Die Ursache der Waldbrände von La Palma bleibt weiterhin unklar. Ein gestern veröffentlichter Bericht des Umweltministeriums der kleinen Kanareninsel belegt, dass das Feuer aus mehreren Gründen ausgebrochen sein könnte. Die Flammen haben mehrere Hektar Wald- und Wiesenfläche zerstört. Das Feuer ist am 1. August gleich an mehreren Stellen ausgebrochen. Die Aufräumarbeiten sind zwar längst abgeschlossen, bis sich die Landschaft komplett erholt hat, wird es aber voraussichtlich Jahre dauern, lautet der Bericht weiter. >>NEWS von sandsfm
Böllerschüsse waren Schuld an dem verheerenden Feuer Anfang August
Es hat sich also doch gelohnt Geduld zu bewahren und auf die Guardia Civil und die Justiz zu setzen. - Da hatte vor etwa einem Monat die Kommission der Inselregierung bereits die Akte Waldbrand schließen wollen und ihre Techniker verkünden lassen, dass man die Brandursache nicht mehr ermitteln kann, so platzt die heutige Nachricht wie eine richtige Bombe in die kleine Pressewelt der Insel. - Das Gericht in Santa Cruz hat nach einer Befragung von drei auch namentlich genannten Personen diese nun als Beschuldigte benannt, den Waldbrand fahrlässig verursacht zu haben. - Die drei Beschuldigten sind Präsidenten und Mitglieder des Festausschusses, welcher für den Ablauf der am 31. Juli in Tigalate stattfindenden Fiesta zuständig war, und wie das Gericht nun meint, auch dafür verantwortlich, dass überhaupt diese Böller abgeschossen wurden. - Auch wenn es nur eine kleine Pressemeldung seitens des Gerichtes gab, nennt man doch ganz klar, dass die Seprona, das ist die Spezialeinheit der Guardia Civil für Umweltdelikte, als Brandursache die zwischen 22:00 und 23:00 abgeschossenen Böller ermittelt hat. - Immerhin haben die gute 3 Monate Zeit genommen den Fall zu untersuchen und man darf davon ausgehen, dass die ihre Arbeit sauber und professionell gemacht haben, also kann man deren Bericht nicht einfach verneinen. - Es wäre natürlich nun sehr interessant, mal in diese Ermittlungsakten zu blicken, aber so weit wird es wohl nicht kommen, und wir werden uns mit weiteren Häppchen die an die Presse gegeben werden zufrieden geben müssen.
Allerdings nimmt nun die Aufarbeitung des Brandes einen komplett anderen Verlauf. - Es ist damit zu rechnen, dass man auch Anklage gegen die drei erheben wird, und die werden natürlich versuchen, die Verantwortung für ihr Tun an andere Instanzen weiter zu geben. - Dabei ist es natürlich interessant, ob diese Fiesta auch noch mit der lokalen Korporation abgesprochen war, und ob daraus weitere Verantwortungsketten zu knüpfen sind. - Auf jeden Fall geht das Gericht davon aus, dass es an diesem Tag äußerst fahrlässig war, diese Böller anzuschießen, es herrschte bereits seit einer Woche enorme Hitze und Trockenheit und heißer Winde in der Zone, so dass man auf keinen Fall diese Feuerwerkskörper hätte benutzen dürfen. - Auch wenn es Tradition ist, auch wenn man das bei jeder Fiesta so macht, an den Tagen darf man das einfach nicht, und wir sehen ja auch die Folgen, was dabei passieren kann. - Nun kommt natürlich auch gleich die Frage nach der Haftung auf, es ist ja schließlich ein nicht unerheblicher Schaden entstanden. - Ob das Festkomitee eine Haftpflichtversicherung hat, oder die nun Beschuldigten, diese Frage ist noch nicht angesprochen worden, wird aber sicherlich in den nächsten Tagen auch noch geklärt werden. - Und natürlich überhaupt, ob aus der Anschuldigung auch ein Schuldspruch wird, der dann für Schadensersatzansprüche verwertbar sein wird. - Auf jeden Fall hat die Insel wieder ein neues Klatschthema, denn dieses Feuer im August, auch wenn es nicht der größte Waldbrand der letzten Jahre war, hat doch die Gemüter sehr erhitzt und eigentlich hatte man erwartet, keine "smoking gun" im Wald bei Tigalate zu finden, aber die aufmerksamen Herren der Guardia Civil haben uns da nun sehr positiv überrascht.
Mit freundlicher Genehmigung von Mathias Siebold
Tja, wir werden sehen, was vor Gericht dabei herauskommt. Jedenfalls haben die drei erst mal nichts zu lachen.