auch auf. Kaum ist der Kopfsteinpflasterbelag in Sicht, veranlasst er den Großteil der Autofahrer extrem abzubremsen und ihre Fahrt im Schritttempo fortzusetzen. Anders jedoch die Linienbusse. Die erfahrenen Busfahrer haben erkannt, dass bei Beibehaltung des ursprünglichen Tempos das Rütteln, verursacht durch den unebenen Belag, innerhalb des Fahrzeugs deutlich geringer spürbar ist, als im Schneckentempo.
Leidtragende sind nicht nur die Anwohner, die durch die hohen Abrollgeräusche ihrer geplanten Beruhigung beraubt wurden, auch die Pflasterung ist diesen extremen Belastungen nicht gewachsen. Einzelne Steine lösen sich regelmäßig aus der Fahrbahn und können von den Bussen schon mal derart beschleunigt werden, dass sie zu unkalkulierbaren Geschossen werden. Und so wird seit Freigabe der Strecke in aller Regelmäßigkeit eine Fahrspur gesperrt, um die Schäden an dem Kopfsteinpflaster auszubessern.
Laut Angaben der Bauarbeiter sollen die aktuellen Arbeiten bis zum Freitag abgeschlossen sein, sodass die Spur in Fahrtrichtung Playa del Inglés ab dem Wochenende wieder befahrbar ist. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, wann wieder mit Sperrungen gerechnet werden muss.
Diese Maßnahmen lassen die veranschlagten Gesamtkosten für die Verkehrsberuhigung von rund 2,6 Millionen Euro in einem anderen Licht erscheinen. Wahrscheinlich sind die Reparaturarbeiten bis zum Jahre 2015 bereits im Voraus entrichtet worden.