Der Kopf meiner an Demenz erkrankten Oma gibt ganz unterschiedliche Sachen her - switcht in Jahren und Jahrzehnten und manchmal, so wie heute, frage ich mich ob das so stimmt oder ob sie nicht vielleicht irgendwelche Ereignisse etwas durcheinander würfelt.
Wir haben heute über alles mögliche (und unmögliche ;o) gesprochen und kamen so auch irgendwann auf Gran Canaria...
Sie erzählte mir von einem Anschlag in den 70ern - auf ein Flugzeug oder einen Flughafen - bei dem viele Menschen ums Leben gekommen seien. Kann mich jemand aufklären? War 1977 zum ersten Mal auf Gran Canaria - mit 5 Jahren. Meine Erinnerung lässt mich da, im Gegensatz zu der meiner Oma , irgendwie im Stich.
Am 27.03.1977 ereignete sich der bisslang schwerste Flugunfall in der Geschichte der Zivilluftfahrt. Die Boeing 747-121 (N736PA) der Pan American World Airways (Flugnummer 1736) mit dem Namen "Clipper Victor" war in Los Angeles gestartet. Während eines Zwischenstopps in New York wurde die neunköpfige Besatzung ausgewechselt, und weitere 103 Passagiere stiegen für den Flug nach Las Palmas zu. Die Boeing 747-206B (PH-BUF) der KLM (Flugnummer 4805) kam mit 248 Insassen aus Amsterdam und flog ebenfalls nach Las Palmas. Als sich beide Maschinen dem Ende ihrer Reise näherten wurde der Flughafen von Las Palmas aufgrund eines Bombenattentats geschlossen. Die Crews wurde angewiesen das etwa 110 km nordwestlich gelegene Teneriffa anzusteuern. Die Clipper Victor landete um 14:15 Uhr nach der KLM auf dem Flughafen in Los Rodeos. Der Kapitän beschloss seine Passagiere an Bord zu behalten. An diesem Tag kam es durch das Bombenattentat in Las Palma zu einem erhöhten Verkehraufkommen auf dem Flughafen von Los Rodeos. Dazu kam noch der dichtgedrängte Wochenendflugplan. Die Flugzeuge wurden auf jeder verfügbaren Fläche abgestellt. Die Clipper Victor wurde genau neben der Landebahn 12 abgestellt. In unmittelbarer Nähe der PanAm parkte die KLM. Der Kapitän der KLM lies seine Passagiere zwischenzeitlich von Bord gehen. Die niederländische Crew der KLM stand stark unter Druck, da die Höchstzahl an Dienststunden für die Crewmitglieder überschritten würde, wenn die Maschine den Flughafen nicht vor 19 Uhr verlassen würde. Nur 15 Minuten nach der Landung der PanAm wurde der Flughafen in Las Palmas wieder freigegeben. Nach und nach machten sich die Flugzeuge wieder auf zur Nachbarinsel. Sehr zum Missfallen der Crew der Clipper Victor war ihre Maschine hinter der niederländischen KLM geparkt worden. Die PanAm konnte demnach nicht eher abheben, bevor die Passagiere der KLM-Maschine wieder zugestiegen waren. Der Kapitän der KLM ließ die Maschine noch betanken um die Abfertigung auf dem nun ebenfalls überlasteten Flughafen in Las Palmas zu beschleunigen. Der Kapitän der Clipper Victor war über diese Verzögerung sehr verärgert. Er war bereits über 10 Stunden im Dienst. Das Wetter verschlechterte sich im Laufe des Nachmittags. Regen und Nebel verschlechterten die Sicht zeitweise auf bis zu 300 Meter. Gegen 17 Uhr waren beide Maschinen bereit zum Abflug. Wegen der Windrichtung waren die Besatzungen aufgefordert worden, vom Wartebereich zum anderen Ende der 3,2 km langen Startbahn zu rollen. Zum Zeitpunkt verschlechterte sich das Wetter so stark, das die Crews der Maschinen teilweise Probleme hatten die Position beim Rollen zu halten. Die KLM erreichte das Ende der Startbahn, drehte sich um 180 Grad und meldete dem Tower die Startbereitschaft. Ohne die Startfreigabe bekommen zu haben oder vielleicht auch, weil sie fälschlicherweise glaubte, sie erteilt bekommen zu haben, begann die Flugbesatzung der KLM mit dem Start. Zum Zeitpunkt rollte die PanAm noch entgegengesetzt zum Ende der Startbahn und beeilte sich die Startbahn zu räumen. Kurz darauf sah die Besatzung der PanAm die bereits startende KLM-Maschine aus dem Nebel direkt auf sich zukommen. Der Pilot der PanAm versuchte verzweifelt die Startbahn seitlich zu verlassen indem er stark einlenkte und vollen Schub gab. Der Pilot der KLM riss die Lenksäule nach hinten und schleifte beim Versuch hochzuziehen stark mit dem Heck seiner Maschine über dem Boden. Trotz aller Bemühungen beider Besatzungen trafen das Fahrwerk und das äußere Triebwerk der KLM den oberen Teil des Rumpfes der PanAm und riss ihn fast vollständig ab. Die KLM flog noch etwa 150 Meter, prallte dann zu Boden und verwandelte sich in einen riesigen Feuerball. Aus dem Wrack der PanAm konnten 70 Insassen befreit werden. Neun davon erlagen im Krankenhaus ihren Verletzungen. Bei der Kollision kamen insgesamt 583 Menschen ums Leben.
Vielen Dank, Julchen. Das wusste ich nicht bzw. hatte ich aus dem Gedächtnis gestrichen und das wo ich die Osterferien 1977 zum ersten Mal auf Gran Canaria Urlaub verbringen durfte.
Mein Kopf macht gerade eine Reise in die Vergangenheit...
Das einzige was ich dazu noch weiß - habe den von Maverick genannten Bericht auf N24 auch gesehen - dass wegen einer Bombendrohung kanarischer Separatisten der Flughafen geschlossen war. Eine Bombe war in der Wartehalle des Flughafens explodiert, dabei sind mehrere Menschen verletzt worden. Hier noch ein guter Link wo Du einiges nachlesen und erfahren kannst.
ZitatGepostet von Maverik66 es war kein attentat es war einfach ein unfall im starken nebel hat ein pilot nicht das gemacht was er sollte
Das ist so nicht ganz richtig, im meinem vorherigen Beitrag habe ich geschrieben, dass es ein Vorfall am Flughafen LPA gab, sonst wären die Flugzeuge nicht umgeleitet worden, das Ziel war nämlich Gran Canaria.
Habe den Bericht von dem Unfall schon mal im Fernsehen gesehen.War irgendwann diesen Sommer.Fand ich echt heftig.Hätte der Pilot den Anweisungen gefolgt,wäre das nicht passiert.
Danke für die Links, Julchen. Vielleicht habe ich "Glück" und eine der Sendungen über die Katastrophe wird bald wiederholt - ob nun auf N24 oder ZDF. Ein Wahnsinn, wenn man überlegt was die Ursache für diesen Unfall war. Mannomann. Wenn ich die Berichte auf den Links richtig deute, war es das schwerste Flugzeug-Unglück.
ZitatGepostet von bloxberg Danke für die Links, Julchen. Vielleicht habe ich "Glück" und eine der Sendungen über die Katastrophe wird bald wiederholt - ob nun auf N24 oder ZDF. Ein Wahnsinn, wenn man überlegt was die Ursache für diesen Unfall war. Mannomann. Wenn ich die Berichte auf den Links richtig deute, war es das schwerste Flugzeug-Unglück.