*grins* ich weiss Olaf,aber warte mal, mein Alfi baut bestimmt auch noch einen Keller an,alles zu seiner Zeit!! Darf ich jetzt wieder lachen,(in der Oeffentlichkeit mein icke)
Auch von mir besten Dank für den Erfahrungsbericht.
Aber mal abgesehen von den (meist ganz normalen) Unböen, denen man bei solch einem Unterfangen ausgesetzt ist - mit Ausnahme evtl. man übernimmt ein Negocio von einem guten Bekannten oder Freund - muß ich mal generell was loswerden:
ZitatGepostet von charly_gc ... die neu auf diese Insel kommen und mit dem Gedanken spielen , ein Restaurant oder eine Bar anzumieten.
Wer tatsächlich mit diesem Gedanken spielt, kann m.E. nicht ganz bei Trost sein. Ausgerechnet die Nische Gastronomie ist auf ALLEN Inseln derart überbelegt und somit ausgelutscht, daß man da nur kategorisch abraten kann.
Hinzu kommt speziell auf einer Touri-Insel wie GC, daß Entwicklungen der letzten Jahre (All-Inclusive, Euro u.a.) dazu geführt haben, daß die Klientel sich sehr reduziert hat oder vielfach sogar gänzlich wegbleibt.
Selbst bei mir auf der kleinsten Insel El Hierro wo es kaum bis keinen Pauschaltourismus gibt und der Besucher als Selbstversorger potenzieller Kunde von Bars und Restaurants ist, die Gastronomen HEFTIGST über Umsatzeinbußen klagen und reihenweise dichtmachen.
Zitat ...Ausgerechnet die Nische Gastronomie ist auf ALLEN Inseln derart überbelegt und somit ausgelutscht, daß man da nur kategorisch abraten kann...
Hinzu kommt speziell auf einer Touri-Insel wie GC, daß Entwicklungen der letzten Jahre (All-Inclusive, Euro u.a.) dazu geführt haben, daß die Klientel sich sehr reduziert hat oder vielfach sogar gänzlich wegbleibt.
Das kann man aber auch ganz anders sehen. Denn eigentlich ist der Markt für gastronomische Leistungen auf den Kanaren besser denn je z.B.: 1. es gibt mehr potentielle Gäste als früher 2. Die Kaufkraft der Gäste ist wesentlich höher als früher.
Aber - die Gäste sind andere und haben andere Ansprüche und Gewohnheiten als vor 20,30 Jahren. Wenn ich dann natürlich mit 1980er (oder oft noch älteren) Konzepten, Speisekarten, Küchengeräten, teils katastrophaler Hygiene die Gäste von 2007 bedienen will, darf man sich nicht wundern, wenn das Geschäft dann nicht so gut läuft.
Unfassbar ist auch die "Innovationskraft" von Gastronomen, die es fertigbringen, direkt neben den 10 bereits schlechtgehenden Full-Service-Restaurants (die sind schon seit Jahren megaout, nur scheints niemand hier zu merken) dann auch noch dass 11. eröffnen oder (am besten noch zum einem schon auf den ersten Blick unwirtschaftlichem Preis) übernehmen.
Nur eine kleines Beispiel, wie es schon mit ein bisschen Erneuerung besser gehen kann, sieht man täglich am Anexo II. Neben den vollen Kneipen mit Live-Musik sind gähnend leere Etablissements ohne Musik - und die Kneipiers der leeren Läden stehen staunend daneben und überlegen (einige wohl schon seit Jahren) warum der Nachbar ein besseres Geschäft macht als er selbst. Woran das dann wohl liegen mag ? Meistens an den üblichen Verdächtigen: Mafia, Cosa Nostra, Wetter, Klimawandel, den blöden Kunden usw. usw..!!?? Oder das böse AI, das tatsächlich max. 10 % des Marktes wirklich beeinflusst aber angeblich 100% der Gastronomie "kaputtmacht"??????
Schade, Charly, das das mit dem Restaurant da hinten nicht geklappt hat. Es gefiel mir gut. Ich hoffe, Du hast noch ein Eisen im Feuer. Ich wünsche Dir viel Erfolg. Liebe Grüße Jutta
ZitatGepostet von Colon [quote] Denn eigentlich ist der Markt für gastronomische Leistungen auf den Kanaren besser denn je z.B.: 1. es gibt mehr potentielle Gäste als früher 2. Die Kaufkraft der Gäste ist wesentlich höher als früher.
Wie gesagt, ich sehe das komplett anders und das aufgrund der mir zugänglichen Daten. Das kann ich mir nur so erklären, daß ich anscheinend ständig die verkehrten Zeitungen lese und mich mit den falschen Leuten unterhalte - was natürlich sein mag, mir aber sehr unwahrscheinlich erscheint.
Darf ich deshalb mal fragen, woher diese Daten stammen bezüglich Gästeaufkommen und Kaufkraft?
Zitat Wenn ich dann natürlich mit 1980er (oder oft noch älteren) Konzepten, Speisekarten, Küchengeräten, teils katastrophaler Hygiene die Gäste von 2007 bedienen will, darf man sich nicht wundern, wenn das Geschäft dann nicht so gut läuft.
Hier stimme ich vollinhaltlich zu. Wobei noch anzumerken ist, daß diese Xeno und Neo-Phobie mehrheitlich bei einheimischen Betreibern anzutreffen ist und nicht so sehr bei "Zugereisten".
ZitatUnfassbar ist auch die "Innovationskraft" von Gastronomen, ... Neben den vollen Kneipen mit Live-Musik sind gähnend leere Etablissements ohne Musik - und die Kneipiers der leeren Läden stehen staunend daneben und überlegen (einige wohl schon seit Jahren) warum der Nachbar ein besseres Geschäft macht als er selbst.
*LOL* Sehr wahr! Auch ich kenne etliche ähnliche Beispiele und frage mich schon lange, warum manche den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Backgroundambiente wie (adäquate!) Musik, TV (das ganz besonders, vor allem Pay-TV bei Sportübertragungen, welches für eine gerammelt volle Bude garantiert) oder wenigstens ein Pool-Billard oder Dart. Dies alles sind vergleichsweise kostengünstige Investitionen, oft noch gesponsort, die sich sehr rasch amortisieren und ihren Break-Even-Point erreichen.
Auch locken sie nicht nur zum Kommen sondern verleiten zum länger bleiben, kommunizieren und somit mehr KONSUMIEREN. Und dies nicht nur für die Spieler selbst, sondern auch für Zuseher.
Aber WENN, wird eben meist auf dümmliche und akkustisch nervtötenden Müll wie Geldspielautomaten, Erdnuss- oder Überraschungskugelautomaten oder noch schlimmer irgendwelche ulkigen jahrmarktsmäßige Pferdchen/Autos/Hubschrauber gesetzt die wenig einbringen und höchstens ständig Ärger machen und kaputt sind. Ferner ist ein Mehrkonsum an Getränken/Speisen ausgerechnet von der finanziell so gigantisch potenten Zielgruppe Kinder kaum zu erwarten ...
Zitat Oder das böse AI, das tatsächlich max. 10 % des Marktes wirklich beeinflusst aber angeblich 100% der Gastronomie "kaputtmacht"??????
Hier muß man differenzieren. 100% der Gesamtgastronomie sicher nicht, aber einen beträchtlichen Teil der Gastronomie speziell in den Touri-Zonen schon. Dies zumindest berichten mir zahlreiche Gastronomen, die ganz klar den Zeitpunkt des Knicks in der Umsatz-Statistik benennen können, nämlich die flächendeckende Ausbreitung von AI. Somit halte ich AI schon für einen nicht zu vernachlässigenden Negativ-Faktor.
Der 2. immer wieder genannte Zeitpunkt ist die Einführung des Euro.
Anyway, ich rate schon seit Ewigkeiten davon ab, in diese Sparte zu investieren und sage immer: Was es keinesfalls braucht, ist NOCH ein dt. Restaurant, NOCH eine dt. Gestoria, NOCH einen dt. Anwalt oder NOCH einen dt. Arzt/Zahnarzt und vor allem nicht NOCH einen dt. Haus-, Garten- oder Tierbetreuer.
Was eher fehlt und Erfolg verheißt sind zuverlässige und kompetente Handwerksbetriebe jeglicher Coleur.
Das ist jedenfalls meine Erfahrung aus den letzten ca. 15-20 Jahren.
Nachtrag noch zu den platzraubenden und nervtötenden Fehlinvestitionen:
Der "Kran".
Also dieser Glaskasten, in dem ein Haufen wertloses Glitzerzeugs aus chines. Produktion mit einem 3-fingerigen Greifarm herauszubugsieren ist.
Außerdem gibts meist noch einen "Sonderpreis" in Form eines Miniautos oder Bikes, das AUF dem Kasten steht. Komischerweise konnte ich noch nie beobachten, daß jemand zufällig ausgerechnet DAS gewann und wenn das Dingen dann irgendwann "verschwunden" ist, kann sich kein Mensch daran erinnern, WER da den Hauptpreis gezogen hat.
ZitatWie gesagt, ich sehe das komplett anders und das aufgrund der mir zugänglichen Daten..Darf ich deshalb mal fragen, woher diese Daten stammen bezüglich Gästeaufkommen und Kaufkraft?...
...Backgroundambiente wie (adäquate!) Musik, TV (das ganz besonders, vor allem Pay-TV bei Sportübertragungen, welches für eine gerammelt volle Bude garantiert) oder wenigstens ein Pool-Billard oder Dart. Dies alles sind vergleichsweise kostengünstige Investitionen, oft noch gesponsort, die sich sehr rasch amortisieren und ihren Break-Even-Point erreichen.
Anyway, ich rate schon seit Ewigkeiten davon ab, in diese Sparte zu investieren und sage immer:
Was eher fehlt und Erfolg verheißt sind zuverlässige und kompetente Handwerksbetriebe jeglicher Coleur.
Hola,
Die statistischen Quellen für die Entwicklung des Tourismus auf den Kanaren sind Gobierno, Cabildo, Patronato de Turismo, TUI, Thomas Cook u.a. und melden jährlich mehr Touristen und höhere Ausgaben pro Tourist pro Tag. Besonders nach (!!!) Einführung des Euro.
Deiner Analyse des Gastronomiemarktes stimme ich (ausser AI) ansonsten voll zu: bei diesem schwachen (sprich lieber: grottenschlechten) Wettbewerb muss jeder innovative Gastro-Profi das Geschäfts seines Lebens sehen. Warum Du dann aber von Investitionen in die Gastronomie kategorisch abrätst,erschliesst sich mir nicht.
Mit der pauschalen Empfehlung für Handwerksbetriebe wäre ich vorsichtig, wobei das sicherlich nicht völlig falsch ist. Gastronomie ist trotzdem immer noch vergleichsweise einfacher und risikoärmer (wenn man sich an die professionellen Regeln hält).
ZitatGepostet von Colon [b Denn eigentlich ist der Markt für gastronomische Leistungen auf den Kanaren besser denn je z.B.: 1. es gibt mehr potentielle Gäste als früher [/b]
Hola Colon, just heute wieder titelt Diaro de Avisos auf der 1. Seite des Wirtschaftsteils "Canarias pierde un millión de turistas extranjeros en los ultimos 5 anos" Den ganzen Artikel kannst Du unter www.diariodeavisos.es nachlesen.
Wie verträgt sich das mit der von Dir getätigten Aussage??
Zitat..."Canarias pierde un millión de turistas extranjeros en los ultimos 5 anos"...Wie verträgt sich das mit der von Dir getätigten Aussage?
Ganz einfach: 1. Der Rückgang der ausländischen Touristen ist zwar zurückgegangen, der Verlust ist durch inländische Touristen kompensiert worden. 2. Es kommt letztlich nicht auf die Anzahl der Touristen an, sondern auf deren Kaufkraft bzw. Ausgaben. Letztere haben sich zwar strukturell verändert, sind aber insgesamt gestiegen. Insbesonders gibt es zwar weniger ausländische Touristen, die, die kommen, geben aber mehr aus. (Siehe Tourismusstatistik der kanarischen Regierung z.B. INSTAC) 3. Die Trends ändern sich schneller als früher. Trotzdem kalkulieren viele Betreiber mit Abschreibungsraten von 10 Jahren, etliche sogar noch länger. Das kann oft schon allein aus diesem Grund nur wirtschaftlich nur noch schiefgehen. Und das ist nichts was man im Nachhinein herausfindet, sondern das weiss man von vorneherein.
Das Problem liegt also nicht an verminderter Menge, sondern -wie ich gesagt habe - in der veränderten, wechselnden Qualitätsanforderung. Suite statt "Zimmer, Sektbar statt statt Pilsbar, Leihwagen statt Busausflug usw. usw..
Uff, so schnell hatte ich gar nicht mit einer Reaktion gerechnet, Dich scheint das Thema ja rasend zu interessieren.
ZitatGepostet von Colon 1. Der Rückgang der ausländischen Touristen ist zwar zurückgegangen, der Verlust ist durch inländische Touristen kompensiert worden. 2. Es kommt letztlich nicht auf die Anzahl der Touristen an, sondern auf deren Kaufkraft
Kein Widerspruch bzw. das hört sich chic, plausibel und nachvollziehbar an. Sogar DDA sagt im Subtitulo, dass der Verlust durch Peninsulares kompensiert wird - das hatte ich zugegebenermaßen unterschlagen, allerdings aus gutem Grund. Weil ich die Gewohnheiten der Peninsula-Touris kenne und daher davon ausgehe, daß ausgerechnet DIE nicht gerade zu mehr Umsatz in der freien Gastronomie beitragen, ganz im Gegenteil.
Zitat...Dich scheint das Thema ja rasend zu interessieren...
...Weil ich die Gewohnheiten der Peninsula-Touris kenne und daher davon ausgehe, daß ausgerechnet DIE nicht gerade zu mehr Umsatz in der freien Gastronomie beitragen, ganz im Gegenteil.
Ich muss beruflich sehr viel Marktforschung machen (das erklärt mein Interesse am Thema, weil wichtig für die kanarische Wirtschaft) und sass gerade pausemachenderweise am PC, als das schnelle GC Forum Dein Posting per email meldete (was die Geschwindigkeit meiner Antwort erklärt).
Die Peninsula Touris sind sehr gute Touris, weil die mehr (auch für Gastronomie) ausgeben, als die meisten anderen Gruppen. Die "españoles" werden sich aber natürlich nicht begeistert und massenhaft auf die "echt deutsche Kneipe" oder "original deutsches Essen" stürzen. Die kommen übrigens auch meistens im Sommer, wenn die viele deutsche Betreiber ihren Betrieb schliessen, weil das ja früher auch so und schon immer so gemacht wurde.
Ich mach zwar keine berufliche Marktforschung, sondern eher eine private, die man zwangsläufig macht, wenn man auch in den Sommermonaten auf der Insel ist. Da sieht es so aus:
Massen von Peninsula Touristen, die in eigenen oder gemieteten Unterkünften schlafen (5 Schlafplätze, mind. 9 sind aber drin). Junge Leute schlafen im Auto. Abends wird ein Restaurant aufgesucht oder - bei jungen Leuten und die sind in der Überzahlt - fast food. Dann geht's so um 23:00 Uhr in die Disse und morgens früh wird die Umgebung im Umkreis von 2 km geweckt. Dazu trinkt man Alkopops, die im Supermarkt gekauft wurden. Danach gehts zum Schlafen in die Autos.
Die finanzstarken Besucher (Sekt- statt Pilsbar) haben längst ihre eigenen Immobilien in bester Lage. Diese Leute sieht man selten, nur beim Hinausfahren des Jaguars, um in Las Palmas zum shopping zu fahren.
Viel geschrieben, sorry, hätte man auch einfacher haben können: ich stimme Franco zu.
...Abends wird ein Restaurant aufgesucht oder - bei jungen Leuten und die sind in der Überzahlt - fast food.
...Dann geht's so um 23:00 Uhr in die Disse Dazu trinkt man Alkopops, die im Supermarkt gekauft wurden....
...Die finanzstarken Besucher ...sieht man .. nur beim Hinausfahren des Jaguars, um in Las Palmas zum shopping zu fahren....
Viel geschrieben, sorry, hätte man auch einfacher haben können: ich stimme Franco zu.
Entschuldigung, Due widersprichst Franco aber diametral, wenn Du geradezu von "Konsumorgien" (=Massen von Touris, Luxusshopping, jeden abend ins Restaurant, überbuchte Bettenkapazitäten etc.) der spanischen Touristen sprichst.
Ich hatte auch bemerkt, dass 1. die Statistik eine hohe Kaufkraft der spanischen Touristen ausweist aber 2. z.B. die traditionellen "deutschen" (aber nicht nur die) Angebote den Wünschen dieser kaufkrfatstakrken Kundengruppe nicht entsprechen.
Was ist daran jetzt falsch zumal Du genau diese Phänomene mit Deiner "privaten" Marktforschung bestätigst?