Hallo liebe Gemeinde - wenigstens ein Lebenszeichen von Leserin 2, ansonsten rührt sich überhaupt nichts mehr, keiner mehr da? Alle im Weihnachtstrubel oder beim Unwetter abgesoffen? Keinerlei Nachrichten, nichts passiert mehr oder nichts ist los? Allen noch irgendwie Atmenden wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr!
Comprendes wünscht allen Lesern, Freunden und Partnern ruhige und besinnliche Feiertage. Nicht wenige deutschsprachige Residenten und Touristen verbringen auch dieses Jahr die Weihnachtsfeiertage auf den Kanarischen Inseln.
Weihnachten auf den Kanaren ist etwas ganz besonderes. Nicht nur die Temperaturen, sondern auch viele Bräuche sind hier auf den Inseln anders als in Mitteleuropa. Nutzen Sie doch den besinnlichen Tag, um sich einmal mit den wichtigen Unterschieden zur deutschen Weihnacht vertraut zu machen. Heiligabend nur ein Familienfest
Während im deutschsprachigen Raum die beiden Weihnachtsfeiertage und insbesondere Heiligabend von besonderer Bedeutung sind, ist für Spanier und damit auch auf den Kanaren der Tag der Heiligen Drei Könige (Dia de los Reyes Magos) der wichtigere Feiertag. In Spanien stehen an Feiertagen die Heiligen im Mittelpunkt. Jeder Ort hat seinen Heiligen und dementsprechend gibt es einen Feiertag (Fiesta) für diesen Heiligen an seinem jeweiligen Geburts- oder Namenstag. Jesus Christus ist jedoch kein Heiliger und dementsprechend ist die Geburt Christi kein Feiertag in Spanien. Dennoch ist Weihnachten auch für Spanier ein wichtiges Familienfest. Daher reisen die meisten Spanier zum 24. Dezember in ihren Heimatort, essen gemeinsam Abendbrot und verbringen die Nochebuena, die Heilige Nacht, gemeinsam. Typisch an diesem Abend sowie in der Vorweihnachtszeit sind süße Speisen, insbesondere der Turrón.
Geschenke erst am Dreikönigstag
Geschenke gibt es auf den Kanaren und auch in ganz Spanien erst am Dia de los Reyes Magos, dem Tag der Heiligen Drei Könige, also am 6. Januar. Da auch das Christkind erst an diesem Tag von den drei Weisen aus dem Morgenland seine Geschenke erhalten hat, erhalten auch die spanischen Kinder erst an diesem Tag oder aber am Abend vorher ihre Geschenke. Zur Feier des Tages findet an vielen Orten Spaniens am 5. oder 6. Januar ein prachtvoller Umzug, die „Cabalgata de los Reyes“, der Reiterzug zu Ehren der Heiligen Drei Könige statt. Mit diesem traditionellen Umzug wird am Abend die Reise der Heiligen Drei Könige durch einen Umzug nachgestellt. Auch im Süden Gran Canarias findet an jedem 5. Januar der Umzug und eine Fiesta an der Kirche in San Fernando in der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana statt. Zu Beginn der Cabalgata werden dabei die Heiligen Drei Könige per Hubschrauber eingeflogen, die Kinder geben ihre Wünsche ab und der Umzug beginnt.
Das Fest auf den Inseln
Den Touristen zuliebe sind viele Hotels und Schaufenster zur Weihnachtszeit (Navidad) festlich und zum Teil kitschig auch mit Weihnachtsbäumen geschmückt. Außerhalb der Touristenzone hat sich diese Dekoration jedoch - zum Glück - weniger durchgesetzt. Die Einheimischen stellen sich lieber eine duftende, weiße Ginsterpflanze („Retama“) ins Haus. Zudem stehen fröhliche Lieder mit lebhaften Rhythmen im Vordergrund des geselligen Zusammenseins. Wie in vielen streng katholischen Ländern spielen jedoch auch auf den Kanaren die Weihnachtskrippen, sowohl in öffentlichen Gebäuden als auch in privaten Haushalten, eine große Rolle. Weihnachtskrippen auf Gran Canaria
Fast überall auf Gran Canaria werden große und kleine Krippen zur Bewunderung von Einheimischen und Besuchern aufgestellt. Dabei sind der Kreativität und der künstlerischen Ausdruckskraft ihrer Schöpfer keine Grenzen gesetzt. Die langjährige Tradition der Krippenbauer auf Gran Canaria kombiniert die verschiedensten Techniken und traditionellen Materialien mit neuartigen Beiträgen, die vor allen Dingen versuchen, den Krippen einen kanarischen Charakter zu verleihen. So spiegelt sich der typisch kanarische Baustil der Insel in den Häuschen wieder, die zwischen Schafherden, Hühnern und vielen anderen Tieren aufgestellt werden und sich einfügen in die Darstellung des biblischen Palästina.
Auf Gran Canaria von Krippe zu Krippe zu ziehen, bedeutet nicht nur die Geographie der Insel, sondern auch ihren Eigencharakter und die Mentalität ihrer Menschen zu entdecken. Nicht wenige Einheimische öffnen zur Weihnachtszeit ihre Türen, um den Besuchern ihre privaten Krippen zu zeigen. Damit erweitern sie das Angebot der von den öffentlichen Verwaltungen oder von Nachbargemeinschaften ausgestellten öffentlichen Krippen, deren Besuch für Einheimische wie für Fremde zu den feststehenden Bräuchen in der Weihnachtszeit zählen. Man findet sie oft an Stellen, wo man sie am wenigsten erwartet. Die Krippen zeugen von alten Handwerkstraditionen und Berufen, die vom Vater auf den Sohn vererbt werden. Vom Stolz der großen und kleinen Ortschaften, die schönste Krippe rundum