Gran Canaria, Nachrichten vom 08.02.2007

· Die Kanaren werden es in diesem Jahr deutlich schwerer haben, die Anzahl der Urlauber gegenüber dem vergangenen Jahr zu halten oder gar zu steigern. Diese Meinung vertreten zahlreiche Experten der europäischen Reiseveranstalter auf der internationalen Tourismusmesse FITUR in Madrid. Die Kanaren müssten ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern, Regionen wie die Türkei und Ägypten seien wieder stark nachgefragt.

· Die Insel Gran Canaria verfügt nun über eine Spezialeinheit des Umweltressorts der Inselregierung für die Untersuchung von Waldbränden. Die speziell hierfür ausgebildeten 5 Mitarbeiter sollen u.a. nach jedem Waldbrand die Ursachen schnell aufklären.

· In Großbritannien beginnen die Reiseveranstalter mit dem Verkauf der noch nicht abgesetzten Urlaubsreisen zu den Kanaren. Die Schnäppchen sind äußerst preiswert. Schon ab 100 Pfund können die Briten in den Genuss einer Urlaubswoche auf unserer Inselgruppe kommen.

· Im Mai finden die Wahlen zum kanarischen Parlament statt. Die neusten Umfragen über das Wahlverhalten zeigen einen eindeutigen Trend zugunsten der Sozialisten. Von bisher 17 können sie 25 Parlamentssitze erlangen. Die Nationalen, die Coalición Canaria verliert etwa 6 der bisher 23 Mandate und auch die konservative Partido Pupular muss mit Einbußen rechnen. Beliebtester Kandidat unter der Bevölkerung für das Amt des kanarischen Ministerpräsidenten ist der Sozialist Juan Fernández López Agular.

· Die Nachbarinsel El Hierro ist auch bekannt durch ihre Rieseneidechsen, die „Lagartos Gigantes“. Vor fast 2 Wochen wurde die Insel durch die heftigen Unwetter und Regenfälle stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch einige der Eidechsen haben das Unwetter nicht überlebt, aber weniger als befürchtet und der Bestand der einzigartigen und urzeitlichen Eidechsen ist nicht gefährdet.

· Der Streik des Abfertigungspersonals der Iberia am Flughafen von Fuerteventura hat am vergangenen Montag etwa 7.000 meist deutsche Urlauber betroffen. Koffer wurden teilweise weder entladen noch beladen, und es kam zu Abflugverspätungen bis zu 2 Stunden.

Der Korruptionsskandal um den Bürgermeister von der Nachbargemeinde Francisco González und seine Stellvertreterin Onalia Bueno weitet sic immer mehr aus. Nun stehen auch Unternehmer im Visier der Ermittler. Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag vorübergehend den Eigentümer des großen kanarischen Bau- und Touristikkonzerns Santiago Santana Carzola verhaftet. Offenbar geht es um Überschreibungen von Grundstücken durch die Gemeinde an die Baufirma.

Montag, 12. Februar, 2007

Tragödie

Am Samstag traten 30 Ausflügler in einen unterirdischen Wasserstollen bei Los Silos auf Teneriffa ein. Sie hatten den Eingang wohl mit einer nahe gelegen Höhle verwechselt. Sie fanden den Weg nicht zurück und kamen in einen Stollen, der seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt wird. Durch Erschöpfung und Übelkeit aufgrund von Sauerstoffmangel und toxischen Gasen verloren einige das Bewusstsein. Bis zum Sonntagmorgen konnten 24 gerettet werden, 5 davon in kritischem Zustand. ´Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz, konnten sich aber nur langsam mit Sauerstoffflaschen in dem Labyrinth bewegen. Für die 6 im Stollen Verbliebenen kam jede Hilfe zu spät. Ihre Leichen wurden inzwischen geborgen.


Karneval

Auch auf der Nachbarinsel Teneriffa beginnt der Karneval, der sogar weltweit berühmt ist. Die Veranstaltungen finden im Herzen der Inselmetropole Santa Cruz de Tenerife statt. Aber derzeit können die Karnevalsjecken keinen Spaß mehr verstehen. Sie sind erbost über die Entscheidung des obersten kanarischen Gerichtshofes, die Veranstaltungen aufgrund von Anzeigen der Anwohner nur dann zuzulassen, wenn eine bestimmte Lärmgrenze nicht überschritten wird. Selbst spanische Minister haben sich in den Streit eingemischt, Für kulturelle Veranstaltungen gebe es auch Ausnahmen vom Lärmschutz. Der Gerichtshof versucht nun, die Gemüter zu beruhigen. Er habe nicht die Karnevalsveranstaltungen, sondern die damit hervorgerufenen Lärmbelästigungen untersagt. Am heutigen Montag wollen sich alle Beteiligten, die Stadt Santa Cruz, die Organisatoren und die Anwohner treffen, um einen Weg aus der Sackgasse zu finden. In Las Palmas ist der Karneval genauso laut und findet ebenfalls mitten im Stadtzentrum statt. Hier wurde am Freitag die 22jährige Silvana Medina bei der großen Gala zur Karnevalskönigin gewählt.


Flüchtlingsdrama

Auf hoher See hatte am Samstag vor einer Woche die kanarische Seenotrettung ein Schiff angehalten, das mit 372 illegalen Einwanderern Kurs auf die Kanaren nahm. Es handelt sich um pakistanische und indische Flüchtlinge. Das Schiff wurde zwar vor den Hafen von Nouadhibou an der mauretanischen Küste geschleppt, durfte aber nicht in den Hafen einlaufen. Bisherige Verhandlungen zwischen Spanien und Mauretanien um eine Aufnahme der Flüchtlinge haben nun endlich zu einer Einigung geführt. Am Freitag durfte das Schiff im Hafen anlegen, und die seit über einer Woche an Bord befindlichen Flüchtlinge können jetzt besser versorgt werden. Offenbar befinden sie sich bereits 2 Monate an Bord. Mauretanien wird die Flüchtlinge an Land lassen, und die meisten werden dann über Spanien in ihre Herkunftsländer geflogen.


Korruption

Der Korruptionsskandal in der Nachbargemeinde Mogán weitet sich immer mehr aus. Neben mehreren Kommunalpolitikern, wie dem Bürgermeister und seiner Stellvertreterin, wird gegen Baulöwen Santana Cazorla ermittelt. Beim Abhören seiner Telefonate wurden auch Gespräche zwischen Santana Cazorla und dem kanarischen Ministerpräsidenten, Adán Martín, mitgeschnitten, die offenbar auch gegen den Regierungschef einen Anfangsverdacht begründen. Nun muss der oberste kanarische Gerichtshof entscheiden, ob gegen Adán Martín ermittelt wird. Es geht um die Genehmigung zum Bau von 3.600 Hotelbetten bei Anfi Tauro, die das Gesetz in Ausnahmefällen trotz des Moratoriums vorsieht. Adán Martín gibt offen zu, Gespräche mit Santana Carzola geführt zu haben, wie er es ebenfalls mit vielen anderen Unternehmern tue. Vorzuwerfen habe er sich nichts. Inzwischen haben Parteisprecher der Nationalen und der Konservativen die Veröffentlichungen seitens der Staatsanwaltschaft heftig kritisiert.

Dienstag, 13. Februar, 2007


Abschied

Du wirst uns so fehlen, so die stellvertretende spanische Ministerpräsidentin María Teresa Fernández de la Vega zu ihrem bisherigen Amtskollegen, dem spanischen Justizminister, Juan Fernando López Aguilar, bei der Kabinettssitzung am vergangenen Freitag. Es war die letzte Amtshandlung des jungen, erfolgreichen und beliebten Ministers, denn ab sofort wird sich der Canario seiner Heimat, den Kanaren, widmen. Er ist Spitzenkandidat der Sozialisten für das Amt des kanarischen Ministerpräsidenten bei den Wahlen im kommenden Mai.


Gefängnis

Seit Jahren sucht das spanische Innenministerium einen geeigneten Standort für eine neue Justizvollzugsanstalt. Das einzige Gefängnis auf der Insel platzt seit Jahren aus allen Nähten. Gefangene müssen aufs Festland verlegt werden, soziale Bindungen zu Familienangehörigen werden dadurch zerstört. Geeignete Standorte gibt es auf unserer Insel, aber Bürgerinitiativen und die Gemeinden haben sich bisher erfolgreich gegen einen Knast auf ihrer Gemarkung gewehrt, Nun ist Schluss mit lustig. Das Ministerium hat jetzt definitiv entschieden. Der Neubau entsteht in Juan Grande, einem Ortsteil unserer Gemeinde San Bartolomé de Tirajana. Auf 181.000 Quadratmetern wird Platz für etwa 1.000 Häftlinge sein, und 535 Arbeitsplätze werden geschaffen.


Meldungen in Kürze:

Die zweitgrößte Stadt unserer Insel, Telde, leidet immer noch an dem großen Korruptionsskandal im vergangenen Jahr. 21 Personen wurden in den letzten Tagen und Wochen vorläufig festgenommen und 10 Taxen beschlagnahmt. Es geht um die illegale Vergabe von lukrativen Taxilizenzen, denn die Taxen aus Telde sind die einzigen, die, neben denen aus Ingenio, auch am Flughafen Fahrgäste aufnehmen dürfen, da der Airport zur Hälfte im Gemeindebereich von Telde steht. Der Leiter der städtischen Verkehrsbehörde wurde gegen eine Kaution von 150.000 Euro auf freien Fuß gesetzt.

Chaos herrscht offenbar in der Verwaltung des Kinderkrankenhaus von Las Palmas. Die Dokumente von etwa 10.000 medizinischen Analysen stapeln sich seit über einem Jahr im Keller und sind nicht archiviert. Viele davon müssen nun wiederholt werden, da die Ärzte bei Folgeuntersuchungen nicht auf die Analysen zurückgreifen können.


Die Korruptionsaffären der letzten Monate auf den Kanaren haben besonders den beiden großen Parteien, der Partido Popular und der Coalición Canaria, sehr geschadet. Beide Parteien haben in einer Umfrage der kanarischen Tageszeitung Canarias 7 deutlich in der Wählergunst verloren. Profitiert haben die Sozialisten, die bisher nicht in die Korruptionsskandale verwickelt sind. Dies dürfte auch Auswirkungen auf die Wahlen im kommenden Mai haben.

Mittwoch, 14. Februar, 2007


Abschied

Mit großer Anteilnahme wurden vorgestern von 5 von 6 bei einer Exkursion in einem Wasserstollen auf Teneriffa ums Leben gekommene jungen Menschen beerdigt. Das sechste Todesopfer wurde in seine Heimat Italien überführt. Auch der kanarische Ministerpräsident nahm an der Trauerfeier teil. Eine Gruppe von 30 Personen, unter anderem auch Wissenschaftler hatten sich am vergangenen Samstag auf der Suche nach dem Eingang einer Höhle in einen alten Wasserstollen verirrt. 24 konnten aus dem Labyrinth entkommen, 6 erstickten an den toxischen Gasen, die sich in den alten Kammern gebildet hatten. Die Inselregierung von Teneriffa hat jegliche Verantwortung von sich gewiesen. Bereits im Jahr 2000 sei die Begehung verboten worden. Allerdings stellt sich die Frage, warum der Stolleneingang nicht einfach mit einem Gitter verschlossen wurde.

Gefängnis

Nicht überraschend kam für die Bürgermeisterin von Maspalomas, Concepción Narváez die Entscheidung des spanischen Innenministeriums über den Neubau einer Justizvollzugsanstalt in unserer Gemeinde. Von den 30 möglichen Standorten auf Gran Canaria kamen nur 5 in die engere Auswahl, und all diese 5 liegen auf dem Gemeindegebiet von Maspalomas. Der Standort wird die Finca Los Llanos beim Ortsteil Juan Grande sein. Das 180.000 Quadratmeter große Gelände gehört der kanarischen Regierung. Die Bürgermeisterin ist sich bewusst, das Proteste dagegen nicht mehr helfen, die Sache ist definitiv entschieden. Nun will sie versuchen, zumindest Ausgleichszahlungen für den erhöhten Aufwand an Infrastrukturkosten fordern.

Meldungen in Kürze:

Hunderte von Bürger der Stadt La Aldea de San Nicolás im Südwesten unserer Insel wollen sich heute zu einer Demonstration in Las Palmas einfinden. In einem Protestzug vom San Telmo- Park zum Amtssitz des Ministerpräsidenten fordern sie den raschen Bau der geplanten Schnellstraße von La Aldea nach Agaete. Bisher gibt es nur eine enge, kurvige und gefährliche Küstenstraße. La Aldea ist das größte Tomatenanbaugebiet der Insel und ist auf eine gute Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Außer Alten, Kranken und Kindern wird heute ganz La Aldea in Las Palmas sein, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, so ein Sprecher der Bürgerinitiative.


Über 70 spanische Polizisten befinden sich derzeit im mauretanischen Nouadhibou, um die 372 illegalen Einwanderer, die meisten Asiaten, zu identifizieren. Die Flüchtlinge waren auf einem alten Frachter vergangene Woche auf hoher See von spanischen Patrouillen gestoppt und vor die Küste Mauretaniens gebracht worden. Nach mehrtägigen Verhandlungen zwischen Spanien und Mauretanien durfte das Schiff in den Hafen von Nouadhibou und vorgestern durften auch die Flüchtlinge an Land. Alle werden über Spanien in ihre Heimatländer ausgeflogen, unter anderem über Fuerteventura.

Der Unternehmerverband von Las Palmas befürchtet einen deutlichen Rückgang von Investitionen auf Gran Canaria. Die größten Investitionen finden im Bausektor statt, und dieser ist von dem Korruptionsskandal um Kommunalpolitiker stark betroffen. Viele In- und ausländische Investoren, die mit kanarischen Unternehmen zusammenarbeiten fürchten sich, plötzlich selbst in Verdacht zu geraten und halten sich mit Projekten derzeit zurück.

Donnerstag, 15. Februar, 2007

Korruption

Der oberste kanarische Gerichtshof hat ein Ermittlungsverfahren gegen den kanarischen Ministerpräsidenten Adán Martín eingeleitet. Grund hierfür sind die im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre in der Nachbargemeinde Mogán von den Ermittlungsbehörden abgehörten Telefongespräche. Einige der Gespräche fanden zwischen dem kanarischen Bauunternehmer Santana Cazorla und dem Ministerpräsidenten statt. Starke Kritik an der Richterschaft hat der kanarische Wirtschaftsminister und Parteifreund von Adán Martín, José Carlos Mauricio, geübt. Offenbar wollten einige Richter mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit den weltweit bekannten spanischen Ermittlungsrichter Baltasar Garzón imitieren, so Mauricio. Garzón wurde weltweit bekannt, als er vor Jahren den chilenischen Diktator Pinochet bei einem Aufenthalt in London festnehmen ließ.


Meldungen in Kürze:

Die Tragödie vom vergangenen Wochenende auf Teneriffa, bei der 6 Menschen starben, wird nun von der Staatsanwaltschaft untersucht. Eine 30köpfige Gruppe war versehentlich in einen alten Wasserstollen eingedrungen. Die Exkursion war vom Verein „Naturfreunde Teneriffa“ organisiert worden. Geplant hatten sie eine Höhlenbegehung. Auch die Inselregierung, für die Wasserstollen zuständig, ist im Visier der Ermittler. Eine Mitverantwortung weißt die Regierung jedoch zurück. Die Wege seien mit Durchgangsverbotsschildern klar gekennzeichnet gewesen.


Diese Tage hat der Segler Vell Marí im Hafen von Arrecife festgemacht. Er ist Forschungsstation für die Fauna des Atlantiks um unsere Inselgruppe und gleichzeitig Klinik für die Meeresbewohner. Bereits 60 Meeresschildkröten wurden an Bord ärztlich versorgt. 8 Wissenschaftler sind an Bord, die je nach Forschungsauftrag wechseln. Finanziert wird das Projekt unter anderem von der katalonischen Sparkasse La Caixa.


Santa Cruz de Tenerife kann aufatmen. Der weltbekannte Straßenkarneval in der Metropole der Nachbarinsel Teneriffa wird, wie geplant, am Freitag beginnen. Das richterliche Verbot der nächtlichen Veranstaltung wegen Ruhestörung wurde vom zuständigen Richter aufgehoben, nachdem sich alle Beteiligten mit dem Gericht geeinigt hatten. Das Verbot hatte in ganz Spanien für viel Aufsehen gesorgt, und selbst der spanische Justizminister konnte das zunächst verfügte Verbot nicht nachvollziehen.

Die Inselmetropole Las Palmas will mit harten Geldbußen die illegale Straßenprostitution ausmerzen. Sowohl Freiern als auch Prostituierten drohen 1.500 Euro Bußgeld, wenn sie erwischt werden.


15 Prozent aller Mitarbeiter im Rathaus von Maspalomas sind derzeit krank geschrieben. In einigen Abteilungen der Stadtverwaltung machen sich die Personalengpässe bereits bemerkbar.

Freitag, 16. Februar 2007

Protest

Etwa 20.000 Bürger der Stadt La Aldea de San Nicolás, im Südwesten unserer Insel, und Sympathisanten von der ganzen Insel fanden sich vorgestern zu einer Demonstration in Las Palmas ein. In einem Protestzug vom San Telmo-Park zum Amtssitz des Ministerpräsidenten forderten sie den raschen Bau der geplanten Schnellstraße von La Aldea nach Agaete. Bisher gibt es nur eine enge, kurvige und gefährliche Küstenstraße. La Aldea ist das größte Tomatenanbaugebiet der Insel und auf eine gute Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Mit diesen Massen hatten weder die Organisatoren noch die Regierung gerechnet. Die stellvertretende kanarische Ministerpräsidentin, María del Mar Julios, war beeindruckt von dem friedlichen Protest der Bürgerinitiative. Sie sagte zu, die Vergabe des Projekts an Baufirmen noch in dieser Legislaturperiode, also bis zu den Wahlen im Mai, durchzuführen.

Meldungen in Kürze:

Der oberste kanarische Gerichtshof hatte noch am Dienstag ein Ermittlungsverfahren gegen den kanarischen Ministerpräsidenten, Adán Martín, eingeleitet und die Staatsanwaltschaft mit den Untersuchungen beauftragt. Grund hierfür waren die im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre in der Nachbargemeinde Mogán von den Ermittlungsbehörden abgehörten Telefongespräche. Einige der Gespräche fanden zwischen dem kanarischen Bauunternehmer Santana Cazorla und dem Ministerpräsidenten statt. Schon am Mittwoch kam Entwarnung, die Staatsanwaltschaft sah nach Prüfung der Indizien keine Hinweise auf strafbare Handlungen. Die Akte Adán Martín wird archiviert.

Das 40. Opernfestival von Las Palmas beginnt morgen mit der Aufführung von Puccinis Oper La Bohème im Auditorium Alfredo Kraus in der Inselmetropole Las Palmas. Die Organisatoren, der Verein „Kanarische Freunde der Oper“, haben von Februar bis Juni ein anspruchsvolles Programm kreiert. Neben La Bohème stehen auch Lucrezia Borgia, Die Fledermaus und La Traviata auf dem Spielplan. Einige Vorstellungen werden im bald wieder eröffneten Teatro Pérez Galdós stattfinden.

Hoch auf dem Cruz de Tejeda, in den Bergen der Inselmitte, gab es bis 1980 ein Hotel, das von den staatlichen Paradores betrieben wurde. Landesweit gibt es diese Paradores in historischen Gemäuern. 23 Jahre lang stritten sich die Inselregierung und die Betreibergesellschaft um die Renovierung und Wiedereröffnung. Erst 2004 wurde mit den aufwendigen Bauarbeiten begonnen. Nun sind diese nahezu beendet, und die Parador-Betreibergesellschaft Turespaña kann mit der Inneneinrichtung beginnen. Die ersten Gäste könnten dann schon im April in der dem wunderschön gelegenen Hotel auf dem Dach unserer Insel nächtigen.

Der Karneval in Las Palmas nähert sich seinem Höhepunkt. Die Wahlen zu Karnevalskönigin und zur Drag Queen fanden schon statt, morgen findet der große Karnevalsumzug, die Cabalgata statt. In Maspalomas hat das närrische Treiben unter dem Motto „Die verrückten 20er Jahre“ gerade begonnen und dauert noch bis zum 1. März, ebenfalls mit Wahlen der Karnevalskönigin, der Drag Queen und dem großen Umzug.

Donnerstag, 01. März, 2007


Nördlich des Flughafens liegt, zwischen La Garita und Hoya del Pozo, die fast schon luxuriöse Wohnanlage Hoya Pozuelo direkt am Meer. Zu nah am Meer, zumindest die erste Reihe der Chalets. Das Gesetz schreibt einen Mindestabstand von 100 Metern zur Küstenlinie vor, und mit nur 90 Metern sind sie illegal gebaut. Die letzte gerichtliche Instanz sah das auch so, und nun will die Regierung 26 der Häuser abreißen. Die Bewohner haben 4 Wochen Zeit, ihre Sachen zu packen.

Die Canarios sind noch immer WEB-Muffel, was die Anzahl der Internetanschlüsse in privaten Haushalten und bei Firmen betrifft. Aber bei den Breitbandanschlüssen, meist sind es DSL- Leitungen, liegen sie mit 35 Prozent aller Haushalte über dem spanischen und sogar über dem europäischen Durchschnitt von 32 Prozent.

Lowcost Supermärkte, Lowcost Fluggesellschaft und nun Lowcost Autos. Der Importeur Bergé will auf den Kanaren die indische Billigmarke Ta Ta verkaufen. Schon in den ersten 2 Jahren will man 3.000 Einheiten vermarkten. Das Basismodel, der Indica, kostet nur 5.500 Euro, und der Geländewagen Safari ist schon für 15.000 Euro erhältlich.


Noch immer sind die Kanaren attraktiv für ausländische Residenten. Am 31. Dezember 2006 lebten 172.644 gemeldete Ausländer auf unserer Inselgruppe. Nicht gezählt sind Tausende, die zwar überwiegend hier leben und Immobilien besitzen, aber nicht als Residenten angemeldet sind. Mit 17.500 führen die Alemannen die Hitliste an, gefolgt von den Engländern mit fast gleicher Anzahl und den Kolumbianern mit 17.100. Auf Rang 4 Marokko mit 14.000 und Italien mit 13.000.


Der Umweltplan der kanarischen Regierung ist ehrgeizig, aber längst überfällig. Die Energie der Inselgruppe wird zu 99,4 aus Öl gewonnen, entsprechend hoch ist der CO2- Ausstoß in die Atmosphäre. Bis zum Jahr 2015 soll der Ölanteil, und damit die Schadstoffe, um 30 Prozent reduziert werden. Naturgas, Wind- und Sonnenenergie sollen die Energielücke schließen.

Kaum eine Region Spaniens ist so stark von der steuerbefreiten Schattenwirtschaft, sprich Schwarzarbeit, betroffen, wie die Kanaren. Die Gewerkschaften schätzen den Anteil auf 28 Prozent des kanarischen Bruttoinlandsproduktes. Der europäische Durchschnitt liegt bei 20 Prozent. Schätzungsweise 50 Prozent aller Arbeitslosen mit Anspruch auf Arbeitslosengeld gehen einer geregelten Arbeit nach, allerdings ohne Vertrag.


Die Lebenspartner Eloy und Pedro Ortega wurden im Oktober 2004 in ihrer Wohnung in Las Palmas bestialisch ermordet. Die Polizei hatte eine Sonderkommission gebildet, um die Mörder ausfindig zu machen. Lange tappten die Ermittler im Dunkeln, doch schließlich wurden 4 Tatverdächtige verhaftet, alle Cousins der Mordopfer. Derzeit müssen sie sich vor einem Schwurgericht in Las Palmas verantworten, und kaum ein Mordprozess stand jemals so im Blickpunkt der Öffentlichkeit. 3 der Angeklagten beschuldigen den vierten, die Tat begangen zu haben.

Dienstag, 06. März, 2007


Die Unternehmen des Dienstleistungssektors erwirtschaften 79 Prozent des Bruttoinlandproduktes der Kanaren und sind großteils abhängig vom Tourismus. 11 Prozent werden von der Bauwirtschaft erbracht, ebenfalls stark abhängig von der Tourismusindustrie. Nur 7 Prozent erwirtschaftet die verarbeitende Industrie. Zu wenig, so die kanarische Regierung. Besonders im Blick auf Exporte in die nahe gelegenen westafrikanischen Länder sollen nun Firmengründungen im industriellen Sektor besonders gefördert werden.

Am 10. Februar hatten sich 30 Personen in einen Wasserstollen auf der Nachbarinsel Teneriffa verirrt, und für 6 der Exkursionsteilnehmer wurden die Gase in den Stollen zur tödlichen Falle. Nun haben die Überlebenden der Katastrophe den Rettungskräften vorgeworfen, spät und schlecht koordiniert gehandelt zu haben. Die beteiligten Feuerwehrleute weisen solche Kritik zurück. Die ersten Anrufe von 12 Teilnehmern, die sich selbst aus dem Stollen gerettet hatten, seien so vage und widersprüchlich gewesen, dass man nicht genau wusste, wo sich die Gruppe befand, und was genau geschehen war.

Auch die kanarische Justizbehörde hat ein Problem mit der Auslegung der Rechtslage. Sie hat begonnen, in den Büros hochmoderne Zeiterfassungsanlagen für die Mitarbeiter zu installieren. Die �Stempeluhren� funktionieren per Fingerabdruck. Die Justizmitarbeiter weigern sich jedoch, diese digitalen Geräte zu benutzen, da sie von der Rechtmäßigkeit dieser Form der Datenerfassung nicht überzeugt sind.

Wer in Brüssel bei den EU-Behörden etwas erreichen will, der benötigt vor allen Dingen gute Kontakte. Dies hat die kanarische Regierung bereits vor 2 Jahrzehnten erkannt und eine Niederlassung eröffnet. Nun feiert die kanarische Vertretung bei der EU ihren 20. Geburtstag. 13 Canarios, unter der Leitung von José Miguel Luengo, vertreten die Interessen der Inselgruppe in Brüssel.

Die Nachbarinsel Teneriffa wächst bei der Einwohnerzahl 3 mal so schnell wie Gran Canaria und ist mit 852.000 Bewohnern inzwischen die Nummer eins auf den Kanaren, gefolgt von Gran Canaria mit 807.000. Auch Ausländer zieht es eher nach Teneriffa. 107.000 sind dort gemeldet, 60.000 davon aus EU-Staaten. Auf unserer Insel leben 60.000 Ausländer, aber nur 20.000 aus EU-Staaten.

Einen schwunghaften Handel mit Taxilizenzen gibt es offenbar in Las Palmas. Die städtische Regelung sieht nur vor, dass der Lizenznehmer bei Eintritt des Rentenalters oder anderen gravierenden Gründen die Lizenz überschreiben darf. Etwa 30 Taxilizenz-Händler dirigieren aber offenbar mehr als 700 Taxen in der Hauptstadt. Sie mieten die Lizenzen von Pensionären oder gar von Witwen verstorbener Eigentümer. Nun hat sich auch die Anti-Korruptionsbehörde in den Fall eingeschaltet.

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Mittwoch, 07. März, 2007



Die Lebenspartner Eloy und Pedro Ortega wurden im Oktober 2004 in ihrer Wohnung in Las Palmas bestialisch ermordet. Die Polizei hatte eine Sonderkommission gebildet, um die Mörder ausfindig zu machen. Lange tappten die Ermittler im Dunkeln, doch schließlich wurden 4 Tatverdächtige verhaftet, alle Cousins der Mordopfer. Kaum ein Mordprozess, der in den letzten Wochen stattfand, stand jemals so im Blickpunkt der Öffentlichkeit. 3 der Angeklagten beschuldigen den vierten, die Tat begangen zu haben. Die Geschworenen fanden die 4 des gemeinschaftlichen Doppelmordes schuldig, und das Gericht verhängte Haftstrafen zwischen 41 und 43 Jahren.

Etwa 600 Jugendliche im Gemeindebereich Maspalomas haben familiäre Probleme. 200 von ihnen befinden sich unter Aufsicht der Justizbehörden. Mit einem Familienprogramm der Sozialbehörde will Bürgermeisterin Concepción Narváez die Risiken für die Minderjährigen in Problemfamilien reduzieren. Die Stadtteile San Fernando und El Tablero sind besonders betroffen.

Im vergangenen September waren etwa 10.000 illegale afrikanische Einwanderer in den Auffanglagern der Kanaren interniert. Grund für diese Rekordzahl waren einerseits die massive Ankunft von immer neuen Einwanderern auf Booten und andererseits die schleppende Abschiebung oder Überführung aufs spanische Festland. Inzwischen ist die Zahl drastisch gesunken. Nur noch 665 illegale Einwanderer sind in den Flüchtlingslagern untergebracht.

Die kanarische Vertretung bei der EU in Brüssel feiert dieser Tage ihren 20. Geburtstag. 13 Canarios, unter der Leitung von José Miguel Luengo, vertreten die Interessen der Inselgruppe in Brüssel als kanarische Lobbyisten. Erst vor wenigen Jahren hat die kanarische Regierung eine standesgemäße Villa für ihre EU- Mannschaft erworben. Anlässlich des 20. Geburtstages reiste auch der kanarische Ministerpräsident, Adán Martín, in die EU- Metropole und bekräftigte, dass die Kanaren ihre finanziellen Erwartungen bei der EU trotz erschwerter Rahmenbedingungen voll durchsetzten konnten.

Gestern hat die Guardia Civil 4 Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe im Südsosten unserer Insel verhaftet. Sie hatten 55 Ausländer in ihren Betrieben beschäftigt und die Arbeiter in menschenunwürdigen und hygienisch katastrophalen Wohncontainern auf engstem Raum zusammengepfercht. Außerdem wurden Arbeitszeiten nicht eingehalten und Gehälter nicht bezahlt. Die ausschließlich aus Rumänien stammenden Erntehelfer wurden von Arbeitsvermittlungsagenturen angeworben.

Auf der Nachbarinsel La Palma stagniert der Bananenexport. Nur zu Dumpingpreisen lässt sich die gelbe Ware auf dem spanischen Festland absetzen. Von den 3.000 Tonnen, die in dieser Woche exportiert werden sollten, wurden 675 Tonnen vernichtet, um die Preise noch einigermaßen stabil zu halten.

Dienstag, 13. März, 2007


Fischzucht

Die Aquakultur befasst sich mit der kontrollierten Aufzucht von im Wasser befindlichen Organismen, wie Fischen, Muscheln, Krebstieren und Algen. Auf den Kanaren hat sich inzwischen eine regelrechte Aquakultur-Industrie entwickelt. Das Zentrum ist unsere Insel Gran Canaria. Hauptsächlich werden an den Küsten Doradas, Lubinas, Corvinas, zu deutsch Goldbrassen, Wolfsbarsche und Seebarsche gezüchtet. Die Gesamtproduktion hat auf den Kanaren im vergangenen Jahr bereits 7.000 Tonnen erreicht. Der Umsatz betrug 21 Millionen Euro. Die Hälfte davon wird auf Gran Canaria produziert. Die Insel hat sich damit zu einem der wichtigsten Zentren der Aquakultur in Spanien entwickelt. Schon in 5 bis 10 Jahren sollen die Fischzuchtexporte vom Umsatz her die Exporterlöse durch Tomaten und Bananen überstiegen haben.


Meldungen in Kürze


Über den Verbleib des 7jährigen Yeremi aus Vecindario hat die Polizei auch weiterhin keine heiße Spur. Der Junge wird seit Samstag vermisst. Er wurde letztmals mit Freunden am Samstagmittag spielend vor dem Haus der Familie gesehen. Allen ist das Verschwinden des kleinen Yeremi ein Rätsel. Inzwischen hat die Polizei neben Hunden und Hubschraubern über 400 Beamte eingesetzt, die nach dem vermissten Kind suchen. Die Angehörigen sind verzweifelt, denn sie erinnern sich an das Verschwinden der damals 16jährigen Sara, von der man seit Juli 2006 keine Spur gefunden hat.


Die Inselregierung plant in ihrem neuen touristischen Bebauungsplan für Maspalomas nicht nur die Renovierung von zahlreichen Appartement- und Bungalowanlagen mit insgesamt etwa 31.000 Betten, sondern auch die Umgestaltung der Schnellstraße zwischen San Agustín und Playa del Inglés in einen Boulevard mit Cafés und Geschäften.


Der Haushaltsplan der EU erstreckt sich auf einen Zeitraum von 7 Jahren. Von 2007 bis 2013 ist alles geklärt, die Kanaren werden in dieser Zeitspanne etwa 1,4 Milliarden Euro erhalten. Aber Brüssel plant schon für den nächsten Haushalt ab 2014 und benötigt bereits jetzt Planungsgrundlagen. Keine leichte Aufgabe für die kanarische Regierung, denn sie muss sich bald über ihre Pläne äußern, ohne zu wissen, welche Summen ab 2014 noch aus Brüssel zu erwarten sind. Eines steht jetzt schon fest: Es wird deutlich weniger, die fetten Jahre sind vorbei.



In den Wäldern von Fuencaliente auf der Nachbarinsel La Palma wurden wieder Leichenteile gefunden. Erst im letzten Sommer fand man dort die Überreste von 6 Toten. Es sind offenbar alles Leichenteile von Menschen, die während der Francodiktatur spurlos verschwanden.


Durch eine fehlgeleitete E-Mail kam die spanische Polizei auf die Spur einer Kinderporno- Bande und hat letzte Woche gegen 29 Personen in ganz Spanien ein Strafverfahren eingeleitet, darunter gegen 3 Verdächtige auf Gran Canaria.

Donnerstag, 15. März, 2007


Über den Verbleib des 7jährigen Yeremi aus Vecindario hat die Polizei auch weiterhin keine heiße Spur. Der Junge wird seit Samstag vermisst. Die ganze Insel sucht nach dem Jungen. Die Polizei sucht Brunnen und Schächte wiederholt ab, um sicherzugehen, dass der Junge sich nicht verlaufen hat und vielleicht in einen Schacht gefallen ist. Vorgestern kamen etwa 5.000 Bürger aus Santa Lucía zur Plaza San Rafael in Vecindario, um ihre Anteilnahme mit der Familie des Jungen zu zeigen. Die Stadt hat 2.000 gelbe T-Shirts mit dem Foto von Yeremi verteilt. 50 Hinweise aus der Bevölkerung überprüft die Sonderkommission der Polizei täglich.

Im Februar haben sich die Verbraucherpreise im Vergleich zu Januar auf den Kanaren nicht verändert, die Inflationsrate ist also Null. Im Jahreszeitraum, vom 1.3.2006 bis zum 28.2.2007 sind die Preise auf den Kanaren um 1,7 Prozent gestiegen.

Um 4 Prozent will der europäische Reisekonzern TUI die Zahl seiner Urlaubsgäste auf die Kanaren in diesem Jahr steigern. Etwa 3 Millionen Fluggäste, hauptsächlich aus Deutschland, Großbritannien und Skandinavien, buchen ihre Ferien auf den Kanaren über die TUI. Leicht gesunken ist der Anteil von Gästen, die das komplette Pauschalpaket buchen. Stark gestiegen ist die Zahl der Urlauber, die nur noch ihren Flug mit dem Reiseveranstalter buchen. Das Verhältnis zwischen Pauschalurlaubern und Nur-Fluggästen ist etwa 2 zu 1. Mit 3 Millionen Urlaubern ist die TUI zu 22 Prozent am gesamten kanarischen Tourismus beteiligt.

Die Nationalpolizei hat nach 3monatiger Ermittlungsarbeit in Las Palmas und Maspalomas eine Bande von Drogendealern zerschlagen. 7 Personen wurden festgenommen, 4 Canarios und 3 Serben. 16.500 Päckchen Kokain und 43.000 Euro Bargeld wurden beschlagnahmt.

Nun steht es auch wissenschaftlich fest: Der Vulkan Teide auf Teneriffa, Spaniens höchster Berg, ist keine Bedrohung für die Inselbewohner. 5 Jahre lang haben Wissenschaftler der Uni Las Palmas den Vulkan mit neuesten Methoden gründlich unter die Lupe genommen. Der letzte gefährliche Ausbruch des Teide fand vor 30.000 Jahren statt. Alle Eruptionen der vergangenen 10.000 Jahre waren für die Bevölkerung ungefährlich.

Um 20 Prozent haben Schädlinge in diesem Jahr die Tomatenproduktion in der Gemeinde La Aldea de San Nicolás, an der Westküste unserer Insel, dezimiert. In der fast ausschließlich vom Tomatenanbau lebenden Gemeinde wurden 10 Millionen Kilo weniger geerntet. Man will den Rückgang ausgleichen, indem man bei entsprechender Nachfrage auf dem europäischen Markt die Erntezeit bis in den Juni hinein verlängert.

Ins Visier der Ermittler ist ein Mitglied einer Elitetruppe der städtischen Polizei von Las Palmas geraten. Bei einer Routinekontrolle hatte ein Fahrzeugfahrer nicht angehalten. Der Polizist gab daraufhin einen Warnschuss und gezielte Schüsse auf den Wagen ab. Die Nationalpolizei wurde gerufen, und der Fall liegt nun bei einem Ermittlungsrichter. Der für die Lokalpolizei verantwortliche Stadtrat von Las Palmas, Paulino Montesdeoca, hat den Gebrauch der Schusswaffe verteidigt.

Einen traurigen Jahrestag begeht die Nachbarinsel Teneriffa am heutigen 27. März. Genau vor 30 Jahren, am 27. März 1977, ereignete sich der schwerste Unfall in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Zwei nahezu voll besetzte Boeing 747 der KLM und der Pan Am stießen auf der Startbahn des Flughafens Los Rodeos, im Norden der Insel, zusammen. 583 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben bei der Katastrophe. 61 Insassen des Pan Am-Jumbos überlebten. Beide Flugzeuge wollten ursprünglich nach Gran Canaria, der Flughafen war aber wegen eines Bombenanschlages gesperrt. Den Südflughafen auf Teneriffa gab es damals noch nicht. Die Flugzeuge mussten auf dem Weg zum Starpunkt teilweise die Start- und Landebahn als Rollweg nutzen. Der KLM-Jumbo startete, als der Pan Am-Jumbo noch auf der Startbahn rollte. Vier Faktoren führten zu der Katastrophe: Schlechte Sicht, die unter 300 Meter betrug, unklare Anweisungen aus dem Tower wegen Frequenzüberlagerungen, der Start des KLM-Jumbos ohne ausdrückliche Freigabe und das zu späte Einbiegen des Pan Am-Jumbos in einen Rollweg, um die Piste zu verlassen. Als die holländische Crew die einbiegenden Pan Am-Maschine sah, zog sie den Flieger hoch, aber es reichte nicht, nur wenige Meter fehlten. Ein Triebwerk kollidierte mit der Pan Am, die Katastrophe war nicht mehr zu vermeiden. Erstmalig wird es heute eine öffentliche Gedenkfeier geben. Zum 30. Jahrestag wurde, auf Initiative einer holländischen Opfervereinigung, ein Denkmal zum Gedenken der Toten errichtet.

· Wer in der Osterwoche zwischen den Inseln fliegen will, muss sich mit dem Ticketkauf beeilen. Die meisten Flüge sind bereits ausgebucht, besonders von Gründonnerstag bis Ostersonntag. Auch die Fähren melden volle Belegung.

· Das Umweltministerium der kanarischen Inseln hat im vergangenen Jahr 123 Wald- und Buschbrände auf der Inselgruppe gezählt. 1.600 Hektar Waldfläche waren betroffen. 52 Feuer entstanden durch Brandstiftung, 35 durch Fahrlässigkeit, und bei den restlichen 36 Bränden konnte die genaue Ursache nicht geklärt werden.

· In einem abgelegenen Bauernhaus im Stadtteil Almatriche wurde am Sonntag eine 73jährige vor den Augen ihres Alzheimer-kranken Ehemannes ermordet. Sie hatte sich offenbar bei einem Raubüberfall gewehrt. Ein Tatverdächtiger wurde von der Polizei verhaftet.

Der Streit der drei großen politischen Parteien um die Ausnahmegenehmigung zum Bau von 4 Luxusanlagen auf den Kanaren geht weiter. 2 Anträge sind für Projekte auf Gran Canaria. Hier haben die Bau- und Touristikkonzerne Santana Cazorla mit dem Projekt Anfi Tauro und Lopesan mit Hotels am neuen Golfplatz Meloneras Ausnahmegenehmigungen beantragt. Nun lehnten die Sozialisten im kanarischen Parlament die Anträge ab. Die Konservativen, Befürworter der Projekte, haben sich jetzt mit den Nationalisten verbündet und wollen die Genehmigung im Parlament durchboxen. Umweltschützer haben bereits mit Klagen vor dem obersten kanarischen Gerichtshof gedroht. Der Zank um etwa 5.500 Hotelbetten ist noch lange nicht beendet.

· Einen Krieg um Palmen könnte man es nennen, was vorgestern im Stadtteil Jinámar von Telde passierte. Hintergrund ist die für 30 Millionen Euro nahezu vollendete Renovierung des Teatro Pérez Galdós in Las Palmas. Die Baufirmen arbeiten gegen die Zeit, schon im April soll der Kulturtempel nach vielen Jahren wieder eröffnet werden. Vor dem Theater müssen aber noch 14 ausgewachsene Palmen gepflanzt werden. Wegen eines Pflanzenschädlings, der Palmen bedroht, gibt es jedoch ein Importverbot für Palmen. Also müssen Palmen von der Insel vors Theater. Die Stadtverwaltung von Las Palmas schickte Bagger und Kräne los, um ausgewachsene Exemplare in Jinámar auszugraben. Das fanden die Anwohner gar nicht lustig und behinderten als Potestaktion die Ausgrabungen. Die Inselregierung schickte Beamte des Umweltressorts. Diese stellten fest, dass keine Genehmigung der Inselregierung vorlag. Die Palmen wurden wieder eingepflanzt. Auch der für Gartenbau zuständige Stadtrat von Telde, Guillermo Reyes, ging dann bildlich auf die Palme. Diese stehen seiner Meinung nach auf dem Gemeindegrund von Telde, die Stadt Las Palmas hat wohl ihre Gemarkungspläne nicht richtig interpretiert.

· Mehr als 200 geladene Gäste, meist Angehörige der Opfer, nahmen gestern an einer Gedenkfeier für die 583 Toten der Flugzeugkatastrophe auf dem Flughafen Los Rodeos auf Teneriffa vom 27. März 1977 teil. Die Andacht für die niederländischen und amerikanischen Toten fand im Auditorium von Santa Cruz auf Teneriffa statt. Anwesend waren auch der amerikanische Botschafter in Spanien und die niederländische Verkehrsministerin, Camiel Eurling, sowie der kanarische Ministerpräsident, Adán Martín. Im Anschluss wurde in der Nähe des Flughafens ein Denkmal für die Flugzeugopfer enthüllt.

· Für die jüngsten Bürger von Maspalomas gibt es 16 öffentliche Kinderspielplätze. Diese sind jedoch nach Ansicht der Eltern in einem teilweise desolaten und für die Kids somit gefährlichen Zustand. Nur ein Gemeindearbeiter kümmert sich um den Unterhalt. Inzwischen hat die Stadt Maspalomas die Renovierung der Spielplätze bekannt gegeben und eine öffentliche Ausschreibung veranlasst.

· Die regionale kanarische Fluggesellschaft, Binter Canarias, feiert ihren 18. Geburtstag und hat hochfliegende Pläne. Zu den bereits bestehenden 17 Flugzeugen, die meisten vom Typ ATR, sollen in den nächsten 3 Jahren noch 6 weitere gekauft werden. Bereits in diesem Sommer werden 2 neue Maschinen auf Strecke gehen. 3 Millionen Fluggäste hat Binter im vergangenen Jahr befördert und will dieses Jahr um 10 Prozent zulegen.

Das kanarische Parlament hat, gegen die Stimmen der Sozialisten, den Bau von 5.496 Hotelbetten in vier Luxusanlagen als öffentliches Interesse bekundet und somit den Weg zu einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung zum Moratorium über den Neubau von touristischen Anlagen geebnet. Auf Gran Canaria sind 2 Projekte betroffen: Anfi Tauro des Bau- und Touristikkonzerns Santana Cazorla und eine Hotelanlage am neuen Golfplatz von Meloneras der Touristikgruppe Lopesan.

Wie berichtet hatten Bautrupps der Stadt Las Palmas am Dienstag damit begonnen 14 große Palmen in Jinámar auszugraben, um sie vor dem neu renovierten Teatro Pérez Galdós in Las Palmas einzupflanzen. Anwohner blockierten aus Protest die Arbeiten. Die hinzu gerufenen Beamten des Umweltamtes der Inselregierung stoppten das ausbuddeln, denn es lag keine Genehmigung vor. Alle wurden wieder eingepflanzt. Es kam aber noch schlimmer. Die Palmen standen auf der Gemarkung der Stadt Telde, die Stadt Las Palmas hatte sich schlicht in der Ortswahl geirrt und sich inzwischen für das Versehen bei der Stadt Telde entschuldigt. Als Entschädigung hat sich Las Palmas verpflichtet, die 14 Palmen in den nächsten 6 Monaten zu pflegen. Nun geht die Suche nach Palmen für den Theatervorplatz weiter.

· Die Bürger von Vecindario wehren sich gegen das durch die Presse verursachte schlechte Image ihrer Stadt. In kurzer Zeit zwei Gewalttaten. Ein junger Mann wurde vor wenigen Wochen erschossen, und seit fast 3 Wochen ist ein 7jähriges Kind spurlos verschwunden. Offenbar auch Opfer eines Verbrechens. Da wird man gleich zur unsicheren Stadt gestempelt. Dagegen haben nun die 80 Vereine und Verbände der Gemeinde in einer gemeinsamen Erklärung protestiert.

· Wie bereits berichtet, wurde am Sonntag in einem abgelegenen Bauernhaus im Stadtteil Almatriche die 73jährige Lucía Moreno vor den Augen ihres Alzheimer-kranken Ehemannes ermordet. Ein Tatverdächtiger wurde von der Polizei verhaftet. Es ist ein Hausbewohner. Den drogensüchtigen 45jährigen hatte die Frau aus Mitleid aufgenommen. Für Kost und Logis sollte er ein wenig auf dem Bauernhof helfen. Er wollte aber an das Ersparte von Lucía und sie hatte ihn wohl beim Diebstahl erwischt.

· Die regionale kanarische Fluggesellschaft Binter Canarias hatte anlässlich ihres 18. Geburtstages angekündigt, die Flotte in den nächsten 3 Jahren um 6 Flugzeuge zu erweitern. Kaum 2 Tage später kündigte nun auch der kleinere Konkurrent Islas Airways den Kauf von 6 neuen Flugzeugen des Typs ATR an. Islas Airways hat im vergangenen Jahr 500.000 Passagiere befördert, mit Binter flogen 3 Millionen. Beide Airlines denken auch darüber nach, mittelfristig Flüge zum spanischen Festland anzubieten.

Das kanarische Parlament hat, gegen die Stimmen der Sozialisten, den Bau von 5.496 Hotelbetten in vier Luxusanlagen als öffentliches Interesse bekundet und somit den Weg zu einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung zum Moratorium über den Neubau von touristischen Anlagen geebnet. Ob diese Genehmigungen aber bei Klagen vor Gerichten standhalten, ist zweifelhaft. Über das Projekt Anfi Tauro des Baukonzerns Santana Cazorla gibt es vom kanarischen Umweltministerium und vom Tourismusministerium Gutachten, die ein höheres Bettenkontingent als Umweltrisiko bewerten. Der Eingriff in die Naturlandschaft Tauro bei der geplanten Erweiterung sei äußerst bedenklich.

:: Der miniatur Kontinent ::
Mix101 LokalnachrichtenBloged in Kanarische Inseln von admin Montag April 2, 2007

· Die amerikanische Mafia agiert inzwischen auch auf Gran Canaria. Im Stadtteil Siete Palmas von Las Palmas wurde ein 62jähriger Canario dem Ermittlungsrichter vorgeführt. In Zusammenarbeit mit dem amerikanischen FBI entdeckten die Fahnder Gelder auf Bankkonten in Höhe von 3 Millionen Euro und Immobilien im Werte von 15 Millionen. Das Geld gehört der Florida- Mafia und wurde hier sozusagen gewaschen, um es dann auf legalem Wege wieder an die Eigentümer zurückzuführen.


· Die Semana Santa hat begonnen, die Osterwoche. Auch die Canarios trauen sich nun nach dem kühlen Winter wieder an die Strände des Südens. Besonders die Camper mit Wohnwagen und Wohnmobilen werden den Süden belagern. Richtige Campingplätze gibt es nicht, deswegen stellen die Inselregierung und die Stadt Maspalomas provisorische Stellplätze zur Verfügung. Von den etwa 3.000 Plätzen liegt die Mehrzahl in den Bergen, nur 450 Stellplätze befinden sich an der Küste des Südens. Mindestens 5.000 Wohnmobile und Wohnwagen werden aber erwartet, die meisten werden sich also wieder ein illegales Plätzchen an der Küste suchen, denn das freie campen an den Stränden ist streng verboten.

· Die kanarischen Finanzbehörden haben im vergangenen Jahr besonders den Immobilienmarkt unter die Lupe genommen und die Inspektionen nahezu verdoppelt. Bei 221 Finanzprüfungen konnten die Finanzbeamten 22 Millionen ? an Steuern nachfordern.

Dienstag, 10. April , 2007



· Der spanische Energie-Multi Endesa, bei dem der deutsche Konzern e- on vergeblich versuchte, die Mehrheit zu übernehmen, wird nun von dem spanischen Logistikkonzern Acciona und dem italienischen Stromversorger Enel übernommen. Die kanarische Regierung wird die Übernahmemodalitäten genau beobachten, so die kanarische Industrieministerin, Marisa Tejedor, denn der kanarische Monopolist auf dem Strommarkt, Unelco, ist eine 100-prozentige Tochter von Endesa.



· In den nächsten Tagen muss sich der Stadtrat von Maspalomas mit einem heiklen Thema befassen. Es geht um viel Geld. Im Jahre 1994 hatten Investoren die Lizenz zum Betrieb eines Apart-Hotels in Bahia Feliz beantragt. Diese wurde 1996 von der Stadt abgelehnt. Die Betreiber klagten, und Ende September entschied in letzter Instanz der oberste kanarische Gerichtshof. Die Stadt muss eine Entschädigung von 2,3 Millionen Euro bezahlen.



· Am 27. Mai finden die Wahlen der Gemeinderäte, Inselräte und der Abgeordneten des kanarischen Parlaments statt. In Maspalomas sind 30.300 Bürger Wahlberechtigt, darunter 1.348 gemeldete Einwohner aus EU-Ländern und Norwegen, die ebenfalls stimmberechtigt sind.



· Das spanische Verteidigungsministerium plant, bis zum Jahr 2010 zwei militärisch und zivil genutzte eigene Satelliten im Orbit zu haben, um unter anderem auch die nord- und westafrikanischen Küsten bei der illegalen Einwanderung zu überwachen. Die Daten der 325 Millionen Euro teuren Überwachungssatelliten werden an die großen Antennen des nationalen Instituts für Weltraumtechnik, INTA, oberhalb von Maspalomas, gesendet.



· Experten der EU gehen davon aus, dass in den letzten 5 Jahren etwa 10.000 illegale Einwanderer bei ihrem Versuch, auf Booten das spanische Festland durch die Straße von Gibraltar oder die Küsten der Kanaren zu erreichen, ertrunken sind. Etwa jedes dritte Boot mit Flüchtlingen, das von der westafrikanischen Küste in Richtung Kanaren in See sticht, kommt nie an.


· Die Stadt Las Palmas greift beim Tierschutz hart durch. Die bisher höchste Strafe, 3.200 Euro, muss nun ein Hundehalter bezahlen, der einen Rottweiler-Welpen erst im Tierheim adoptiert hatte, um das junge Tier schon kurze Zeit später in einer Plastiktüte in einem öffentlichen Müllbehälter zu entsorgen.


Auf dem vor wenigen Tagen vor der griechischen Insel Santorin auf Grund gelaufenem und später gesunkenem Kreuzfahrtschiff Sea Diamond befanden sich auch mehrere Canarios. Sie kamen alle mit dem Schrecken davon. Eine Gruppe von 18 Urlaubern von der Nachbarinsel La Palma ist inzwischen wohlbehalten in die kanarische Heimat zurückgekehrt.