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Dieses Thema hat 19 Antworten
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 Haustierecke - Leben und auswandern mit Tieren auf Gran Canaria
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Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

18.11.2005 06:24
RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Brief eines Hundes an sein Herrchen

Liebes Herrchen,
am Morgen bist du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt.
Du nahmst meine Leine, was war ich glücklich! Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub - hurra!
Wir fuhren mit dem Wagen, und du hast am Straßenrand angehalten, die Tür ging auf und du hast einen Stock
geworfen. Ich lief und lief, bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte.
Aber als ich zurückkam, warst du nicht mehr da!
In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen um dich zu finden, aber vergebens.
Ich wurde immer schwächer von Tag zu Tag.
Ein fremder Mann kam, legte mir ein Halsband um und nahm mich mit.
Bald befand ich mich in einem Käfig und wartete dort auf deine Rückkehr. Aber du bist nicht gekommen.
Dann wurde der Käfig geöffnet. Nein, du warst es nicht - es war der Mann, der mich gefunden hatte.
Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod.
Meine Stunde war gekommen.
Geliebtes Herrchen, geliebtes Frauchen, ich will, dass du weißt, dass ich mich trotz des Leidens,
dass du mir angetan hast, noch stets an dein Bild erinnere.
Und falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte - ich würde auf dich zulaufen,
denn ICH HATTE DICH LIEB!

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18.11.2005 06:26
#2 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Hundebabys zu verkaufen

Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild über seine Tür genagelt, darauf war zu lesen: HUNDEBABYS ZU VERKAUFEN.

Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte:"Für wieviel verkaufen Sie die Babys?"
Der Besitzer meinte:"Zwischen 30 und 50 Dollar."

Der Kleine griff in seine Hosentasche und hohlte etwas Wechselgeld heraus. "Ich habe 2,37 Dollar, kann ich sie mir anschauen?"Der Besitzer grinste und pfiff. Aus der Hundehütte kam seine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäftes hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys.

Eines davon war einzeln, ersichtlich weit hinter den anderen. Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen, er fragte:" Was fehlt diesem kleinen Hund?" Der Mann erklärte,daß als der Kleine geboren wurde, der Tierarzt meinte, er habe ein kaputtes Gelenk und wird den Rest seines Lebens humpeln.

Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte:" Den kleinen Hund möchte ich kaufen". Der Mann antwortete "Nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich möchtest dann schenke ich ihn dir".

Der kleine Junge war ganz durcheinander, er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte:" Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich möchte für ihn den vollen Preis zahlen. Ich gebe ihnen jetzt die 2.37 Dollar und 50 Cents jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe."

Der Mann entgegnete:" Du mußt diesen Hund wirklich nicht bezahlen,mein Junge. Er wird niemals rennen, hüpfen und spielen können wie die anderen Hunde:" Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf. Und zum Vorschein kam sein schlimm verkrümmtes, verkrüppeltes linkes Bein, geschient mit einer Metallschiene.

Er sah zu den Mann hinauf und sagte:" Na ja, ich kann auch nicht so gut rennen und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat." Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte:"Mein Junge, ich hoffe und bete, daß jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."

Im Leben kommt es nicht darauf an wer du bist,
sondern das jemand dich dafür schätzt wie du bist,
dich akzeptiert und liebt.

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18.11.2005 06:28
#3 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Ich bin verspielt, ich bin noch klein
und meine Seele ist noch rein.
Ich hab gewartet auf einen Freund,
auf jemanden der mich mag.
Dann kamst du,- ach, wie hab ich mich gefreut!
Ich wusste nicht wie es sich fühlt- wenn Menschenhand nach einem greift!
Doch dann es tat so weh.
Ich wusste nicht warum.

Von jetzt an deine Hände-für mich nur Schläge bedeuten.
Ich bin fertig, voller Schmerzen.
Nein, mein Schreien und Wimmern hat nniemanden gestört.
Jetzt ist die Zeit sich mal zu wehren,
nach deinen Händen mal zu beißen.

Doch es wird schlimmer und geht weiter,
Schlag für Schlag und Tag für Tag.
Ich habe Durst und Hunger.
Ja, du mein Herrchen gibst mir was.
Es schmeckt nicht gut,
doch was soll ich machen?
Es ist halt Blut!!!!!!!!
Ich wachs heran und wachs heran,
Schläge sind Routine! doch dann........

Ein Kalb man mir zu Füßen legt,
mich dazu zwingt und mit der Stange schlägt!
Ach, das will das Herrchen nun von mir!
Zerfetzen soll ich das Tier!

Ich hoff oh Herrchen, das ist gut!?
Doch du, du hast nur noch mehr Wut!
Zerrst mich herbei
und noch so einen wie mich.
Ein Feund?
Nein den kenn ich nicht.
Oh ja mein Herrchen, den zerfetze ich auch für dich!
Ich dachte gutes wäre nun vollbracht.
Das töten hast du mir beigebracht!!!
Meine Seele ist auf ewig nun zerstört
und es gibt keinen der mein wimmern hat gehört.
Was heute ich - bist morgen du!

Schreit es hinaus in die ganze Welt!
Nur ein gutes Herrchen, auch ein gutes Tier erhält!!!!!
Einen Kampfhund gibt es nicht,
der ist von Menschenhand gemacht!
Drum gebt auf eure Hunde acht!
Denkt mal darüber nach!

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18.11.2005 06:32
#4 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Wie konntest Du nur?!


Wie konntest Du nur?!
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Possen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich dein bester Freund. Immer, wenn ich böse war, erhobst Du deinen Zeigefinger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" - aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen.
Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn Du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an dich kuschelte und Du mir deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte schöner nicht sein. Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf deine abendliche Rückkehr wartete.
Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und deiner Karriere zu verbringen und auch damit, dir einen menschlichen Gefährten zu suchen.
Ich wartete geduldig auf dich, tröstete dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du dich verliebtest.
Sie, jetzt deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich weil Du glücklich warst.
Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte deine Aufregung darüber. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern. Nur dass Du und deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".
Als sie aber größer waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung denn deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch deines Wagens in der Auffahrt.
Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde dir ein Dorn im Auge.
Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl für "deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich deine einzige Familie.
Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiß, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet, auch mit "Stammbaum".
Du musstest deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben.
Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen.
Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?" Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren. Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei ...oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.
Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte Um- Aufmerksamkeits-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.
Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen.
Meiner Natur gemäß war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede deiner Stimmungen erfühlen konnte. Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich dich vor vielen Jahren getröstet hatte.
Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest Du nur?" Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so Leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich allein gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort.
Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr gegolten hatte.
Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an dich denken und auf dich warten.
Möge dir ein jeder in deinem Leben so viel Loyalität zeigen.

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18.11.2005 06:32
#5 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Brief eines Hundewelpen

An Herrchen und Frauchen !
Heute bin ich gestorben.

Ihr habt genug von mir gehabt. Ihr habt mich in ein Tierheim gebracht. Es war überfüllt. Wahrscheinlich bin ich unter einem unglücklichen Stern geboren. Jetzt liege ich in einem schwarzen Plastiksack. Mein Halsband, das zu klein war und auch schmutzig, hat die Frau, die mich über die Brücke zum Regenbogen geschickt hat, abgenommen. Das und die kaum benutzte Leine, die Ihr hier gelassen habt, wird ein anderer Welpe bekommen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich den Schuh nicht zerkaut hätte ? Ich wußte nur, dass es Leder ist, es lag vor mir auf dem Boden. Ich wollte nur spielen. Ihr habt vergessen, Hundespielzeug zu kaufen.

Meine Nase in das, was ich gemacht hatte, zu tunken, machte mir nur ein schlechtes Gewissen, daß ich mich überhaupt lösen mußte. Es gibt Bücher und Ausbilder, die euch erklärt hätten, wie ihr mir beibringt, zur Tür zu gehen. Wäre ich immer noch zu Hause, wenn ich kein Flöhe in euer Heim gebracht hätte?
Ohne Anti-Floh-Behandlung konnte ich sie nicht loswerden, auch wenn ihr mich für Tage im Hof gelassen habt.

Wäre ich noch zu Hause, wenn ich nicht gebellt hätte? Ich habe nur gesagt:
"Ich habe Angst, ich bin einsam, ich bin hier, ich bin hier! Ich möchte euer bester Freund sein" Wäre ich immer noch zu Hause, wenn ihr euch die Zeit genommen hättet, euch um mich zu kümmern und wenn Ihr mich gelehrt hättet, mich richtig zu benehmen? Wäre ich noch zu Hause, wenn ich euch glücklich gemacht hätte? Aber wenn Ihr mich schlagt, wie kann ich Euch da erfreuen ?

Nach der ersten Woche habt Ihr keine Zeit mehr für mich gefunden,
aber ich habe all die Zeit damit verbracht, auf eure Liebe zu warten.

Heute bin ich gestorben.

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18.11.2005 06:33
#6 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Der kleine Hund!

Der kleine Hund liebte seinen Herrn über alles.
Dieser riesengroße Mensch war sein Abgott. Er gab ihm Futter und Wasser und er schien ihn auch zu lieben; ganz sicher, denn er streichelte ihn zärtlich und redete mit ihm. Er gab ihm einen Platz in seiner Wohnung, den er gegen jeden anderen noch so großen Hund bis zum letzten verteidigen würde!
Das ging so ein ganzes Jahr lang. Dann wurden die Liebkosungen des Menschen spärlicher. Er schien immer unruhiger zu werden. Aber da er niemals vergaß, seinem kleinen Freund das Futter hinzustellen, machte der sich keine Sorgen. Ab und zu wurde er auch noch gestreichelt. Menschen waren und dachten eben anders als Hunde!
So sprang er ihm immer wieder voller Freude entgegen, ja er schrie förmlich vor Freude, wenn er hörte, daß der Riesengroße nach Hause kam, der ihm leicht auf den Rücken klopfte und beruhigend, wenn auch etwas abwesend sagte:
"Ja, ja! Ist ja gut!"
Dann kam die Urlaubszeit.
Die erste im Leben des kleinen Hundes, der vor Aufregung leise jaulend neben seinen Herrn in das Auto gesetzt wurde, das er schon kannte. Er versuchte, sich möglichst nahe an den geliebten Menschen heranzudrängen, aber der schob ihn so unsanft zurück, daß der kleine Hund bestürzt zu ihm aufsah. Er ahnte nicht, daß sein Herr daran dachte, daß er wahrscheinlich überall nur Unannehmlichkeiten mit dem Tier haben und nie ganz frei sein würde. Er konnte ihn sicher nicht allein in dem fremden Hotelzimmer lassen, und er konnte und wollte ihn auch nicht dauernd mit sich herumschleppen. Der kleine Hund, der verunsichert vorsichtig mit der Pfote nach ihm tappte, erschien ihm auch längst nicht mehr so nett, wie damals als er ihn in einem Schaufenster sah und kurz entschlossen kaufte, weil er sich gerade sehr einsam fühlte.
Aber im Urlaub wollte er Bekanntschaften machen. Er wollte, nun ja, was halt alle im Urlaub wollen. Der kleine Hund war plötzlich eine Last für ihn, und er begann zu überlegen, wie er ihn loswerden könnte. Als eine gut übersichtliche Strecke kam und er ganz sicher war, daß vor und hinter ihm niemand fuhr, faßte er den kleinen Freund plötzlich im Genick, der ihn zutraulich ansah und versuchte, rasch noch seine Hand zärtlich zu lecken, warf ihn kurzerhand aus dem Wagen und fuhr davon, ohne sich noch einmal umzusehen. Der kleine Hund überschlug sich, aber er hatte keine Verletzung davongetragen.
Er stand da, sah dem Wagen nach, der hinter einer dünnen Staubwolke immer kleiner wurde, und verstand die Welt nicht mehr. Sicher würde der Wagen gleich wiederkommen. Sicher war das nur ein Versehen. Vielleicht ein etwas grober Scherz wie damals, als er ihn in ein tiefes Wasser geworfen hatte, um zu sehen, ob er schwimmen könne. Sicher würde er wieder besonders gestreichelt werden. Er würde warten, wie er schon so oft gewartet hatte. Er setzte sich an den Rasenrand der Straße. Er war nicht mehr der Jüngste, was ihm sein Herr nicht angesehen hatte. Seine Augen waren bereits etwas getrübt, aber er wußte, daß der Wagen, auf den er wartete, grün war. Manilagrün, wie die Menschen das nannten. Jedes Mal, wenn ein grüner Fleck in der Ferne auftauchte, richtete sich der kleine Hund auf, spitzte die Ohren und wedelte unsicher mit dem Schwanz. Er lief ganz nah an die Fahrbahn. Sicher würde dieser Wagen, den er nur etwas verschwommen sehen konnte, halten und er würde schnell hinein springen und alles würde wieder so sein wie früher. Aber der Wagen fuhr vorbei. Und der nächste grüne Wagen auch.
Der kleine Hund war verzweifelt. Er winselte leise. Was sollte aus ihm werden? Er hatte doch niemanden auf dieser schrecklich großen, fremden Welt außer diesem Menschen, der in dem grünen Wagen davongefahren war. Es kamen noch zehn grüne Wagen, es kamen zwanzig verschwommen grüne Wagen. Der kleine Hund wurde immer verzweifelter. Er lief so nahe wie möglich an die Fahrbahn heran und dann plötzlich wußte er es: Das war sicher immer derselbe Wagen. Er fuhr nur immer wieder an ihm vorbei. Wenn der nächste grüne Wagen kam, würde er einfach hinein springen und dann würde alles wieder gut sein. Er spannte seine müden Muskeln, duckte sich, als der nächste verschwommen grüne Wagen heran brauste, und sprang.
Den Aufprall spürte er nur ganz kurz. Dann wurde er auf die Fahrbahn geschleudert und der nächste Wagen machte einen zottigen, blutigen Fleck aus ihm. Einen Fleck, der doppelt so groß war wie der kleine Hund. Der tote Hund sah jetzt viel größer aus, so wie Tote für uns immer größer werden, wenn man nichts mehr an ihnen gutmachen kann.

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18.11.2005 06:34
#7 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Der alte Kettenhund

Ich bin allein; es ist schon Nacht und stille wird’s im Haus.

Dort ist ein Feuer angefacht, dort ruht mein Herr sich aus.

Er liegt im warmen Federbett, deckt bis ans Ohr sich zu,

und ich auf meinem kalten Brett bewache seine Ruh.

Die Nacht ist kalt, ich schlafe nicht, der Wind aus Ost weht kalt;

die Kälte ins Gebein mir kriecht, ich bin ja auch schon alt.

Die Hütte, die mein Herr versprach, erlebe ich nicht mehr,

der Regen tropft durchs morsche Dach, Stroh gab’s schon längst nicht mehr.

Die Nacht ist kalt, der Hunger quält, mein Winseln niemand hört,

und wüsst mein Herr auch, was mir fehlt, er wird nicht gern gestört.

Die Nacht ist lang, zum zehnten Mal leck ich die Schüssel aus,

den Knochen, den ich jüngst versteckt, den grub ich längst schon aus.

Die Kette, die schon oft geflickt, sie reibt den Hals mir bloß.

Sie reicht nur noch ein kurzes Stück, und nie werd ich sie los.

Was Freiheit ist, das lern ich nie, doch weiß ich, ich bin treu.

So lieg ich, warte auf den Tod, denn dieser macht mich frei.

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18.11.2005 06:34
#8 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Der Brief eines Kampfhundes

Ich kann leider nichts sagen,

bin nur ein Hund und werd` gequält seid Tagen.

Wenn ich nur schreiben könnt,

schrieb ich ein Gedicht

und hätte dabei Tränen im Gesicht.

Man sagt ich wäre ein Kampfhund,

dass ich gefährlich bin,

öffnet eure Augen, - schaut genauer hin!

Bin ich nicht nur ein Werkzeug,

von Menschen scharf gemacht,

von diesen Skrupellosen,

die nicht nachgedacht?

Jetzt bin ich scharf und beisse auch,

doch so einen Hund wohl keiner braucht.

Man sagt,dass ich jetzt sterben muss,

mit diesem Wahnsinn sei jetzt Schluss.

Bin doch nur ein Werkzeug Euer,

gemacht von Euch zum Ungeheuer.

Doch wenn ich jetzt auch sterben muss,

durch Todesspritze oder Schuss.

Geb ich Euch Menschen einen Rat:

Ich bin ein Hund , ein Kamerad!

Lasst meinen Tod nicht sinnlos sein

und lasst die Hunde Hunde sein.

Dieses schrieb ein Hund, der Kampfhund ist

und weiss - dass manch ein Mensch ein Kampfhund ist

ich muss sterben, und Diese die dürfen leben.

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18.11.2005 06:35
#9 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Wesenstest

Nun gib mir endlich einen Grund dich einzuschläfern blöder Hund...
Bin Wesenstester , muss es wissen , wieviele hast du schon gebissen ? Als Kampfhund bist du einst geboren, das sieht man deutlich an den Ohren. Bist aggressiv, gemein und wild - so stand es gestern in der "Bild". Ich brech dir mit dem Stock die Knochen das bringt dich sicherlich zum Kochen.

Hör auf zu wedeln, will`s nich seh`n du musst mir an die Kehle geh`n. Hör auf zu winseln, will`s nicht hören mich kannst du damit nicht betören. Vielleicht, das kann gut möglich sein, fällt dein Besitzer darauf rein. Doch ich, ich weiß es einfach besser, du bist und bleibst ein Menschenfresser.

Den treuen Blick den kannst du lassen, ich muss und will und werd` dich hassen. Ich sorg, dass du und all die Anderen, ganz flugs in den Container wandern. Du knurrst und beißt und wehrst dich nicht, wie es als Kampfhund deine Pflicht?

Nun wehr dich endlich blöder Hund,
kann dich nicht töten ohne Grund.

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18.11.2005 06:35
#10 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Testament eines Tieres

Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament,
um ihr Heim und alles, was sie haben
denen zu hinterlassen, die sie lieben.

Ich würde auch solch´ ein Testament machen,
wenn ich schreiben könnte.

Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner
würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,
meinen Napf, mein kuscheliges Bett,
mein weiches Kissen, mein Spielzeug
und den so geliebten Schoß,
die sanft streichelnde Hand,
die liebevolle Stimme,
den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,
gehalten im liebendem Arm.

Wenn ich einmal sterbe, dann sag' bitte nicht:
"Nie wieder werde ich ein Tier haben,
der Verlust tut viel zu weh!"

Such Dir ein einsames, ungeliebtes Tier aus
und gib' ihm meinen Platz.
Das ist mein Erbe.

Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles,
was ich geben kann.

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18.11.2005 06:36
#11 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Warum?

Du hast in meine Augen gesehen,

da war es schon um dich geschehen,

Du hast mich mit nach Hause genommen,

ich bin ganz neugierig mitgekommen.

Du hast mich stolz spazieren geführt,

die Bewunderung der Passanten gespürt.

Du hast mit mir getobt und gespielt,

und dich eine Weile glücklich gefühlt.

Dann hab ich auf den Teppich gemacht.

Da hast du nicht mehr so freudig gelacht.

Dann musstest du fort, ich weiß nicht wohin,

ich hab nur gespürt, wie lästig ich bin.

Dann wurde ich größer, dir fehlte die Zeit,

ich wollte zwar brav sein, doch bald gab es Streit,

dann hab' ich vor Frust die Möbel zerkaut,

das war dir zuviel, und du wurdest laut.

Du hast von Erziehung und Härte gesprochen,

und ich habe Deinen Zorn gerochen.

Du hast mich verbannt aus deinem Haus,

aus dem Zwinger kam ich nur noch selten raus.

Du hast mir Futter und Wasser gegeben

und gedacht, das sei genug für mein Leben.

Du hast ein neues Spielzeug gefunden -

hattest die Nase voll von uns Hunden.

Dann wurde ich krank, lag einsam im Stroh,

ich dachte, mein Herz wird nie wieder froh.

Dann hast du bei mir nicht mehr saubergemacht,

mir nur noch meinen Fressnapf gebracht.

Dann hab' ich gewusst, bald ist es vorbei,

denn niemand hört meinen stummen Schrei.

Dann ging ich hinüber, weit von dir fort,

an einen neuen, besseren Ort.

Es bleibt nur ein trauriger Blick zurück.

Soviel Leid für ein klein wenig Glück?

Ich frage dich, warum liebtest du mich?

Ich war doch nur ein Spielzeug für dich.

Du hast mich gewollt, du hast mich bekommen,

du hast mir mein ganzes Leben genommen.

Warum liebtest du mich? Hast mich niemals begriffen.

Hast auf alle meine Gefühle gepfiffen.

Dein Herz ist kalt. Wird niemals warm.

Bei all dem Spielzeug bist du - arm...

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18.11.2005 06:37
#12 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Die Geschichte von Lea!

Ich weiss nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin. Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine Brüder und Schwestern. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben.

Als sie mich von meiner Mutter wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig. Meine Milchzähne waren kaum durchgestossen und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht. Arme Mama, es ging ihr so schlecht. Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten und dass das Geschrei meiner Schwester und mir ihnen auf die Nerven gingen.

So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie wir beide zitterten, ohnmächtig vor Angst. Niemand kam, um uns zu trösten.

All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche - wir sind in einem "Petshop", einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt. Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen. Wir hören auch das Wimmern von andern Welpen. Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen in dem kleinen Käfig.

Manchmal kommen Menschen uns anschauen, oft ganz kleine Menschen, die sehr fröhlich aussehen, als wollten sie mit uns spielen. Tag um Tag verbringen wir in unserem kleinen Käfig. Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch um uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh. Oft hören wir sagen "oh, sind die süss, ich will eines", aber dann gehen die Leute wieder fort.

Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben. Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie das Leben aus dem dünnen Körperchen gewichen ist. Als sie sie am Morgen aus dem Käfig nehmen sagen sie, sie sei krank gewesen und ich sollte verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme. Niemand beachtet mein leises Weinen, als mein kleines Schwesterchen weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft ! Jetzt wird alles gut ! Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für MICH entschieden haben. Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und Mutter sagen, ich sei ein ganz süsses und braves Hundchen.

Ich heisse jetzt Lea.

Ich darf meine neue Familie sogar abschlabbern, das ist wunderbar. Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe. Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen gefallen und nichts ist schöner als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre ok, dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E und von Herz zwei. Er sprach von wilden Züchtern und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien. Ich habe nichts von alledem begriffen aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.

Jetzt bin ich sechs Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Ausserdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will. Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht. Vater und Mutter sprechen über mich. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.

In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hiess es "genetisch" und "nichts machen". Ich möchte draussen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht. Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je. Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen.

Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los ? War ich böse ? Sind sie am Ende böse auf mich ? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach wenn nur diese Schmerzen aufhörten ! Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken aber wenigstens erreiche ich seine Hand. Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben. Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken. Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich... Gottseidank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit. Ein Traum: ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer grossen grünen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Friede und Glück. So sage ich meiner Menschenfamilie Aufwiedersehen auf die einzige mir mögliche Weise:
mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln.

Viele glückliche Jahre wollte ich mit Euch verbringen,
es hat nicht sein sollen. Statt dessen habe ich Euch so viel Kummer gemacht.
Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware.

Lea

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18.11.2005 06:40
#13 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

An Dich, mein Mensch!

Ich bin's, Dein Hund.
Ich bin´s, den ihr alle so süss gefunden habt!
Ich bin´s, der kleine Fellknäuel, den ihr damals,
klein und putzig, ins Herz geschlossen habt!
Ich bin´s der niemanden etwas zu Leide tun würde!

Ich bin's, Dein Hund.
Ich bin´s Dein Hund, der Dich für immer begleitet hätte,
und der Dir, Mensch, die Treue geschworen hat!
Ich bin´s doch, Dein bester Freund.

Ich bin's, Dein Hund.
Ich bin jetzt groß und kräftig, habe einen seltsame Nase,
schneeweißes Fell und kleine traurige Augen.

Ich bin´s, der beschimpft und gejagt wird!
Ich bin´s, der für die Fehler der Menschen verantwortlich gemacht wird!
Ich bin´s doch, dein Hund.


Ich wollte ja mit den anderen Hunden spielen,
aber DU, MENSCH, hast es mir verboten.
Ich wäre so gerne spazieren gegangen,
aber DU, MENSCH, hattest nie die Zeit dazu.
Ich mochte die Kinder so gern,
aber DU, MENSCH, hast ihnen verboten, mit mir zu spielen.

Ich wollte mir die Welt ansehen,
aber DU, MENSCH, dachtest, es sei nicht nötig.
Ich bin´s, Mensch, der jetzt im Tierheim sitzt und auf sein Schicksal wartet.


Ich bin´s, Mensch, der nicht mit anderen Hunden klarkommt.
Ich bin´s, Mensch, der Angst vor Kindern hat.
Ich bin´s, Mensch, der sich in fremden Umgebungen fürchtet.

MENSCH, was hast DU mir angetan?


( Verfasser: Mary Kofler )

Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

18.11.2005 06:42
#14 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Anklage

Wieso zählt mein Leben soviel weniger
als das Deine?
Wir beide leben doch.
Mein Leben ist auf einmal wertlos?

Wieso sagtest Du mir, du würdest mich lieben?
Nur leere Worte aus Deinem Mund?
Ohne Wahrheit?
Ist Liebe nicht anders?

Als wir uns kennen lernten,
sagtest Du:
"Für immer soll es sein, das Band das uns verknüpft".
Ist denn "immer" schon vorbei?
Ist "immer" nur eine Laune?
Ist "immer" schon vorbei?

Als Du mich zu Dir holtest,
sagtest Du da nicht:
"Nie mehr ohne Dich".
Und jetzt war gestern "nie" !

Jetzt blick' ich allein zurück,
einsam, ängstlich.
Hatten eine lange schöne Zeit gemeinsam.
Aber alles im Gestern, kein Morgen mehr.

Mit der Zeit,
ich bin älter geworden,
ich und Du.
Aber ich bin immer noch ich.
Zu alt für Dich?
Das versteh' ich nicht.

Unsere Zeit war schön,
teilten Freud und Leid.
Du suchst jetzt nach et,was jüngerem.
Aber Du hast doch mich,
warum ist das Alter so wichtig für Dich,
und nicht für mich?

Gestern,
alles, was wir hatten,
vorbei für immer.
Heute bin ich wertlos.
Morgen mein letzter Tag.
Du hast es entschieden,
Tod als Erlösung.

Ich wollte noch soviel erleben,
gemeinsam mit Dir.
Meine Zukunft hast Du weggewischt.
über mein Leben entschieden.
Warum ?

Ein ganzes Leben zusammen,
es war perfekt.
Dir meine ganze Liebe geschenkt.
Meine Liebe zu Dir,
die stirbt mit mir:
Deine Tat.

Wieso verurteilst Du mich zum Tode?
Ich hab' doch nichts getan.
Wollte nur leben.
Leben mit Dir.............

Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

18.11.2005 06:43
#15 RE: Nachdenkliche Hundegeschichten / Gedichte Antworten

Brief aus dem Tierparadies

"Mein Herrchen,
ich bin es, Bonnie, dein Hündchen, der Dir diesen Brief schreibt. Ich bin im Paradies der Tiere. Als wir in den Urlaub fuhren, hieltest Du an und sagtest: "Steig aus Bonnie, steig aus". Ich sprang aus dem Wagen und Du machtest die Tür zu und fuhrst fort.
Erst dachte ich, Du wolltest mir nur Angst machen, aber als ich Dein Auto in der Ferne verschwinden sah, da wurde mir klar: Du hast mich ausgesetzt. Es überkam mich eine große Angst und Traurigkeit. Ich lief Dir nach, aber ich konnte Dich nicht mehr einholen. Ich lief und lief - ohne zu wissen wohin und dabei wurde ich von einem Auto angefahren und in einen Graben geschleudert - ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Da lag ich nun zusammengerollt vor Schmerzen, und in meiner Not habe ich Dich um Hilfe gerufen, aber Du warst schon weit weg. Deinem Urlaubsziel entgegen. Nach langen Stunden des Leidens kam der Tod und brachte mich in sein Reich. Nun bin ich hier im Tierparadies. Mein Herz ist so traurig.
Sag mir, warum hast du das getan? Hast Du mich so wenig lieb gehabt? Wir sind sehr viele, die von ihren Familien ausgesetzt wurden, alle haben ein gebrochenes Herz. Gott, der Dich und mich erschaffen hat, möge Dir verzeihen.

Dein Bonnie, der Dich so lieb hatte"

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