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Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 1.506 mal aufgerufen
 Politik & Wirtschaft auf Gran Canaria / Kanaren und weltweit
Seiten 1 | 2
Insel-Charly ( gelöscht )
Beiträge:

20.03.2008 20:52
#16 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

Die Empörung über das Verhalten von China teile ich und bin sehr besorgt.
Jetzt aber eine Frage an Kompetente.
Wie bekommt man die MAO Tattoos eigendlich wieder ab mit denen man sich vor Jahren noch geschmückt hat?
Auch würde ich schnell mal im Keller nachgucken und die olle Maobibel entsorgen, das die Kinder nicht rankommen.

S T E R N C H E N ( gelöscht )
Beiträge:

20.03.2008 21:01
#17 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

@Insel-Charly........ich habe keine Tätowierungen und insofern bin ich auch nicht so kompetent, aber eines meine ich mal gehört zu haben, das die älteren Tätowierungen sehr schwierig zu entfernen sind.

Das bedeutet für Dich......leben mit der Jugendsünde am Körper, aber geht doch,oder??? Und mitnehmen in den Himmel.

Ein bischen Schwund ist überall.

Insel-Charly ( gelöscht )
Beiträge:

20.03.2008 23:17
#18 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

Zitat
Das bedeutet für Dich......

?????
Ich meinte sicher nicht mich

doro1 Offline




Beiträge: 4.732

21.03.2008 00:18
#19 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

http://fuerauswanderer.de.to/

VIVA LA VIDA :489:

Ductreiber ( gelöscht )
Beiträge:

21.03.2008 10:04
#20 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

Tja, das sind die Folgen der ach so glorreichen Globalisierung.
Moralisch gesehen bin ich ja auch für einen Boykott der Spiele aber wirtschaftlich gesehen würde es bei der entsprechenden Reaktion der chinesischen Regierung auch eine Wirtschaftskrise auslösen die sich gewaschen hat.
Da die hohen Herren in China das wissen können die auch so hochnäsig sein wie sie zur Zeit sind.
VW steckt doch auch, wie viele andere Konzerne, in der Zwickmühle, fas alle VW´s die im asiatischen Raum verkauft werden, werden in China gebaut, oder wenigstens ein großer Teil der Teile. Sollten die VW´ler sich entschliessen die Spiele zu boykottieren würde das weltweit, also auch in DE, zigtausende Arbeitsplätze kosten.
Die Chinesen kaufen den Weltmarkt an Rohstoffen und Energie leer, treiben die Preise dadurch in die Höhe und bauen mit damit alles nach was nachzubauen ist, aber wenn die nicht mehr oder nur zeitweise nicht kaufen, dann geht sehr sehr vielen westlichen Konzernen die Luft aus. Deswegen wird ja auch nichts oder wenigigstens nur alibimäßig etwas gegen die Plagiate- und Nachbauschwemme aus China getan.
Wie viele Sportler schon geäußert haben, für ein Boykott ist es 7 Jahre zu spät, die hätten damals die Spiele gar nicht bekommen dürfen, aber ich denke mal da sind einige Milliönschen geflossen.

[ Editiert von Administrator Ductreiber am 21.03.08 10:07 ]

nic31 Offline




Beiträge: 213

22.03.2008 11:40
#21 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

Zitat
Hi Nic,
irgendwie verstehe ich Dich heute nicht.


Ach Jutta, macht ja nix, manchmal versteh ich mich selbst nicht

Nein, aber mal im Ernst. Natürlich muss was getan werden in China, Tibet und auch in vielen anderen Teilen der Welt. Aber ob man ausgerechnet durch den boykott der olympischen Spiele was erreicht, wage ich zu bezweifel.

Dustin2 Offline



Beiträge: 724

22.03.2008 12:41
#22 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

Sehe ich auch so , Nic .

Durch den Boykott würde man die Situation der Tibeter mit Sicherheit noch verschlimmern. Es wäre undiplomatisch !

Wenn die Spiele nicht stattfinden , würde China die tibetischen Proteste dafür verantwortlich machen und ………., ich möchte gar nicht weiter denken .
Noch sieht die Welt zu , aber die Lage ist brisanter als wir vielleicht glauben.

Die wahre Lebensweisheit ist , im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.

zauberin60 ( gelöscht )
Beiträge:

25.03.2008 16:16
#23 RE: Olympischen Spiele 2008 Antworten

Marathon-Mann aus Rheinbach im Dienste Tibets

Namri Dagyab will in Peking die olympischen Langstrecke laufen, um auf das Schicksal des besetzten Landes aufmerksam zu machen, aber das IOC spielt nicht mit - Eine Geschichte über Sport und Politik


Protest vor der chinesischen Botschaft in Berlin: Mit seinen Freunden demonstriert Namri Dagyab für ein Team Tibet bei Olympia. Berlin. Namri Dagyab steckt in einer ausweglosen Dreiecksbeziehung. Er liebt China für seinen kulturellen Reichtum. Er liebt seine Eltern, die vor knapp 50 Jahren vor den Chinesen aus Tibet fliehen mussten. Und er liebt seinen Traum, in Peking den olympischen Marathon zu laufen, 42 195 Meter vor den Augen der Welt. Ein Traum, von dem er genau weiß, dass er sich nicht erfüllen wird. Nicht in Peking.

Denn Dagyab ist Deutsch-Tibeter. Der gebürtige Rheinbacher will für das Team Tibet starten, eine Mannschaft, mit der die in aller Welt verstreuten Exil-Tibeter auf das Schicksal ihres Landes aufmerksam machen wollen, das die Chinesen seit 1950 besetzt halten. Bei Chinas großer Schau soll Chinas große Schande nicht in Vergessenheit geraten.

Doch das Internationale Olympische Komitee (IOC) verbietet dem Team die Teilnahme. "Tibet ist kein eigenständiger Staat, der von der internationalen Gemeinschaft anerkannt wird. Deshalb können sich Sportler aus Tibet nur über das Chinesische Olympische Komitee qualifizieren", heißt es in einem offiziellen IOC-Statement.


"Ich bin aber kein Chinese, ich bin Tibeter", sagt Dagyab. "Die Entscheidung ist zutiefst ungerecht." Er ist der einzige Athlet aus Deutschland im 30-köpfigen Team Tibet. Seine Mannschaftskameraden leben in Europa, den USA, Kanada und Indien. "Dass wir starten wollen, ist ein symbolischer Akt, der umso mehr provoziert, als China dieses Jahr Olympia ausrichtet", sagt der 32-Jährige, der mittlerweile in Berlin lebt. Unterstützung bekommt er von der Tibet Initiative Deutschland, die sich der Kampagne von 150 internationalen Organisationen für ein Team Tibet angeschlossen hat.

Nadine Baumann, politische Referentin der Initiative, sagt: "Die Entscheidung des IOC ist zynisch. Sie sagen, dass Tibet nicht eigenständig ist. Dabei hat China Tibet besetzt."

Sportpolitisch wäre für eine Sonderregelung Spielraum gewesen: Seit den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta darf ein Team Palästina an den Start gehen, obwohl es bis heute keinen souveränen Staat dieses Namens gibt.

Bei den Spielen 2000 in Sydney konnten die Australier Sportler aus Osttimor begrüßen. Die Athleten traten zwar nicht als Team, sondern als "individuelle olympische Athleten" an, aber ihr gemeinsames Auftreten war dennoch ein wichtiges Symbol für den Inselstaat Osttimor, der sich erst kurz zuvor von Indonesien gelöst hatte.


"Team Tibet", schreit ein Mann mit heiserer Stimme ins Mikrofon. Die 100 Demonstranten vor der chinesischen Botschaft in Berlin stimmen in die Rufe ein. Es ist der 10. März, der Jahrestag des tibetischen Volksaufstands von 1959. Die Versammelten lassen sich von der Entscheidung gegen ihre Sportler nicht entmutigen. Der Anführer ballt seine Hand zur Faust und reckt sie in Richtung des großen, grauen Botschaftsgebäudes. Seine Mitstreiter schwenken Tibets rot-blau-goldene Flagge.

Auch Dagyab ist an diesem sonnigkalten Frühlingstag gekommen. Der Wind zerzaust seine schwarzen, kinnlangen Haare. Stumm beobachtet er seine Landsleute, den Körper in einen beigefarbenen Trenchcoat gehüllt, die Arme vor dem Bauch verschränkt. Er bezeichnet sich als unpolitisch: "Ich bin primär Sportler, aber natürlich hat das Thema Tibet immer eine politische Dimension, ob ich will oder nicht."

Natürlich gilt seine Unterstützung den Landsleuten, die oft bei Wind und Wetter vor die Botschaft kommen. An vorderster Front wird man ihn nicht sehen. "Andere brüllen schon genug", sagt er. Dagyab spricht bedächtig, rückt sein eckiges Brillengestell zurecht. "Viele Tibeter denken in Schwarz-Weiß. China ist für sie schwarz, Tibet weiß." Dabei sei auch in Tibet früher nicht alles gut gewesen: "Ein Großteil der Bevölkerung hat unter der Feudalherrschaft gelitten."

Dagyab ist in Rheinbach aufgewachsen. Wenn er Tibetern von seiner Sicht der Dinge erzählt, erntet er oft Unverständnis. Sein Ding ist das Laufen. Jede Woche legt der drahtige Sportler bis zu 120 Kilometer zurück. Wenig für einen Profi, viel für einen Amateur. Im Oktober 2007 hat er in Budapest seine beste Leistung abgeliefert, drei Stunden und siebzehn Minuten. "Die letzten Kilometer waren die schwersten, da ging für mich mehrmals die Welt unter", sagt er. Der Weltrekord liegt bei knapp über zwei Stunden und vier Minuten.

Dagyab blickt auf die roten und gelben Tücher, die die Demonstranten mitgebracht haben. Sie symbolisieren die Gewänder der buddhistischen Mönche, die von den chinesischen Besatzern nach dem Aufstand getötet wurden. Dagyab kennt die blutigen Details dieses Tages genau:

Neben Volkswirtschaft hat er Tibetologie und Sinologie in Bonn und London studiert und eine Doktorarbeit über Klöster in Tibet, China und Indien geschrieben. Vor allem aber kennt er diesen Tag, weil er das Leben seiner Familie auf den Kopf gestellt hat.

Es ist der Tag, an dem Dagyabs Vater seine Heimat verliert. Als die chinesischen Soldaten zu schießen beginnen, bereitet sich der damalige Mönch wie Tausende andere Tibeter auf die Flucht vor. Wenige Tage später führt der 23-jährige Dalai Lama sein Volk über die Berge nach Nordindien. Aus dem Exil müssen sie mitverfolgen, wie in den folgenden Kämpfen 87 000 Landsleute sterben. Der Dalai Lama bleibt im Norden Indiens.

Dagyabs Vater, einen hohen tibetischen Geistlichen, aber verschlägt es 1966 in die Bundesrepublik, wo er an der Universität Bonn als Wissenschaftler arbeitet. Namri Dagyab und seine zwei Jahre jüngere Schwester werden im Rheinland erwachsen - in Gedanken aber lebt die Familie noch immer in Tibet. "Zu Hause war Tibet, es wurde Tibetisch gesprochen. Deutschland begann erst vor der Haustür", sagt Dagyab.

"China raus aus Tibet", rufen mittlerweile die Demonstranten vor der Botschaft. Dagyab bleibt stumm. Die Schreie um ihn werden lauter. Neben ihm halten Demonstranten ein Transparent: "Peking 2008: Olympia ohne Menschenrechte? Tibet braucht unsere Unterstützung!" Die erhalten die Tibeter auch.

Auf der Internetseite des Teams bekunden Prominente ihre Sympathie. Dieter Baumann, 1992 Olympiasieger über 5 000 Meter, fordert China auf, politisch wie sportlich Respekt und Fairplay walten zu lassen. Davon ist das Land im Olympiajahr aber weit entfernt.

Über das massive Vorgehen der chinesischen Regierung bei den jüngsten Auseinandersetzungen in Tibet ist Dagyab ist empört: "Sehr grausam, unvorstellbar, was in Tibet passiert." Er bleibt dran. Nach Peking wird er es zwar nicht schaffen - die Hoffnung auf ein Team Tibet hat er aber deswegen noch lange nicht aufgegeben. Olympische Spiele gibt es schließlich alle vier Jahre, und so sagt er: "Dann bin ich 37 und im besten Marathonalter. Bei den Spielen 2012 in London sind wir dabei."


Quelle: Generalanzeiger Bonn

Eigentlich muß ich gar nix sagen, was ich davon halte, ich habs fett gemacht. Jutta

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