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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 924 mal aufgerufen
 Politik & Wirtschaft auf Gran Canaria / Kanaren und weltweit
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bloxberg Offline



Beiträge: 99

16.08.2006 18:01
RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Sicher hat der ein oder andere gestern die Doku "Der Olympia-Mord" gesehen.
Es mag mehr als 30 Jahre her sein - aber das Thema ist höchst-aktuell.
Mich interessiert was ihr darüber denkt... Terrorismus und dessen Bekämpfung. Damals und heute.

@Franco: Hoffe man darf hier etwas einstellen - war unsicher. Wenn nicht... bitte schieben und... "Have mercy!"

Franco77 Offline




Beiträge: 1.471

18.08.2006 00:47
#2 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Zitat
Gepostet von bloxberg
@Franco: Hoffe man darf hier etwas einstellen - war unsicher. Wenn nicht... bitte schieben und... "Have mercy!"


Die Gnade sei Dir gewährt! Kannst Dich wieder erheben

Im Ernst: Nur zu!!
Bei mir rennst Du damit offene Türen ein, vor allem mit DIESEM Thema.

Diese "Doku", in welchem Programm kam die denn?

Außerdem hast Du mich daran erinnert, daß ich IMMER NOCH NICHT dazu kam, mir den Film "Munich" von Spielberg anzusehen, weder in deutsch noch in spanisch *grummel*

Ansonsten: Ich finde das Thema Terrorismus, besonders im Bezug auf die 70er Jahre, auch heute noch höchstinteressant und das nicht nur deshalb, weil ich (und zwar HIER auf Hierro) später mal zwei ehemalige RAF-Mitglieder persönlich kennenlernen konnte oder auch einige der damaligen Anwälte gut kenne - nicht nur Otto Schily!!

Der "deutsche Herbst" 1977 war für mich und meine, damals noch kaum aus den Windeln enstiegene Generation, die wir alle noch auf der Suche nach einem wirklichen politischen Zuhause waren, ein prägendes Ereignis/Erlebnis.
Positiv wie negativ.

Aber nun schreib mal, Tanja!
Bin gespannt.

.

[ Editiert von Moderator Franco77 am 18.08.06 0:49 ]

Franco77 Offline




Beiträge: 1.471

18.08.2006 19:42
#3 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Hier noch ein sehr interessanter Link zum Thema.
Ist die Hp des von mir angesprochenen Films, aber für den wird dort eigentlich recht wenig Werbung gemacht, sondern man findet im Gegenteil SEHR VIEL Hintergrundinfos zu den Vorgängen damals.

Unbedingt lesenswert!!

www.muenchen-der-film.de

.

Barbara GC ( gelöscht )
Beiträge:

18.08.2006 20:48
#4 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Franco, dein Wunsch ist mein Befehl

habe Titel geändert

bloxberg Offline



Beiträge: 99

19.08.2006 09:37
#5 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

für's "Titel"-Ändern, Barbara.

Finde es schade, dass das Thema so wenige zu interessieren scheint, wenngleich Francos Vermutung a la "Bloxi - der Titel war nicht wirklich gut gewählt!" ;o) gar nicht so abwegig ist. Umso mehr hoffe ich nun auf ein paar mehr Statements zum Thema.

Terrorismus ist für mich der Inbegriff von Machtlosigkeit. Vor Fanatikern gibt es keine Sicherheit.
Die Doku „Der Olympia-Mord“ (wird, das nebenbei, voraussichtlich am 09.09./23:15 auf Phoenix wiederholt) hat das, finde ich, sehr deutlich gemacht. Wobei man in München „der Sache“ noch recht unbeholfen gegenüber stand. Durch die Jahre, die folgten, hat man dazugelernt. Vielmehr... dazulernen müssen.

Dennoch – das Gefühl der Ohnmacht bleibt. Auch heute.
Wie also umgehen mit Terroristen? Mit Entführern, mit Menschen, die keine Skrupel haben zusammen mit ihrem eigenen Leben auch das anderer „für ihre Sache“ zu opfern... Vor allem – was tun gegen Terrorismus? Kann man das überhaupt? Etwas „tun“ gegen den Terrorismus? Aktiv agieren und nicht nur reagieren?
Sind „Wir verhandeln nicht mit Terroristen“ bzw. „Wir sind nicht erpressbar“ die richtigen Schritte?
Hätte man 1972 die Spezialeinheit Israels nicht doch eingreifen lassen sollen?


Darüber hinaus muss ich gestehen, dass ich, ungeachtet der Spiele von 72, bei großen Veranstaltungen wie eben Olympiaden u. ä. , immer daran denke, dass so etwas für all die selbsternannten „Idealisten“, doch ein gefundenes Fressen sein muss und habe – neben der Freude über das Ereignis an sich – auch immer etwas Angst - ein beklemmendes Gefühl habe. Denn für mich trifft der Journalist Steffen Haffner es in der FAZ (Ausgabe vom 02.11.2001) auf den Punkt: "Olympia als Friedensfest in einer zerrissenen, unfriedlichen Welt wirkt wie eine kühne Provokation. Es zieht die Psychopathen und Störenfriede unterschiedlichster Couleur geradezu magisch an. Unwiderstehlich scheint für manche Leute die Versuchung zu sein, die Spiele als Medienbühne für ihre Zwecke zu missbrauchen."

Ductreiber ( gelöscht )
Beiträge:

19.08.2006 10:09
#6 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Tja warum ist der Terror eigentlich entstanden?
Ich denke mal weil die Völker/Menschen die ihn betreiben keine andere Wahl mehr sehen sich gegen den in ihren Augen von den sogenannten zivilisierten Völkern ausgehende Terror und Ausbeutung vorzugehen. Und ausgebeutet und unterdrückt werden sie ja heute noch.
Das soll nicht heißen, dass ich das befürworte was die da treiben, aber jede Katze wird link wenn sie in die Enge getrieben wird.

[ Editiert von Administrator Ductreiber am 19.08.06 10:46 ]

Ductreiber ( gelöscht )
Beiträge:

19.08.2006 11:01
#7 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Leider werden diese Aktionen immer unter dem Deckmantel irgendwelcher Religionen und Kirchen ausgetragen ohne den, meiner Meinung nach, realen Grund, nämlich wirtschaftliche Interessen,zu nennen.
Das war aber leider in der Geschichte schon immer so, die Mehrheit aller Kriege der Geschichte wurden unter dem Deckmantel irgendwelcher Religionen angezettelt.

Leider, denke ich, ist es mittlerweile zu spät zu versuchen dem ein Ende zu bereiten indem man diesen Leuten entgegenkommt und wirtschaftlich unterstützt, da die Völker, die Terroristen unterstützen, sowie auch die Terroristen selbst, mittlerweile zu fanatisch in die religiöse Ecke gedrängt sind um umzukehren.

[ Editiert von Administrator Ductreiber am 19.08.06 11:13 ]

zauberin60 ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2006 01:30
#8 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Warum fällt mir gerade das Celler Loch ein, wenn ich folgenden Artikel lese:


Bayern: Anti-Terror-Datei muss im September beschlossen werden

München (dpa) - Nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen in Kiel hat die bayerische Staatsregierung eine kurzfristige Entscheidung über die Anti-Terror-Datei gefordert. «Wir brauchen sofort noch im September die notwendigen politischen Beschlüsse», sagte Innen-Staatssekretär Georg Schmid (CSU) am Sonntag der dpa in München.

Der Terror sei in Deutschland angekommen. «Da können wir nicht noch einmal weitere fünf Jahre über die Anti-Terror-Datei diskutieren.» Er erneuerte außerdem die Forderung nach einer Ausweitung der Videoüberwachung öffentlicher Orte.

Der Gesetzentwurf von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) für eine Anti-Terror-Datei müsse erweitert werden, bekräftigte Schmid. In die Datei müssten auch Kriterien wie Beruf, Religionszugehörigkeit und frühere Auslandsaufenthalte aufgenommen werden. «Wir brauchen möglichst viele Informationen, die dann auch allen Diensten zur Verfügung stehen müssen.» Die Chancen für eine Realisierung seien nach dem versuchten Terroranschlag sicherlich gestiegen. «Es ist ein Jammer, dass es erst zu solchen Vorkommnissen kommen muss.»

Die Festnahme eines mutmaßlichen Bombenlegers habe die Effektivität der Videoüberwachung gezeigt, sagte Schmid. Möglicherweise sei so ein weiterer Anschlag verhindert worden. Bei einer möglichen Ausweitung der Videoüberwachung dürfe es nicht nur um Bahnhöfe gehen. «Wir müssen auch neu diskutieren, wie wir die Mautdaten nutzen können.» Zudem müsse die Bevölkerung die Augen offen halten. «Ein verdächtiger Koffer darf in einem Bahnhof nicht fünf Stunden rumstehen.»

Quelle: Generalanzeiger

Ductreiber ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2006 08:34
#9 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Was nutzt die ganze Überwachung wie sie zur Zeit angewendet wird? Was interessiert es einen Selbstmord-Attentäter ob er auf irgendeinem Video zu sehen ist oder ob an dem Koffer den er gesprengt hat seine Fingerabdrücke sind? Eigentlich überhaupt nicht, er ist tot wenn die Bombe hochgegangen ist und sollte er es überleben, ist er in den Augen gleichgesinnter ein Held.

Um preventiv was zu machen müßte man ja alle die auch nur im geringsten Kontakt zu solchen Kreisen hatten überwachen und das ist glaube ich technisch und finanziell nicht machbar. Zumal ja mittlerweile die Terroristen in den Ländern geboren und aufgewachsen sind in denen sie ihre Anschläge verüben, also jahrelang als unbescholtene Bürger gelebt haben. Meiner Meinung ist es zu spät da jetzt mit den von den Politikern geforderten Mitteln was dagegen zu machen. Was mich erschreckt ist die lange Zeit in der diese Taten geplant wurden, wenn man überlegt, das die meisten Attentäter mittlerweile ja zwischen 20 und dreißig Jahre alt sind und um jemanden soweit zu bringen dass er solche Taten volbringt, dazu gehört meiner Meinung nach eine jahrelange psyschologische Vorarbeit (Konterkarierung). Sowas geht nicht von heute auf morgen, diese Menschen werden, denke ich, regelrecht dazu gezüchtet.

bloxberg Offline



Beiträge: 99

21.08.2006 18:18
#10 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Bzgl. des Nutzen gebe ich dir Recht. Zumindest was den Nutzen in Bezug auf einen Selbstmordattentäter angeht. Den interessiert es wirklich nicht, ob er aufgezeichnet wurde. Im Gegenteil – so „hinterlässt“ er seiner „Gefolgsleuten“ noch ein Dokument das seine „Heldentat“ beweist... „für die Nachwelt festhält“.

Trotzdem... Richtig eingesetzt ist es sicher zumindest ein Weg. Die Veröffentlichung des Videos der mutmaßlichen Bahn-Attentäter hat dem Konzept recht gegeben. Wenngleich in Frage gestellt werden sollte, ob es nicht dazu führen kann, dass unbescholtene Bürger zu Unrecht diffamiert werden...
Aber irgendwo muss begonnen werden – und wer sich nichts hat zu Schulden kommen lassen, den brauch ein Check/eine Untersuchung auch nicht zu jucken. Denke ich. Hat zwar nicht mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber... die Tochter einer Freundin wurde vor ein paar Jahren (sie war damals 7!) sexuell missbraucht – seither unterstütze ich die Forderung bzw. den Plan für eine DNA-Datenbank, in der JEDER gespeichert wird. Ob nun Staatsangehöriger, Tourist, Diplomat... ganz egal - jeder -... rein in die Datenbank.

Wie gesagt... nicht so einfach. Aber... irgendwo muss angesetzt werden.

Der Zeitraum, in der Attentate geplant werden – die Akribie und Ruhe und eigentlich auch das Wissen um ihrer Überlegenheit... das erschreckt mich auch. Da fragt man sich unweigerlich, ob man überhaupt eine Chance hat Anschläge etc. zu verhindern und ob solche Erfolge wie die Bahn-Sache nicht reine Glücksgriffe sind.

Ductreiber ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2006 19:51
#11 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Auch die zwei aktuellen Bomben waren ja schon gezündet, sind nur nicht explodiert und die Festnahme des einen Täters war nur Glück, da hat die Videoüberwachung zwar dazu beigetragen den Täter zu identifizeren, aber die Fetnahme konnte auf Grund eines Tip´s eines ausländischen Geheimdienstes erfolgen, also nicht einmal des BND´s. Ob Videoüberwachung oder nicht, dadurch wären bei einwandfreier Funktion die Bomben hochgegangen und dann hätte die Überwachung auch erst mal nur dazu beigetragen zu wissen wer es war, aber ich denke die wären bei der Aufregung die dann geherrscht hätte über alle Berge gewesen wie der zweite Täter ja auch ist.

zauberin60 ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2006 23:40
#12 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Ja, alles unter der Vorraussetzung das Ganze ist echt! Es gibt Gesetze, die liessen sich bis jetzt in Deutschland nicht durchsetzen, jetzt werden sie von der CSU aus der Schublade gezogen.
Die Etats vom Innenministerium werden jetzt wieder aufgestockt, das BKA hatte vor kurzem noch Leute entlassen.

Wir haben uns erfolgreich aus den Krisengebieten rausgehalten, jetzt heisst es, wir sind betroffen, also mischen wir auch mit.

Nein, ich leide nicht unter Verfolgungswahn, aber ich habe so meine Erfahrungen gemacht, wie das BKA oder die CSU Attentate oder Gewalttaten selber produziert, um dann mit ihrer eigenen Lösung politisch durchzukommen.

Ich bin froh, das bei den Attentaten nichts passiert ist, darüber müssen wir nicht reden, aber so schlampig wie hier bei uns war bisher noch keins.
Und im pingelig genauen Deutschland gehen 3 Anschläge in die Hose? Verzähl nix.

Franco77 Offline




Beiträge: 1.471

22.08.2006 02:00
#13 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Zitat
Gepostet von Ductreiber
Tja warum ist der Terror eigentlich entstanden?


Eine sehr gute Frage, Duc!
... ich muß auch Deinen restlichen Ausführugen in zitiertem und im nächsten Beitrag völlig zustimmen.

Aber bleiben wir doch mal beim Thema, Freunde.

WIE enstand denn der "Terrorismus" in den 70ern (THEMA! Heute gibts andere Auswüchse, wissen wir ja ...) ?

Da war zunächst mal eine KRIEGS-Generation, die vielfach Blut an den Händen hatte, aber sich in der neuen BRD fast problemlos und super-erfolgreich etablierte.
Politiker (Kiesinger, Filbinger), Wirtschaftsbosse (Schleyer etc.), ja sogar Showgößen wie Ilse Werner, Marika Rökk (DIE hasse ich ganz besonders!) und sogar Filmstars, wie der von mir TROTZ und ALLEDEM immer noch geschätzen Heinz Rühmannn.

Und da war eben die NACHKRIEGS-Generation.
Die UNSCHULDIG war.
Und die FRAGEN stellte!
... die nicht beantwortet wurden.
Weder was die dt. Geschichte anging, noch die Zeitgeschichte, die sich damals um Vietnam, den Schah, die zunehmende Einmischung der USA in alles usw. drehte.

Und dann gabs da eine Studentendemo in Berlin gegen den Besuch vom damaligen Schah.
Und es gab einen Studenten, Benno Ohnesorg.
Der VÖLLIG außerhalb der Verhältnismäßigkeit von Polizeikugeln getroffen getötet wurde.
Das war die eigentliche Geburtsstunde der RAF ...

Fortsetzung folgt ...

... und wer meint, ich würde mich jetzt blindlings auf die Seite der "Terroristen" schlagen, irrt gewaltig.

Wie gesagt, reden wir weiter.
Mich würde SEHR interessieren, wie Ihr das alles seht.
Egal wie alt Ihr seid und egal mit welchem politischen Hintergund.

Scheint mir der Anfang einer interessanten Diskussion zu sein.
Danke, Bloxi!!
Das Thema ist SUPER!

.

Ductreiber ( gelöscht )
Beiträge:

22.08.2006 09:10
#14 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Moin moin,
auch ich verurteile so einige die sich, Ihr Denken und ihre Kontakte (sprich Korruption) aus dem 2. Weltkrieg mit in die sogenannte Demokratie hinüber gerettet haben, hatte da auch ziemlich drunter gelitten in jungen Jahren, wie Ihr wißt bin ich ja nicht so ganz rein deutsch (ja da gab es zu der Zeit nen anderen Asudruck für) und meine Lehrer waren alles alte Komissköppe....
Habe auch in den sechzigern einiges Mitbekomen, damals aber noch nicht so richtig verstanden, damals wollte ich nur LEBEN wie ich es wollte und habe mich einen schei.. um Politik oder ähnliches gekümmert. Nur heute weiß ich, ganz so einfach war es in der Kriegszeit auch nicht, manche hatten die Wahl entweder die Heimat zu verlassen (was das Leiden der zurück gebliebenen Angehörigen und Verwandten nach sich zog), zu sterben oder das Lied mitzusingen. Die meisten, wie auch heute wieder. waren nicht mutig und stark genug ihre Konsequenzen zu ziehen und und haben den leichteren Weg genommen und das Lied gesungen das ihnen vorgeschrieben wurde.
Die Geschichte um die 68er habe ich ja live miterlebt, war ja meine Generation und noch dazu bin ich in Frankfurt aufgewachsen und habe so manche Demo miterlebt, zwar nie mitgemacht, weil wie gesagt damals hat es mich weniger interessiert und ich verstand es damals auch glaube ich nicht. Ich war Rocker und sonst nix (bor to be wild), wir hatten unsere eigenen Gesetze, was scherte uns die Politik. Am Anfang der RAF war ja auch alles ganz lustig mit anzusehen wie die Polizei und die Geldsäcke verarscht wurden, nur leider blieb es nicht dabei, sondern es wurden Menschen getötet und Bomben gelegt die auch unbeteiligte schädigten. Bei einer Demo mußte ich mit ansehen wie ein Polizist von ca. 15 Demonstranten fast totgeprügelt wurde, was ich reichlich unfair fand da es sowas unter Meinesgleichen nie gegeben hätte. Somit verstehe ich auch die armen Polizisten damals, welche ja teilweise genau so dachten wie die Demonstranten nur auf Grund ihres Jobs auf der anderen Seite standen. Damals war ich ein dummer Junge, gerade mal 17-18 Jahre alt und dementsprechend auch mein Gedankengut. Heute denke ich da anders drüber. Also warum einen Herrn Fischer fürs Steinewerfen verurteilen? Er war damals gerade mal 4 oder 5 Jahre älter als ich und ist reifer geworden und denkt heute bestimmt auch anders. Ich habe mich damals auch mit Polizisten rumgeprügelt, zwar nicht aus dem selben Grund wie Herr Fischer, sondern weil diese alten Sturböcke was dagegen hatten, dass wir Party wollten und mit Motorrädern die Gegend unsicher machten und das alles nicht in denen ihr Weltbild passte welches ja um es gelinde auszudrücken noch sehr unfrei war. Wenn ich es mir richtig überlege, es war eigentlich nur Protest genau wie bei Herrn Fischer, nur jeder auf seine Weise.
Das das ganze dann ausgeartet ist, das war meiner Meinung nach Absicht und von einigen hohen Herrern angezettelt um von eigener Unzulänglichkeit abzulenken.
Umsonst haben die Anführer der Linken und teiweise Terrorsympatisanten von damals, sofern sie es überlebt haben, heute nicht alle ihr Schäfchen im trockenen.

[ Editiert von Administrator Ductreiber am 22.08.06 9:12 ]

bloxberg Offline



Beiträge: 99

23.08.2006 21:23
#15 RE: Terrorismus in den 70er Jahren Antworten

Was die RAF angeht... so ist die Erschießung von Benno Ohnesorg, der darauf folgende Umschwung in der APO, die „Bewegung 2. Juni“ sicher als Anfang zu sehen. Zumindest für uns. Für Deutschland.
Anfangs hatte alles, und stimme ich Duc (darf dich doch so nennen, oder? Ist auch nett gemeint... erinnert mich doch an die Duc, die ich mal hatte...) zu, noch einen recht „harmlosen“ Touch, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

Ende der 60er die Anti-Amerika-Demos, man klagte den eigenen Staat an, unterstellte ihm noch immer nachklingende faschistische Züge, wollte aufmerksam machen auf gefühlte Unzulänglichkeiten in der BRD - und in der Welt.
Brandanschläge, Banküberfälle, Diebstähle... doch irgendwann wurde die RAF radikaler. Eine kleine Gruppe, die es „verstand“ sich „Gehör“ zu verschaffen – nicht zuletzt auch dank der reißerischen Medien...
Sind es 25 oder 30 Menschenleben die auf das Konto der RAF gehen? Eine fast schon unbedeutende Zahl, wenn man die Terroranschläge von damals mit denen von heute vergleicht. Fast ist man geneigt zu sagen, dass die Terroristen damals „besser“ vorgegangen sind, als die von heute. Dass damals mehr „darauf geachtet wurde“ heute Kolateralschäden genannte Verluste „Unschuldiger“ zu verhindern.

Der Terrorismus heute ist noch Menschen verachtender – als der Terrorismus „früher“.

Trotzdem – es bleibt die Frage „Woher kommt er?“ oder „Wie/Aus was ist er entstanden?“

Und was heißt hier "Wir müssen konstatieren, dass der Terror vor unserer Haustür angekommen ist“ (Georg Schmid).
War er überhaupt jemals fort?

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