einige wollen auch die leut für dumm verkaufen. Wir haben am 03. 01. eine Rundfahrt mit Leihauto, PDI-Mogan, weiter über GC605 nach Ayacata und Tejeda und dann nach links auf die GC210 und GC21 richtung Valleseco auf die Autobahn. zwischendrin waren wir in einem Restaurant Namens "las Rosas", den ort weiss ich nicht mehr, eigentlich ein sehr schönes Lokal innen und aussen, aber der sehr junge wirt hat einfach auf die preise 10% draufgeschlagen, z. B. serrano-schinken 10 Euro statt 8.50 Euro und das bei jedem Teil. ich habe mir aber erlaubt den überhöhten anteil als Trinkgeld anzurechnen.
Am 30.März 2011 stieg ich in den Flieger. Mein Aufenthalt sollte aber nur 2 Tage dauern, um die Insel dann per ARMAS-Fähre am 01.April in Richtung Heimat zu verlassen. Route über Las Palmas-Madeira-Portimao, dann weiter mit dem Auto quer durch Portugal, Spanien und Frankreich nach Mitteldeutschland.
Der Hinflug war ruhig und alles lief planmäßig. Über den Pyrenäen lag der Schnee und im Landeanflug auf Las Palmas konnte man wunderschön den Teide und Gran Canarias Nordküste erkennen. Da Nordwind anlag wurde aus Richtung Süden gelandet, mit Blick auf Arinaga und El Cabron.
Mein erster Weg führte natürlich, wie sollte es anders sein, zur PioPio-Bar. Der Mob (die deutsche Band, welche im Februar hier gastierte) hat hier seine unverkennbaren Spuren hinterlassen. Dann fanden sich auch noch 2 Forenmitglieder ein und es gab ein großes Hallo mit Begrüßungs-Hopfenblütentee. Nein, ich nenne keine Namen... Am nächsten Tag entdeckte ich in Puerto Mogan diese merkwürdige oferta. Wer also auf der Suche nach einem neuen "Gehäuse" ist, das Angebot ist topaktuell.
Und dann war schon Freitag, also Abreisetag. Nach einem letzten Stop in Norberts wundervollem Garten ging es zum Hafen in Las Palmas.
Nachdem wir die Fährtickets in der Hand hielten genossen wir die letzten Aussichten auf die Insel von einer kleinen Hafenbar. Für Frauen wird das Bier hier in merkwürdigen Gefässen serviert. Aber egal, der Blick auf die Stadt und dann noch die Einfahrt unserer Fähre entschädigten für die mangelnde Reinlichkeit der Gastronomie. Einen Toilettenbesuch konnte ich mir verkneifen...
Die Fähre war für mich überraschend luxeriös ausgestattet. Bis dahin kannte ich nur die Ostseefähren nach Gedser in Dänemark, schmuddelig und überfüllt. Hier gibt es dagegen echten Stil. Die Preise sind sehr moderat gehalten. PKW Golf mit einer Person und Schlafsitz kostet 233 €, ich als einzelne Person habe 90,05 € für die Überfahrt mit Schlafsitz bezahlt. Kabinen können dazu gebucht werden. Das von uns gewählte "Schlafabteil" mit ca. 30 Schlafsitzen teilten wir auf Grund der wenigen Passagiere mit einem anderen Gast. Allerdings sind die Sitze nicht zum schlafen geeignet. Wir haben einfach Isomatten und Schlafsack ausgerollt und die Crew hat das ohne Kommentare akzeptiert. Auch sonst war die Fähre penibel sauber, der Servicebereich fast ständig besetzt, alle Durchsagen 3- bis 4-sprachig, es gab ein Sonnendeck und einen kleinen Pool. Allerdings war unsere gesamte Reise auf dem Wasser bewölkt und recht frisch. Wetterfeste Kleidung sollte man schon dabei haben wenn man mal vor die Tür gehen will.
Am Samstag gegen 9 legten wir dann in Funchal auf Madeira an. Das übliche Prozedere begann, ausladen, einladen, ablegen.
Es herrschten ideale Seebedingungen, niemand kränkelte, und der Fahrplan wurde perfekt eingehalten. Sonntagmorgen gegen 10 Ankunft im freundlich-grauen Portimao. Schöner Sandstrand, aber grauenvoll zubetoniert. Vila spricht ja immer von den Krebsgeschwüren...
Also dann, auf zur Schnellerkundung der Felsalgarve.
Nun war ja Sonntag, von Sonne aber weit und breit nix zu sehen. Dafür der schönste Strand der Felsalgarve in Lagos, Praia Dona Ana. Auch das Hotel, in welchem ich 2003 mal eine Woche verbracht habe, gammelte noch genauso vor sich hin. Das bei meinen Kids damals beliebte Burgerrestaurant bestand allerdings nur noch aus den rückwärtigen Grundmauern, der Rest war abgerutscht und verschwunden, wie auch die untersten Stufen der Treppe zu diesem wundervollen Sandsteinstrand.
Weiter gings zum Ponta da Pidade, ein Leuchtturm in der Nähe von Lagos, unterhalb ein Treppenzugang. Von hier kann man die Sandsteingrotten bewundern.
...und dann...ein Lichtblick in Richtung Sagres. Ein Sonnenloch tat sich auf...
Also weiter nach Sagres. Wir nahmen uns ein hübsches kleines Zimmer für eine Nacht im Ort, 30 €, klein, fein, sehr sauber. Danach ein Spaziergang durch das in der Vorsaison sehr ruhige, aber trotzdem von Engländern völlig dominierte Dörfchen, auf der Suche nach Essen.
Und da war sie dann, die Sonne, extra und wohl sicher nur für uns.
Und dann klang der Tag einfach aus.
Am nächsten Tag wollten wir uns noch das Cabo de Sao Vicente anschauen, bekannt als südwestlichster Punkt Europas. Heinrich der Seefahrer betrieb hier eine Seefahrerschule, welche auch heute noch eine anerkannte Akademie ist, nunmehr aber unter staatlicher Obhut. Allerdings durften wir an diesem Montag nicht auf das Gelände und mussten uns mit den umliegenden Aussichten begnügen. Auch die Bude mit der "letzten Bratwurst vor Amerika" war nicht zu finden, schade eigentlich. Lag das am Montag?
Also gut, dann eben ohne Bratwurst weiter. Immerhin wollten wir heute noch spanischen Boden befahren. Unterwegs noch ein schnelles Käffchen auf einem Rastplatz (Gaskocher machts möglich) und ein Foto vom Kreisverkehr in Ourique.
Abendbrot mit idyllischer Stimmung gabs dann tatsächlich schon auf einem spanischen Rastplatz.
Und dann stand uns die erste Nacht im Gölfchen bevor...
Also gut, packen wir´s an. Kleines 3türer Gölfchen, ein ausgewachsener Mann mit Tauchausrüstung und Hausstand für 4 Monate Kanarien, und meine Wenigkeit mit Rucksack. Das alles muss für die nächsten 3 Nächte miteinander auskommen und ganz nebenbei noch die Heimreise auf mautfreien Strassen bewältigen. Nachtlager sah so aus:
Dann die super Aussicht am nächsten Morgen. Überraschenderweise war ich ausgeschlafen und unverspannt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in Selbstversorgung gings dann weiter quer durchs spanische Hinterland. Caseres-Plasencia-Salamanca-Valladolid-Burgos-Vitoria-San Sebastian.
Nein, die betonieren hier nicht ihre Bäume ein, das ist der natürliche kalkige Boden in dieser Gegend.
...und überall die Torros...
Durch die geplatzte und total von Getier verkrustete Autoscheibe sieht die Landschaft natürlich nicht immer optimal aus, aber eine kleine Ahnung bleibt dann doch.
Und dann endlich, le France in Sichtweite. Aber wir wollten noch bis Bordeaux an diesem Abend.
Übernachtung in Frankreich war auf einem Rastplatz hinter Angouleme. Wir kamen dort gegen 2 Uhr nachts an und kamen am nächsten Tag entsprechend spät weiter, nach dem Frühstück 12 Uhr. Hier herrschte nur ansatzweise Frühling, aber die Sonne schien. Die Landschaft war unspektakulär, also hab ich nur wenige Fotos gemacht.
Die nach wie vor mautfrei gewählte Route führte von Bordeaux über Angouleme, Bellac, Chateauroux, Bourges, Auxerre, Troyes, St. Dizier, Pont-a-Mousson nach Saarbrücken. Ankunft auf deutschen Boden wiedermal nachts 2 Uhr. Das Feierabendbierchen war redlich verdient.
Morgens dann ganz schnell quer durch Deutschland. Wir waren abends zu Hause in der Tauchschule. Glücklich, zufrieden, mit Eindrücken, die man per Flieger einfach nie haben wird.
@ Stephan Was in Deinen Augen als Stress erscheint ist für mich aktiv sein und Erleben. Ich bin gern unterwegs und greife nach jeder sich bietenden Gelegenheit. So ist das nunmal im Tierreich, es gibt Nesthocker und Nestflüchter. Ich zähle mich zu den zuletzt genannten. Ich möchte von dieser Welt so viel und so oft sehen wie möglich. Schliesslich könnte das alles morgen schon verschwunden sein, siehe Japan. Japan ist doch überall und die Uhr tickt. Die Rückreise war eine einmalige Chance, ich habe sie genutzt. Es gibt sicher mehr Leute die darüber verständnislos den Kopf schütteln als solche, die einfach wehmütig werden und genau sowas auch mal gern (wieder?) machen würden. Nächsten Winter steht übrigens Indien im Plan...
@ BEA Ja, die Insel mit allem drum und dran hab ich schon ins Herz geschlossen, auch wenn ich unterm Strich hier "nur" 1 1/2 Monate verbracht habe. Aber ich komme sicher immer mal wieder. Ich weiß ja jetzt, wo der Hase bei Euch langläuft