Danke Joschy, genau so hatte ich das auch geplant bzw. von meinem persönlichen Guide gesagt bekommen. Mich verwirrte nur die Antwort mit dem 66-er Bus...sorry für die lange Leitung, aber das ist erblich bedingt, mein Papa war Elektriker
ZitatGepostet von Neddel Danke Joschy, genau so hatte ich das auch geplant bzw. von meinem persönlichen Guide gesagt bekommen. Mich verwirrte nur die Antwort mit dem 66-er Bus...sorry für die lange Leitung, aber das ist erblich bedingt, mein Papa war Elektriker
Hier also eine kleine Bildreportage mit Eindrücken. Die Insider erkennen bestimmt die eine oder andere Ecke wieder.
Arinaga Recycling-Ideen einer Bar in der Nähe des Aeropuerto Playa de Taurito Eiskalte Bierchen bei Nigel und "Angel" Puerto de Mogan Rückflug, spanische Küste bei Santander
Da geb ich mal ein paar irre Eindrücke wieder. Ich wollte Abenteuer...und ich hab´s auch bekommen. Das fing gleich mit der Busfahrt an. Die Haltestelle an der autopista hab ich ja, dank Google-earth, sofort gefunden. Mein 1-er Bus kam, der Busfahrer erkannte sofort meine Unkenntnis bezüglich der örtlichen Gewohn- und Gepflogenheiten, und packte mein Gepäck eigenhändig in das Gepäckaußenfach vom Bus. Dann ging´s los in Richtung Taurito, Linie 1, also jedes Nest, jedes Touri-Hotel, ich hab sie alle gesehen. Senor Busfahrer war ein relativ jungscher Bursche, also entsprechend radikal auch sein Fahrstil. Von wegen als Fahrgast mit übergeschlagenem Bein ohne festhalten sitzen und gucken war fast unmöglich. Der Gute war so konzentriert bei der Sache und vergaß glatt, mich in Taurito rauszusetzen. Die Nester ab Puerto Rico sahen für mich alle irgendwie auf den ersten Blick gleich aus, da hat auch Google-earth nix genutzt, Taurito war vorbei und ich erkannte das erst auf der Küstenstraße nach puerto Mogan, Mist!!! Also zu ihm nach vorn gehangelt und er bekam sofort große Augen, entschuldigte sich (fast mit Kniefall) mehrmals und ich stieg dann an der Tanke aus, um die eine Station mit dem nächsten 1er zurückzufahren. Also alles kein Drama, nur 1,30 € zusätzlich. Bin dann wohlbehalten am Ziel angekommen. Allerdings hab ich für die Rückfahrt zum aeropuerto im Januar den 91-er ab Playa de cura genommen, das ging wesentlich schneller. Eins muß ich den Busfahrern auf der Insel lassen: fahren können die. Bin in meinem einen Monat auf der Insel täglich mit dem Auto unterwegs gewesen und immer mal hinter einem Bus hergefahren. Da waren am Heck teilweise nur 5 cm Platz bis zur Leitplanke der Küstenstraße, aber nie ne Schramme. Auch in den engen Kurven kurbeln die immer ganz souverän aneinander vorbei, KLASSE! Da kann sich der ein oder andere Flachlandtiroler in hiesigen Breitengraden ´ne Scheibe abschneiden.
Und nun versuch ich mich mal mit dem Ordnen der vielen vielen schönen Eindrücke. Alles in allem eine grandiose Zeit für mich. Die Landschaft, vom aeropuerto die Ostküste entlang, ist natürlich am Anfang äußerst gewöhnungsbedürftig. Kahl und steinig, viel Müll, große Plantagen, verfallene Hütten und Gehöfte, die Ortschaften in total anderer Bauweise als es das deutsche Auge gewohnt ist. Aber dieser Himmel, die Sonne, die Temperatur...unglaublich wenn ich bedenke, dass mein Flieger beim Abflug (minus 15 Grad) erstmal enteist werden musste. Und dann, 5 Stunden später, das hier!!! Ich kam mir in meinem Shirt, den Jeans und den Cowboy-Stiefeln echt doof vor und hab sicher geschwitzt wie ein Tier. Hoffentlich hat mein Deo nicht versagt. Nachdem wir die Bettenburgen-Hochburgen San Agustin und Ingles hinter uns gelassen hatten, wurde die Landschaft Richtung Puerto Rico auch genial bergig, (die GC1-Autobahn war von Blüten, Kakteen und Palmen gesäumt), und dazwischen immer mal Meer, azurblau, endloser Horizont, schicke Wellen, Brandung. Wer im Bus Richtung Süden fährt sollte auf jeden Fall auf der linken Seite im Bus sitzen, da ist Bauchkribbeln auf den Küstenstraßen garantiert. Merkwürdiges Gefühl im Affenzahn am tiefen Abhang entlang gedüst zu werden. Empfindliche Naturen bitte die andere Busseite wählen oder ein Tütchen dabei haben.
Später dann hab ich mich eher per Auto fortbewegt, mich relativ schnell in die Fahrweise der Canarios reingefunden (hoffe ich mal), und dadurch natürlich auch viel mehr gesehen als per Bus. Alle Straßen hoch in die Berge sind durchweg ein Erlebnis, egal von welcher Seite man hochfährt. Ausblicke gibt es immer wieder. Einblicke in das Leben im Hinterland natürlich auch. Aber die typischen Touri-Anlaufpunkte sollte man schon mit Vorsicht genießen, ein Schnittchen und ´ne Flasche Wasser als Reiseproviant sind nie verkehrt. Am Cruz de Tejeda z.B., hübsche kleine Restaurants, von außen sehr einladend, aber die Preise jenseits von gut und böse. Vorspeisen wie Pimentos gingen bei 8 € los, ein Süppchen für 4 €, eine Hauptmahlzeit ab 15 € aufwärts, der Kaffee ab 4 €. Ich war zwar auf dieser Tour total durchgefroren weils nicht geplant war so hoch zu fahren und ich nur Shorts und Badelatschen an hatte, aber beim Anblick dieser Karte sind wir aufgestanden und haben uns dankend verabschiedet. Also, für Bergtouren warme Sachen und festere Schuhe einpacken. Eine preiswertere Bar findet sich dann schon in den folgenden Bergorten. Weiter dann Richtung Roque Nublo, den muss man unbedingt gesehen haben, am besten wenn die Sonne so langsam runter geht, einfach atemberaubend dieser "steile Zahn".
Was für mich anfangs wirklich schwer war: die Ernährung, da ja Selbstversorger. Die Hotels werden anders beliefert, nicht mit diesem zwar schön aussehenden, aber ungenießbaren Wurstzeugs aus den Supermärkten. Von daher ist der Pauschaltourist schon ein wenig im Vorteil. Ich hab mich einmal wöchentlich zum Großeinkauf aufgemacht. Zuerst immer Vecindario zum Carrefour Getränke und Drogerieartikel einkaufen. Der Kampf dort um einen Parkplatz war äußerst aberteuerlich und stellenweise ging es hart zur Sache, vor allem vor den Feiertagen waren die Spanorkels, sonst total gelassen und freundlich, da nicht amüsiert drauf. Auf dem Rückweg dann nach Ingles zum deutschen Bäcker und Fleischer, den Einkauf schön kühl im dunklen Kofferraum in den Schlafsack gewickelt und im Appartement portionsweise eingefroren. Den lecker Fleischsalat hab ich natürlich sofort schnabuliert, jamjam, fast wie zu Hause. Auch die Schnitzel, Buletten und Cordon Bleu sind unbedingt empfehlenswert und im Kühlschrank paar Tage haltbar. Ansonsten nur schnell wieder weg aus diesem irren Trubel. Es gab keine weiteren Gründe, sich dort länger als unbedingt nötig aufzuhalten. Abends ist man mit Tapas immer gut beraten. Habe ich auch in Form eines kleinen Schwimmrings mit nach Hause genommen.
Und eines Tages, ich glaube es war Tag 5 meiner GC-Zeitrechnung, ich stand im Bad vor dem Spiegelschrank und hatte urplötzlich das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Ich sah mich um und sah....eine Riesen-Cucaracha am Boden der Dusche rumscharwenzeln. Mußte wohl aus dem Abfluß gekrochen sein. Man hatte mich ja vorgewarnt, dass diese Tierchen hier einfach dazu gehören, dass sie recht groß sind und damit auch recht langsam. Aber mit diesem Apparat, Körpergröße ca. 7 cm, hatte ich dann doch nicht gerechnet. Bin sofort auf die Terrasse gestürmt um Besen und Kehrschaufel zu holen, als ich paar Sekunden später damit im Bad stand war das Ungeheuer natürlich weg. Sie krabbelte mittlerweile munter die Duschwand aufwärts, auf der Suche nach einer besseren Aussicht. Ich hab sie eingefangen und auf der Terrasse in die Orangenbäumchen weit draußen katapultiert. Huhhhhh, mann, das war echt heavy! In den folgenden Tagen fand ich immer wieder solche Prachtexemplare auf der Terrasse. Offenbar schubste die über uns wohnende Senora ihre Haustierchen einfach von ihrer Terrasse zu uns nach unten. Also Türen und Fenster geschlossen halten...
Am 7.Januar 2011 war mein erster Salzwassertauchgang geplant. Wind stand auf Südwest, also ab in den Norden nach Sardina. Mein Course Director sagte mir, dass zu dieser Jahreszeit weiter draußen die Mantas vorbeiziehen. Für mich, als blutigen Anfänger, natürlich nicht geeignet weil zu weit draußen. Nach einem briefing in der Hafenbar hosten wir uns also an und sprangen an der Treppe ins schäumende Nass, und sahen sofort etwa 2 Meter unter uns einen wahnsinns Atlantik-Rochen, Spannweite ca. 2 Meter, coooool!!! Und das bei meinem 2. Tauchgang überhaupt! Später dann im Hafenbecken und an der Außenmole gab es auch ne Menge schöner Fischlein zu sehen, Sepias, Trompetenfische, natürlich Baracudas, Kugelfische, Seesterne. War toll, auch wenn das Salzwasser wirklich verdammt salzig und die Ausrüstung schweineschwer waren. Ich kann nur jedem empfehlen mal rund um GC abzutauchen. Mein nächster Tauchgang 4 Tage später führte mich dann nach Tufia. Dort gab´s dann auch Engelshaie zu sehen, allerdings ganz tückisch im Sand eingebuddelt und man sieht die Konturen nur bei genauem Hinschauen, sollte man nicht stören. Im allgemeinen sind Engelshaie sehr friedfertige Tierchen, aber wenn man Pech hat ist es doch ein schwangeres Weibchen, und die wäre dann sicher nicht so friedfertig sondern eher angriffslustig, Schwangere halt... Da Tufia ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet ist, mußten wir unser Auto oberhalb der Tauchbucht parken. Abstieg zum Strand mit der sackeschweren Ausrüstung ging ja noch, aber der Aufstieg nach dem Tauchgang...ich hab jede gerauchte Zigarette meines Lebens verflucht.
Erster Abend zünftig mit der hier angepriesenen Band PioPio Mob aus dem "unterkühlten" Deutschland. Die Jungs haben wirklich Stimmung gemacht und das Dach abgeschraubt.
Am nächsten Tag Katerstimmung, also raus in die Natur. Roque Nublo erklimmen. Ist ja "nur 1 km" vom Parkplatz...klar, aber eben Luftlinie. Mein Jeansröckchen und die Stoffballerinas waren denkbar deplatziert am verkaterten Körper. Also Frauen, glaubt nie, was der Mann sagt wenn er "nur" spricht...Wanderschuhe, Funktionskleidung und eine Zisterne Agua sind für diesen Aufstieg zwingend. Aber es lohnt sich in jedem Fall, schaut selbst. Der "Mönch" beim Aufstieg vom Wanderweg aus gesehen Der "Mönch" von der Roque Plattform, im Hintergrund die Sternenwarte Ein riesiger Hühnergott Und das eigentliche Ziel, gigantisch! Tolles Panorama La paloma hatte sicher keinen Achselschweiß
Abfahrt Richtung Tejeda, Eukalyptushain mit Aussicht auf den Roque Nublo
Dann ging´s weiter nach Artenara. HUNGER!!! Ein lecker frisches kanarisches und reichlich Futter, ganz toller flinker Wirt, die Preise sehr günstig. Schicke Aussicht auf Artenara und den süßen Wuschelhund gab´s gratis zum herrlichen Ambiente. Auch der innere Gastraum ist sehenswert, in den Fels gehauen. Unbedingt ansehen. Hundeleben ist schön!!!
Nach dem schönen Zwischenstop weiter nach San Nicolas. Blick zurück zum Roque Nublo...genial... Die kleine Mühle auf halber Höhe der Strasse sieht aus der Nähe so aus
Dann eine kleine Staumauer. Im Normalfall ist sie begehbar, aber der Überlauf war geöffnet und man kam nicht ran, zuviel Wasser davor, und quakende Frösche In Fliessrichtung dieses Bild. Da kam wohl vor kurzem richtig viel Wasser mit Treibgut die Strasse lang
Tja, und dann ging uns hinter San Nicolas leider das Licht aus. Also schnell zurück nach Mogan und auf den neuen Tag freuen