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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Nachrichten, Neuigkeiten und sonstiges auf Gran Canaria
-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

13.11.2012 08:09
RE: 14. November 2012 – Generalstreik Antworten

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Beeinträchtigungen zu erwarten

Wir erinnern daran, dass für Mittwoch, den 14. November, ein Generalstreik in ganz Spanien angesetzt ist. Es empfiehlt sich daher, alle wichtigen Besorgungen auf Dienstag oder Donnerstag zu verlegen und Fahrten in Ballungszentren zu vermeiden, da Verkehrsbeeinträchtigungen aufgrund von Demonstrationen und Kundgebungen zu erwarten sind.

Das Besondere dieses Generalstreiks ist, dass nicht nur die Gewerkschaften dazu aufgerufen haben, sondern auch zahlreiche andere soziale Körperschaften, wie Studentenverbindungen, Agrarvereinigungen, Frauenorganisationen, usw.

Wie der Generalsekretär der UGT (Unión General de Trabajadores – Allgemeine Arbeitergewerkschaft), Gustavo Santana, mitteilte, richtet sich der Protest nicht nur gegen die Regierung und ihre Politik der Kürzungen, sondern auch gegen den Neokapitalismus.
Man fordere eine Reform des Arbeitsmarktes und Maßnahmen gegen den dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Außerdem rufe man zu einem Referendum auf, bei dem sich das gesamte Volk gegen die Politik der Regierung aussprechen könne, die das Land in eine Katastrophe führe.

-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

15.11.2012 08:03
#2 RE: 14. November 2012 – Generalstreik Antworten

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Auch "gute" Seite
Streik spart Strom


Das ein Streik, der das ganze Land betrifft auch „gute“ Seiten haben kann, zeigt die Tatsache, dass der Stromverbrauch im Vergleich mit dem Vortag um 15,5% zurück gegangen ist.

In einer Aussendung einer der Hauptgewerkschaften vom Vormittag des 14. Novembers, teilte diese den ausgezeichneten Verlauf des Streiks mit. Wegen der Abwesenheit der Arbeiter und Arbeiterinnen seien die spanischen Fabriken gezwungen, ihre Produktion einzustellen.

Im vorherigen Generalstreik am Donnerstag, den 29. März dieses Jahres, stand der Stromverbrauch um 8.00 Uhr auf 24.646 Megawatt, dies entsprach einem Rückgang von 27,66% gegenüber dem Bedarf an normalen Donnerstagen.

Ob man sich wirklich über den geringeren Stromverbrauch freuen darf, ist in diesem Fall wohl eher anzuzweifeln.

Beträchtlicher Schaden
Generalstreik kostet die Kanaren 100 Millionen Euro


Der Generalstreik am 14. November wird den Kanarischen Inseln Kosten von etwa 100 Millionen Euro verursachen, sofern man davon ausgeht, dass sich 50% der Arbeitnehmer daran beteiligen, schätzt der Sekretär der Vereinigung kanarischer Unternehmer (Confederación Canaria de Empresarios - CCE), José Cristóbal García.

„Man spricht zwar nur von politischem Protest, tatsächlich sind aber alle Sektoren davon betroffen“, sagte García, der mit dem gewählten Zeitpunkt des Streiks überhaupt nicht einverstanden ist, da dies bereits der zweite in diesem Jahr ist und dies Auswirkungen auf den Tourismus haben werde.

„Diesen Mittwoch sind 15.000 Ankünfte von Urlaubern vorgesehen und ich glaube nicht, daß man ihnen die gebührenden Dienstleistungen wird bieten können. Abgesehen vom Tourismussektor erinnere ich an die finanziellen Schäden für Unternehmer. Besonders unter den Auswirkungen leiden Kleinbetriebe, die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen“, so der Sekretär der CCE.

Der Streiktag wird auch direkten Einfluss auf die Lohntüten der Arbeitnehmer haben, da dies einen ungerechtfertigten Fehltag darstellt. Bei einem Bruttolohn von z.B. 1.000 Euro wird dieser Betrag durch die 30 Tage des Monats geteilt. Daraus ergibt sich, dass dem Streikenden am Monatsende 33 Euro brutto von der Gehaltsliste gestrichen werden.

-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

16.11.2012 08:13
#3 RE: 14. November 2012 – Generalstreik Antworten

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Geringe Beteiligung auf den Kanaren
Bilanz des Generalstreiks


Der Generalstreik vom 14. November 2012 ging auf den Kanarischen Inseln ohne größere Zwischenfälle über die Bühne.

Die Proteste richteten sich gegen die Sparpolitik der spanischen Regierung, die dem Land durch die EU – und hier stellvertretend und federführend natürlich Deutschland – diktiert wird.

Gewaltakte durch Demonstranten gab es hingegen in den Großstädten Madrid und Barcelona, wo Brände gelegt wurden und Polizisten mit Steinen beworfen wurden. Die Polizei ging in diesen Fällen mit Gummigeschoßen und Tränengas gegen die Aktivisten vor.

Das Innenministerium gab bekannt, daß landesweit 142 Personen verhaftet und 74 Personen verletzt wurden.

Von den Kanaren wurden weder Verhaftungen noch Verletzte gemeldet, obwohl es Zusammenstöße mit den Sicherheitskräften und Vandalenakte an Bankfilialen gab.

Spanienweit wurden 240 nationale und internationale Flüge gestrichen, betroffen waren auch Verbindungen von und nach Deutschland – genaue Zahlen sind uns derzeit nicht bekannt.

Innerhalb der iberischen Halbinsel wurden die Flugverbindungen auf 10% des normalen Flugplans reduziert, nach den Kanarischen Inseln, Ceuta und Melilla auf 50%, Langstreckenflüge auf 40% und Flüge nach Destinationen in der EU auf 20%. Insgesamt fanden 1.344 Flüge statt.

Laut Angaben der Flughafenbetriebsgesellschaft AENA wurden 8 internationale Flüge von und nach Gran Canaria gestrichen, BINTER reduzierte den interinsularen Flugplan auf 50%.

Besonders betroffen waren ankommende Urlauber, die kein Transfer gebucht hatten. Durch die komplette Einstellung des Linienbusverkehrs zum Flughafen, waren diese Personen gezwungen, ein Taxi zu ihrem Urlaubsort zu nehmen. Auf den Zu- und Abfahrtswegen zum Flughafen bildeten sich durch den Rückstau der Fahrzeuge lange Autokolonnen.

Die Gewerkschaften sprechen von einer massiven Beteiligung am Generalstreik. 9,2 Millionen hätten landesweit die Arbeit niedergelegt, dies wären 77% der zum Streik aufgerufenen Personen. Die Arbeitgebervereinigung hingegen bezifferte die Beteiligung mit etwas mehr als 12% - dieser Wert scheint aber auch nicht ganz korrekt zu sein, da er nur den geringeren Stromverbrauch ausdrückt.

Die Kanarischen Inseln verzeichneten insgesamt eine geringe Beteiligung am Generalstreik. Etwa 68% aller Arbeitnehmer gingen ihrer Beschäftigung wie auch immer nach.

Die Gewerkschaften behaupten, daß 99.893 der 629.263 Arbeitnehmer zum Mindestbetrieb von Dienstleistungen verpflichtet worden waren, die Beteiligung wäre sonst höher gewesen.

Die Regierung der Kanarischen Inseln geht von 30,80% aus, was in etwa den Tatsachen entsprechen dürfte.

Die geringe Zahl an Arbeitsniederlegungen auf den Kanarischen Inseln resultiert vermutlich daraus, daß bei einer Arbeitslosenrate von einem Drittel der arbeitsfähigen Bevölkerung, jeder Arbeitnehmer um seinen Arbeitsplatzes besorgt ist, was auch verständlich ist.

Es liegt nun an den Politikern, die notwendigen Schlüsse aus den Ereignissen des 14. Novembers zu ziehen.

Am 15. November erklärte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, man wolle weiterhin am harten Sparkurs festhalten. Die Arbeitnehmer hätten das Recht zu streiken, nun sei es aber an den Regierungen, das Richtige zu tun, nämlich harte Maßnahmen und Kürzungen anzuwenden.

-joschy- Offline



Beiträge: 3.944

17.11.2012 11:00
#4 RE: 14. November 2012 – Generalstreik Antworten

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85% Beteiligung?
Der Süden Gran Canarias - Streikfreie Zone?

Während die Gewerkschaften auf den Kanarischen Inseln von einer Beteiligungsrate von 85% der Arbeitnehmer sprechen, fragen wir uns, wie sich der Generalstreik auf das Tourismusgebiet Gran Canarias auswirkt. Im Tourismussektor soll es ja nach Angaben der Gewerkschaften eine Beteiligung von 70% geben.

Ehrlich gesagt, kann es sich dabei nur um eine maßlose und wahrheitswidrige Übertreibung handeln, denn bei 85% bzw. 70% müsste das normale Leben tatsächlich zum Erliegen kommen. Aber bitte, den Gewerkschaften sei auch ihr Erfolgserlebnis gegönnt, auch wenn sie es anscheinend selbst erfunden haben.

Aber ist hier im Süden der Insel überhaupt etwas zu bemerken oder geht der Generalstreik spurlos daran vorbei? Und vor allem, gibt es Beeinträchtigungen im Urlauberalltag?

Gegen Mittag geht in Playa del Inglés alles seinen normalen Lauf. Alle Geschäfte, Banken und Restaurants haben geöffnet, ebenso das Postamt. Wie es aussieht, verrichten die Arbeitnehmer auch ihre üblichen Tätigkeiten – bis auf die Busfahrer, denn hier wurde der Service auf 25% reduziert.

Auf der Avenida de Tirajana und der Avenida de Gran Canaria, sowie nahe dem Centro Comercial Tropical kann man Streikposten mit Gewerkschaftsfahnen und Schildern sehen. Aber alles sehr ruhig und unspektakulär.

Wie Urlauber im Süden den Streik erlebt haben, erfahren Sie beim Folgen des Links unten.

Generalstreik - Das sagen Touristen dazu

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